LIH-Studie / Einwohner Luxemburgs verbringen täglich zwölf Stunden im Sitzen
Die Einwohner Luxemburgs verbringen einen Großteil ihres Tages im Sitzen, so eine neue Studie des Luxembourg Institute of Health. Auf Dauer kann dies jedoch zu gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb sollte mehr Bewegung auf dem Tagesplan der Luxemburger stehen.
Die Luxemburger Bevölkerung ist zwar laut „Eurobarometer 525“ sportlich aktiver als der europäische Durchschnitt, dennoch nimmt die Fettleibigkeit bei Jugendlichen und Kindern zu. Generell verbringen die Menschen im Großherzogtum viel Zeit im Sitzen. Im Durchschnitt sind sie zwölf Stunden am Tag inaktiv, schreibt das Luxembourg Institute of Health (LIH) in einer Pressemitteilung. Das LIH wollte mit einer Studie herausfinden, inwieweit Luxemburg den WHO-Richtlinien für körperliche Aktivität entspricht.
Dazu trugen in etwa 1.100 erwachsene Teilnehmer während einer Woche Beschleunigungsmesser am Handgelenk. Mithilfe von Beschleunigungssensoren, die die Bewegung messen, erhielten die Forscher Daten, die Rückschlüsse auf die körperliche Aktivität und die sitzenden Tätigkeiten der Teilnehmer ermöglichten. Zusätzlich wurden die Studienteilnehmer zu ihrem Lebensstil befragt – unter anderem, ob sie Sport treiben.
WHO-Leitlinien für körperliche Betätigung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät zu 150 bis 300 Minuten moderater und zu 75 bis 150 Minuten intensiver Betätigung bei Erwachsenen (18 bis 64 Jahre) pro Woche. Die Sitzzeit sollte so gut es geht reduziert und durch körperliche Aktivitäten ersetzt werden.
„In unserer modernen, digitalen Welt ist der hohe Grad an Bewegungsmangel ein großes Problem, mit dem alle entwickelten Länder, einschließlich Luxemburg, zu kämpfen haben“, schreibt das Luxembourg Institute of Health.
Die Studie (ORISCAV-LUX 2) konnte „frühere Erhebungen zu Bewegung und Sport, in denen Luxemburg als eines der aktivsten Länder in der EU eingestuft“ wurde, bestätigen, schreibt das LIH in seiner Mitteilung. Sie zeige, dass angeblich 98 Prozent der Bewohner Luxemburgs die WHO-Leitlinien für körperliche Aktivität erfüllen. Deutlich schlechter schneidet das Großherzogtum jedoch bei den Richtlinien für aktive Erholung ab: Nur ein Viertel der Einwohner entspricht den WHO-Leitlinien für aktive Erholung, wenn man nur die Zeitspanne berücksichtigt, in der sie sich aktiv erholen. Demnach nehmen sich drei Viertel der Bevölkerung zu wenig Zeit, um ihrem Körper Erholung zu gönnen.
Erschwerend hinzu kommen die bereits erwähnten zwölf Stunden, die jeder Einwohner Luxemburgs im Durchschnitt täglich im Sitzen verbringt. Mehr als 25 Prozent der gesamten sitzenden Tätigkeit findet in Zeiträumen von mehr als einer Stunde am Stück statt. In anderen EU-Ländern sind es nur sechs bis zehn Prozent, schreibt das LIH. Diese Ergebnisse seien jedoch für ein Land wie Luxemburg mit einer postindustriellen Wirtschaft mit hohem Einkommen, in der ungefähr zwei Drittel der Jobs sitzend ausgeführt werden, nicht sonderlich überraschend.
Inaktive Männer
Um die Demografie der körperlichen Aktivität besser zu verstehen, haben die LIH-Forscher ihre Daten auch nach Alter, Geschlecht und Bildungsstand der Teilnehmer untersucht und verglichen. Die körperliche Aktivität würde erwartungsgemäß mit zunehmendem Alter abnehmen. Dementsprechend hätten auch die Jüngeren einen sehr hohen Anteil an der gemessenen körperlichen Aktivität.
Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Frauen sich mehr mit geringer Intensität bewegen als Männer. Männer neigen eher zur Inaktivität, sind aber bei hoher Intensität aktiver als Frauen, so das LIH.
Interessante Beobachtungen machten die LIH-Forscher auch bei ehemaligen Rauchern. So seien ehemalige Raucher aktiver als Nichtraucher. „Wir wissen auch, dass die meisten Raucher aus medizinischen Gründen aufhören, was bedeutet, dass sie im Rahmen der klinischen Behandlung von Krankheiten eher zu körperlicher Betätigung bereit sind, oder dass sie als Reaktion auf eine gesundheitliche Bedrohung begonnen haben, einen gesünderen Lebensstil zu bevorzugen“, erklärt das LIH.
Studie mit Grenzen
Da langes Sitzen gesundheitsschädlich sei, sollten öffentliche Gesundheitsinitiativen in Luxemburg dazu anregen, sitzende Tätigkeiten durch Phasen mit geringerer Intensität zu unterbrechen – insbesondere bei Menschen über 50 Jahren, schreibt das LIH. Studien zeigten, dass dies die Produktivität am Arbeitsplatz nicht beeinträchtige, während die gesundheitlichen Vorteile beträchtlich seien. Generell sollten sich die Menschen aber mehr Zeit für körperliche Aktivitäten nehmen, vor allem für solche mit geringer Intensität. „Für die meisten Menschen wird es möglich sein, einen Teil der täglichen sitzenden Tätigkeit durch leichte körperliche Betätigung zu ersetzen, und es gibt Hinweise darauf, dass dies dazu beiträgt, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern“, so das LIH.
Allerdings seien sich die LIH-Forscher auch der Grenzen ihrer Studie bewusst. Zum Beispiel könnten die Beschleunigungsmesser einen Teil der Stehzeit als sitzende Tätigkeit missverstehen, da sie nicht in der Lage sind, die Körperhaltung des Benutzers zu messen.
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War nach emmer esou.
De Mensch as vun Natur aus net gemat fir ze setzen. Dat as eng Zivilisatiounskraenkt.
Mais op wei enger Plaatz as Letzebuerg dann elo? Hoffentlech ganz fir well dann koennen mir eis erem bretzen.
Allen Staatsbeamten die Stühle wegnehmen, schon ist das Problem gelöst
Ass dat net schéin schaffen bis de popo wéi det.
De Mensch ass vun Natur awer och net konstruéiert fir Stonnen oprecht ze goen. Frot mol ären Orthopäd.