Automarkt 2024 / Elektroautos haben ihren Marktanteil in Luxemburg weiter ausgebaut
Im Jahr 2024 ist der Verkauf von Elektroautos weiter angestiegen – wenn auch etwas langsamer als bisher. Als Anteil aller Neuzulassungen haben sie Dieselautos deutlich hinter sich gelassen, die Benziner behalten jedoch noch einen kleinen Vorsprung. Mit sieben Prozent der gesamten Automobilflotte der Luxemburger bleibt ihr Anteil jedoch noch überschaubar.
Der Luxemburger Automarkt kommt scheinbar nicht so richtig in die Gänge. Seit einem Höchststand von über 55.000 Neuzulassungen im Jahr 2019 stocken die Zahlen der Neuanmeldungen. Obwohl 2023 nach drei Jahren mit Rückgängen wieder mehr Neuzulassungen gezählt wurden, gingen sie im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2024 wieder zurück.
Insgesamt sind die Neuanmeldungen letztes Jahr um rund fünf Prozent auf 46.635 Stück gefallen, wie neue Zahlen von Statec zeigen. Das sind 2.520 Autos weniger als im Vorjahr und ist mit den Zahlen von 2015 vergleichbar. Seit 1999 wurden hierzulande jährlich mehr als 40.000 Pkws verkauft, seit 2004 mehr als 45.000 pro Jahr und seit 2016 über 50.000.
Doch nach dem Höchststand von 2019 waren die Verkaufszahlen im Zuge der Corona-Krise im Jahr 2020 heftig eingebrochen. Verkauft wurden fast 10.000 Autos (45.189 Neuzulassungen) weniger als im Vorjahr. Nach einem guten Jahresbeginn hatten die Autoverkäufer in den Monaten März, April und Mai mit dem Corona-Lockdown einen historischen Einbruch der Verkaufszahlen zu verzeichnen. In den Folgemonaten legten die Zahlen wieder zu, jedoch nicht genug, um den Einbruch der ersten Jahreshälfte wieder wettzumachen.
Wer damals erwartet hatte, dass sich die Zahlen 2021 wieder erholen würden, hatte sich getäuscht. Ein weiterer Rückgang von 1,8 Prozent (oder 817 Stück) auf 44.372 Autos wurde verbucht. Das letzte Jahr, in dem hierzulande weniger Autos verkauft wurden, war 2003. Hintergrund war in dem Jahr derweil nicht die Kauflust der potenziellen Kunden. Es waren Lieferkettenprobleme und Engpässe bei wichtigen Bauteilen wie Computerchips, die sich dramatisch auf die Produktion von Neuwagen ausgewirkt hatten. Infolgedessen konnten viele Liefertermine nicht eingehalten werden.
Trotz Hoffnung auf Besserung hatte sich die Lage für die Autohändler dann auch im Jahr 2022 nicht verbessert. Insgesamt wurden in dem Jahr nur noch 42.094 Autos verkauft, 12.914 Autos weniger als im Rekordjahr 2019. Das letzte Mal, dass hierzulande in einem Jahr weniger Autos verkauft wurden als 2022 war im Jahr 1999. Hintergrund der weiterhin niedrigen Zahlen waren damals der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise, die die Produktion belasteten.
Erst 2023 ging es mit der Zahl der Neuanmeldungen wieder nach oben. Allerdings sollte es keine Trendwende sein, wie die nun vorgestellten neuen Zahlen von 2024 zeigen.
Immer weniger Dieselfahrzeuge
Unabhängig von der Entwicklung der Verkaufszahlen ist 2024, wie in all den Jahren zuvor, der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen weiter gestiegen. Insgesamt 12.777 E-Fahrzeuge wurden 2024 hierzulande neu angemeldet. Das sind leicht mehr als im Vorjahr (11.048), doch fast doppelt so viele wie die 6.391 von 2022. Im Jahr 2021 waren es noch 4.649 und 2020 nur 2.473. Im Gesamtjahr 2019 waren lediglich 986 Elektroautos neu hinzugekommen.
Auch einige neue Rekorde wurden letztes Jahr beim Verkauf von Elektroautos verbucht: Im Oktober wurden 1.308 E-Autos neu zugelassen – so viele wie niemals zuvor in einem Monat. Zudem wurden in den Monaten Juli bis Oktober erstmals mehr E-Autos in einem Monat neu angemeldet als Benziner. Bereits seit Februar 2023 werden durchgehend jeden Monat mehr Elektro- als Dieselautos verkauft.
Auch im Jahresvergleich sind die Wachstumsraten beachtlich. Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen ist erneut spürbar gestiegen. Im Gesamtjahr 2024 lag er bei 27,4 Prozent. Im Vorjahr waren es 22,5 Prozent. Im Jahr 2022 waren es erst 15,2 Prozent. Vor vier Jahren (2019) lag ihr Anteil nur bei mageren 1,8 Prozent.
Rechnet man Fahrzeuge mit hybriden Antriebsarten zu den Elektroautos hinzu, sind die Zahlen noch beeindruckender und steigen auf fast 58 Prozent aller Neuzulassungen. Insgesamt sind letztes Jahr 14.236 Neuzulassungen von Hybridautos gezählt worden.
Der Anteil der Dieselfahrzeuge unter den Neuzulassungen ist derweil weiter rasant gefallen, auf nur noch 12,3 Prozent. Vor zwei Jahren waren es noch 21,2 Prozent. 2020 noch deutlich höhere 36,8 Prozent. Am beliebtesten sind bei den Verbrauchern aber auch 2024 weiterhin die Benziner geblieben. Ihr Anteil an den Neuzulassungen war 2024, mit 29,6 Prozent, am bedeutendsten, ähnlich wie im Vorjahr (33,2 Prozent). Jedoch ist auch ihr Anteil weiter rückläufig. Wie bereits erwähnt, wurden während vier Monaten mehr E-Autos als Benziner verkauft. Mitte 2020 lag ihr Anteil bei über 45 Prozent der Neuzulassungen noch deutlich höher.
Eine Flotte von 457.231 Autos
Trotz der insgesamt beachtlichen Wachstumszahlen stehen die Elektroautos nach wie vor nur für einen kleinen Anteil an der Automobilflotte der Luxemburger. Von den insgesamt 457.231 Autos, die zu Beginn des Jahres 2025 in Luxemburg angemeldet waren, lag der Anteil der Elektroautos bei nur 7,13 Prozent (Vorjahr 5,1 Prozent). Das sind insgesamt 32.618 Fahrzeuge. Im Dezember 2019 waren es lediglich 2.195. Die Zahl der hybriden Fahrzeuge stand im Januar 2025 für 12,8 Prozent der Automobilflotte der Luxemburger.
Den größten Anteil des Luxemburger Autofuhrparks bilden, mit 43,2 Prozent (oder 197.547 Fahrzeugen), weiterhin unangefochten die Benziner. Dies jedoch erst seit Mai 2023: In den Monaten und Jahren zuvor standen Dieselfahrzeuge für den größten Anteil. Letztere stehen heute nur noch für einen Anteil von 36,8 Prozent (Vorjahr: 40,8 Prozent) an der Automobilflotte.
Der Trend weg vom Diesel ist beachtlich: Ende 2014 stand Diesel noch für eine deutliche Mehrheit von 65,6 Prozent des gesamten Fuhrparks. Das waren mehr als 244.000 Fahrzeuge. Benziner waren damals nur 125.000 gezählt worden, Elektroautos rund 500.
Die in der gesamten Automobilflotte von 457.231 Fahrzeugen am häufigsten vertretene Marke ist Volkswagen (64.107), gefolgt von BMW (49.166), Mercedes (40.146), Audi (39.226), Renault (22.194) und Peugeot (20.838). Zu den mehr als 300 vertretenen Marken zählen unter anderem auch noch Porsche (10.382), Mini (9.853), Tesla (5.166), Ferrari (922), Bentley (402), Lamborghini (271), Lada (147), Rolls-Royce (89), Bugatti (32) und Trabant (9).
Stunden im Stau
Wie das Tageblatt vor einigen Tagen berichtete, verbrachten Luxemburger Autofahrer laut dem „Global Traffic Scorecard“ 2024 des Verkehrsdatendienstleisters Inrix letztes Jahr durchschnittlich 55 Stunden im Stau, wenn sie regelmäßig in die Hauptstadt pendelten. Luxemburg-Stadt steht damit auf Platz 87 des weltweiten Stau-Rankings. In Esch, der zweitgrößten Stadt des Landes, summierte sich die Zeit im Stau auf durchschnittlich 36 Stunden – und damit Platz 283 im Ranking.
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