Schauspieler, Musiker, Original / „En Diddelenger Jong“: Nach Thierry van Werveke ist in Düdelingen jetzt ein Platz benannt
„En Diddelenger Jong“ wird Thierry van Werveke von vielen genannt. Nun hat seine Wahlheimat dem in der Schweiz geborenen Schauspieler und Sänger eine große Ehre erwiesen. Mitten im neuen Stadtviertel „Neischmelz“ ist ein Platz nach ihm benannt worden. Am Samstag war Einweihung.
Stiftung Thierry van Werveke
Die Stiftung Thierry van Werveke unterstützt Jugendliche, die sich in Schwierigkeiten befinden und/oder sozial benachteiligt sind. Sie fördert und unterstützt junge Künstler in ihrer musikalischen, filmischen und/oder theatralischen Ausbildung, beispielsweise indem sie es ihnen ermöglicht, an Kursen und Produktionen im In- und Ausland teilzunehmen. Darüber hinaus fördert sie kulturelle Aktivitäten und Projekte in den Bereichen Rockmusik, Film und Theater und soll das Andenken an Thierry van Werveke, seine Person und sein Werk, pflegen.
Im Herzen vieler Menschen hat Thierry van Werveke ihn bereits seit Jahrzehnten – einen Platz. Jetzt hat er auch einen in Düdelingen – den ersten im Land, der seinen Namen trägt.
Er liegt im trendigen, neu entstehenden Viertel „Neischmelz“, dem ehemaligen Arbed-Industriegelände in der Südgemeinde. Am Samstag war offizielle Einweihung.
Thierry van Werveke, 1958 in der Schweiz geboren, hat in Düdelingen seine Wahlheimat gefunden. Einen Hafen, von dem aus er aufbrechen konnte, um als Musiker, Sänger und Schauspieler im In- und Ausland Karriere zu machen. In Düdelingen hat er auch seine Frau kennengelernt: Danielle Meneghetti. Gemeinsam mit Regisseur Andy Bausch und Bürgermeister Dan Biancalana enthüllte sie das Namensschild am neuen Thierry-van-Werveke-Platz.
„Es ist eine große Ehre, dass dieser Ort seinen Namen trägt“, sagte sie. Alles dort passe zu Thierry: die junge, bunte Kunstszene, die Begegnungsstätte „VeWa“ (Vestiaires/Wagonnage), die Industriebauten und die „Hall Locomotive“, wo im Januar eine Mikro-Brauerei mit Restaurant eröffnen soll und nach vielen Jahren wieder in Düdelingen gebrautes Bier vor Ort serviert. „Hier hätte Thierry sich wohl gefühlt“, so Danielle Meneghetti.
Alles an diesem Ort, nur wenige Meter hinter dem Kulturzentrum CNA, riecht nach Aufbruch, es klingt nach Rock ’n’ Roll und es verspricht Leben – fern allzu strenger bürgerlicher Konventionen.
Andy Bausch erinnerte an die großartige Freundschaft zwischen ihm und Thierry, an Wohnen im selben Haus, in dem man sich das Klo auf dem Flur teilen musste und sich auf Anhieb verstand: „Thierry und ich haben uns gegenseitig geholfen.“ Ein Satz aus dem Mund jenes Luxemburger Filmemachers, der viel zum Mythos des 2009 verstorbenen „Thierry national“ beigetragen hat.
Dieser Mythos lebt. Allein mit dem Satz „D’Keess op an d’Klacken eraus“ aus Andy Bauschs Film „Troublemaker“ (1988) genießt Thierry Kultstatus. Darauf haben auch die Künstler des DKollektiv für ihr Werk am Thierry-van-Werveke-Platz zurückgegriffen.
Das „Neischmelz“-Projekt begann mit der endgültigen Schließung des Walzwerks von ArcelorMittal im Jahr 2005. Die 40-Hektar-Industriebrache ist seitdem für ein CO₂-neutrales Ökoquartier vorgesehen und soll Wohnungen für Tausende von Menschen bieten. Wenn alles fertig ist, wird der Thierry-van-Werveke-Platz mitten im Zentrum davon liegen – da, wo er vor allem in Düdelingen auf jeden Fall auch hingehört.
Museum der Zwangsrekrutierten eröffnet
Das regionale Museum der Zwangsrekrutierten in Düdelingen ist nach kompletter Neugestaltung am Samstag wieder eröffnet worden. Das Museum in der rue Dominique Lang gibt einen Überblick über die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, besonders im Hinblick auf Düdelingen und vor allem über die Zwangsrekrutierung und Schicksale jener, die gegen ihren Willen in die Nazi-Uniform gesteckt wurden.
„Das Museum richtet sich besonders auch an junge Menschen, die stärker für jene Zeit aus unserer Geschichte sensibilisiert werden sollen, damit sie verstehen, wie verletzlich Frieden ist“, so Bürgermeister Dan Biancalana in seiner Rede im Rahmen der „Journée de commémoration nationale“.
Im Museum gelten ab jetzt neue Besuchszeiten, und zwar ist am Dienstag, Donnerstag und Freitag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Termine und Führungen außerhalb dieser Zeiten sind möglich.
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