Luxemburg / Endlich geht es wieder los: Alles, was Sie zum Start der „Fouer“ wissen müssen
Am heutigen Freitag fällt der Startschuss zur 684. Auflage der Schobermesse. Dieses Jahr werden 216 Attraktionen sowie rund 80 Geschäfte in der Scheffer-Allee für Nervenkitzel auf dem Glacis sorgen. Das Tageblatt hat die wichtigsten Informationen zusammengetragen.
Heute geht es los
„Fouer“-Freunde haben dem Termin schon seit Wochen entgegengefiebert: Luxemburgs größte Kirmes startet an diesem Nachmittag und dauert bis zum 11. September. Offiziell eröffnet wird die „Schueberfouer“ pünktlich um 17.00 Uhr von der hauptstädtischen Bürgermeisterin Lydie Polfer und Vertretern der lokalen und nationalen Politik. Musikalisch sorgt die „Harmonie municipale Luxembourg & Limpertsberg“ für die richtige Stimmung – und bringt traditionell auch ein paar schön geschmückte Hammel mit, die beim „Hämmelsmarsch“ dann vornweg spazieren dürfen. Das Volkslied „’t ass Kiermes am Duerf“ darf natürlich auch nicht fehlen. Anschließend geht es dann einmal über die Kirmes selbst. Gegen 18.30 Uhr lädt der Schöffenrat seine Gäste in die „Friture Armand“ zum traditionellen „Ham a Kuch“ ein.
Die Uhrzeiten
Die „Schueberfouer“ wird nun während fast drei Wochen täglich ab 12.00 und bis 1.00 Uhr geöffnet sein. Den Gastronomiebetrieben steht die Möglichkeit offen, bereits ab 11.00 Uhr Gäste zu empfangen. Auch am Wochenende geht der Betrieb bis 1.00 Uhr – wie schon in den Vorjahren gibt es auf dem Glacis demnach keine freien Nächte.
Anfahrt und Parken
Die Besucher sollen, wenn möglich, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, raten die Veranstalter. Die Buslinie 37 zwischen dem P+R Bouillon und der Haltestelle „Chapelle“ auf dem Glacis wird während der Rummelzeit verstärkt angefahren. Doch auch die Tram hält an zwei Haltestellen direkt neben der „Fouer“. Wer trotzdem mit seinem Auto anreisen möchte, der soll unbedingt auf die P+R-Parkflächen am Stadtrand zurückgreifen. Während der Schobermesse sind nämlich alle Parkplätze auf dem Limpertsberg kostenpflichtig, mit Ausnahme für die Anrainer, die eine Vignette besitzen. Für Personen mit eingeschränkter Mobilität stehen rund 20 Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Glacis bereit. Mit ihrem Behindertenausweis können sie zudem ins Parkhaus Schuman fahren.
Neuheiten sorgen für Nervenkitzel
Unter den 216 Fahrgeschäften finden die Besucher dieses Jahr rund 20 neue Attraktionen. Adrenalin pur werden die Besucher u.a. bei „1001 Nacht“ erleben. Laut Aussagen der Betreiber handelt es sich hierbei um den höchsten fliegenden Teppich Europas. Menschen mit Höhenangst sollen das „Infinity“ meiden. Die Schaukel ist mit 65 Metern ebenfalls die höchste mobile Schaukel der Welt. Nicht so hoch, doch genauso wild ist dieses Jahr das Hochgeschwindigkeitskarussell „Jetlag the Ride“. Diese Attraktion besteht aus mehreren Dreharmen, an denen zwölf Gondeln befestigt sind. Die Passagiere nehmen darin Platz, um so mit frei baumelnden Beinen ihren Flug durch die Luft anzutreten. Auf der bekannten Geisterbahn „Spuk“ werden die Leute das Fürchten gelehrt. Wasserratten müssen unbedingt die „Jim & Jasper’s“-Wildwasserbahn ausprobieren.
Genaue Informationen, welche Spiele bei der diesjährigen „Fouer“-Ausgabe dabei sind, ab wann sie geöffnet sind und wo sie aufgerichtet wurden, finden sich auf der Webseite fouer.lu.
Die Preise
Die kleineren Fahrgeschäfte kosten dieses Jahr zwischen vier und sechs Euro. Attraktionen, die für etwas mehr Nervenkitzel sorgen, können auch schon mal zehn Euro pro Fahrt kosten. Beim Essen lohnt es sich, zwischen den unterschiedlichen Ständen zu vergleichen. Hier schwanken die Preise zum Beispiel für Pommes zwischen vier und fünf Euro. Hamburger kosten zwischen 6,5 und 23 Euro, je nach Beilagen. „Gromperekichelcher“ kosten im Durchschnitt 6,5 Euro. Das Apfelmus kostet einen Euro extra. Für einen Cocktail müssen die Besucher mindestens zwölf Euro zahlen. Ein normales Bier schlägt mit vier Euro zu Buche.
Vegan oder vegetarisch?
Viele Menschen verzichten immer mehr auf Fleischprodukte. Doch setzt sich dieser Trend auch auf der „Fouer“ durch? Zwar gibt es vegetarische und sogar vegane Gerichte, jedoch muss man dafür genauer hinschauen.
Die traditionellen Gerichte wie Thüringer, Mettwurscht, Hamburger, Kniddelen oder auch Gromperekichelcher haben auf der „Schueberfouer“ immer noch ihren Platz. „Vergangenes Jahr waren Pita und gebratener Fisch die Bestseller im Festzelt bei Kugener. Wir bieten dieses Jahr allerdings auch Burger mit Fleischersatz an“, so Barbara Agostino, die Besitzerin des Kugener. Vegane Burger gibt es ebenfalls im „Kessel“. Im „Bami House“, das schon einige Jahre vor Ort ist, gibt es wie immer die asiatischen Nudeln mit Gemüse oder Fleisch und zusätzlich noch vegetarische Nems. Vegan sind die asiatischen Nudeln jedoch nicht, denn sie enthalten Eier. Am Stand von „Pasta Fresca“ kommen Vegetarier ebenfalls auf ihre Kosten. Eine Varietät von Soßen, von grünem Pesto bis Gemüsesoße, wird hier angeboten. Bei den traditionellen luxemburgischen Gerichten ist das Angebot an pflanzlichen Speisen allerdings begrenzt.
Das Festprogramm
Eines der Highlights aus dem Programm in diesem Jahr ist der traditionelle Tag der Bürgermeister, der am 27. August stattfindet. An diesem Tag greifen die Gemeindevertreter den Bedienungen zwischen 19.00 und 22.00 Uhr unter die Arme. Der Einsatz ist übrigens für den guten Zweck: Der Lohn der geleisteten Arbeitsstunden wird gespendet.
Familien werden sich besonders auf den 28. August freuen. Denn am Familientag gibt es überall ermäßigte Ticketpreise. Am Folgetag ist die „Fouer“ dann in der Hand der Königinnen: Wein- und Bier- sowie Rosenköniginnen aus dem In- und Ausland samt ihrem Hofstaat beehren dann die Schueberfouer. Wer einen Blick auf die geadelten Damen erhaschen will, der kann sich um 17.00 Uhr an dem großen Eingang einfinden. Ganz traditionell wird es am 1. und 2. September mit dem „Fouersonndeg“ und der „Braderie“, wo nicht nur am Glacis Kirmesstimmung herrscht, sondern auch das Stadtzentrum für viel Programm (und gute Shoppingmöglichkeiten) sorgt.
Am 4. September können Besucher ab 12.00 Uhr das offizielle Maskottchen der Kirmes, den „Lämmy“, und seine Comic-Freunde antreffen. Sie haben dann auch „Fouerbichelcher“ mit Tickets für kostenlose Fahrten auf den Fahrgeschäften zum Verteilen dabei. Neben den Fotos, die man mit „Lämmy“ machen kann, wird es auch möglich sein, ein Stück der „Schueberfouer“ mit nach Hause zu nehmen, da das Maskottchen in verschiedenen Formen im fahrenden Souvenirladen auf dem Messegelände erhältlich sein wird. Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen an einen wohltätigen Zweck. Am 9. September findet dann die Ziehung der Gewinner des großen Gewinnspiels, das vom nationalen Schaustellerverband organisiert wird, um 18.00 Uhr am Eingangstor der Schueberfouer statt.
Abgeschlossen wird der Rummel traditionell mit einem Feuerwerk – in diesem Jahr am 11. September um 22.00 Uhr. Am letzten Tag werden die Preise für die Fahrgeschäfte noch einmal reduziert.
Polizei sorgt für Sicherheit
Während der „Fouer“ wird die Polizei ständig auf dem Glacis anwesend sein. Das mobile Kommissariat befindet sich direkt am Haupteingang. Im Notfall kann man die Polizei dort täglich von 14.00 bis 1.00 Uhr antreffen oder während der regelmäßigen Kontrollgänge über den Rummelplatz ansprechen.
Zudem führt die Polizei dieses Jahr wieder die Aktion „Verlorene Kinder“ durch. Ziel ist es, allen Familien einen entspannten Tag auf der „Fouer“ zu bieten. Jedes Kind, das sich in Begleitung seiner Eltern im Polizeirevier am Haupteingang präsentiert, erhält dort einen individuellen Sticker. Geht das Kind in der Menschenmenge verloren, soll dieser Sticker für eine zügige Zusammenführung beider Parteien sorgen.
Für Falschparker in der Gegend des Glacis kann es auch während der traditionellen Kirmes teuer werden, da die Polizei auch für den reibungslosen Verkehr verantwortlich ist. Der „Service Parking“ der Hauptstadt verstärkt die Kontrollgänge und störende Fahrzeuge werden abgeschleppt.
Studentenjobs
Auf der Schobermesse Geld als Student verdienen: Die jährliche „Schueberfouer“ bietet viele Sommerjobs für Studenten, sowohl an den Essensständen wie in den Restaurants und Bars. Die Arbeitskräfte müssen allerdings volljährig sein. Sie erwarten sich „viel Stress, vor allem an den Wochenenden“, sagt Lara, Unistudentin. Sie arbeitet bereits das zweite Mal im Servicebereich im „Grill Bar Rond“. Im Durchschnitt arbeiten die Studenten in einem Schichtdienst von elf Stunden.
„Fouer“ für alle
Eine eingeschränkte Mobilität soll kein Grund sein, nicht an der Kirmes teilnehmen zu können. Parkplätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität gibt es auch rund um das Messegelände, in der Scheffer-Allee, am Boulevard de la Foire und am Boulevard Emmanuel Servais. Die genaue Lage dieser Parkplätze finden Sie auf der interaktiven Karte, die während der „Schueberfouer“ auf der Seite fouer.lu verfügbar ist. Weiterhin stellt die Hauptstadt während der Öffnungszeiten der „Fouer“ kostenlos zwei Rollstühle und einen Rollator für Personen mit eingeschränkter Mobilität zur Verfügung. Die Rollstühle können ab heute ab 12.00 Uhr in den Räumlichkeiten des Feuerwehr- und Rettungszentrums (CIS) in der Nähe des Eingangsportals der „Schueberfouer“ abgeholt werden (zwischen 12.00 und 14.00 Uhr nur auf Reservierung). Um eine bestmögliche Organisation zu gewährleisten, sollten Personen, die an diesem Service interessiert sind, ihren Rollstuhl/Rollator im voraus beim „Service intégration et besoins spécifiques“ (Tel.: 4796-4150 / integratioun@vdl.lu) reservieren. Die meisten Restaurants verfügen über Rampen, um Rollstuhlfahrern den Zugang zu ermöglichen. Außerdem helfen die Betreiber und ihr Personal gerne beim Zugang in ihre Lokale.
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