Kroatien / Enges Rennen bei Präsidentschaftswahl erwartet
Kurz vor Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft haben die Kroaten am Sonntag über das künftige Staatsoberhaupt entschieden. Die konservative Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic bewarb sich um eine zweite Amtszeit. Umfragen sagten ein enges Rennen mit ihren stärksten Herausforderern, dem nationalistischen Sänger und Geschäftsmann Miroslav Skoro und dem früheren sozialdemokratischen Regierungschef Zoran Milanovic, voraus. Eine Niederlage von Grabar-Kitarovic würde die konservative Regierung schwächen.
„Jede Stimme zählt“, verkündete die bisherige Präsidentin bei ihrer Stimmabgabe in der Hauptstadt Zagreb. Nur so könne das Land Kroatien besser werden und voranschreiten.
Die Wahllokale öffneten am Morgen für die rund 3,8 Millionen stimmberechtigten Bürger. In Zagreb trotzten Bürger heftigem Regen, um ihre Stimme abzugeben. Gegen 11.30 Uhr (MEZ) lag die Beteiligung bei rund 16 Prozent – zwei Prozentpunkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt bei der Wahl vor fünf Jahren. Um 19.00 Uhr sollten die Wahllokale schließen.
Erste Ergebnisse wurden ab 20.00 Uhr erwartet. Es wurde damit gerechnet, dass im Rennen um das weitgehend repräsentative Amt eine Stichwahl am 5. Januar nötig wird. „Ich erfülle meine Pflicht, aber ohne große Erwartungen“, sagte Wähler Mihajlo Glodovic. Er kritisierte, politische Themen seien in Kroatien zu einer „leeren Folklore“ geworden.
Soldaten an den Grenzen
Grabar-Kitarovic ist seit 2015 Präsidentin. Die 51-Jährige wird von der Mitte-rechts-Partei HDZ unterstützt, die seit Kroatiens Unabhängigkeit 1991 das Land die meiste Zeit regierte. Ihre Abschlusskundgebung hatte die Amtsinhaberin am Freitag an einem symbolträchtigen Ort abgehalten: Die Stadt Vukovar im Osten des Landes ist wegen ihrer Belagerung durch serbische Soldaten während der Jugoslawien-Kriege Sinnbild von Kroatiens Leiden während des Konflikts in den 90er-Jahren.
Grabar-Kitarovics Auftritt wurde als Werben um nationalistische Wähler gewertet, bei denen der Volkssänger und Geschäftsmann Skoro punkten kann. Der 57-Jährige, der als unabhängiger Kandidat antrat, hat unter anderem versprochen, Soldaten an der Grenze zu stationieren, um Migranten fernzuhalten. Außerdem sprach er sich für die Begnadigung von verurteilten Kriegsverbrechern aus. Laut einer letzten Umfrage vor dem Urnengang kann Skoro mit 18 Prozent der Stimmen rechnen.
Stimmungstest vor Parlamentswahl im Herbst
Durch die Spaltung des rechten Lagers zwischen Anhängern von Grabar-Kitarovic und Skoro sieht wiederum der linksgerichtete Ex-Regierungschef Milanovic Chancen auf einen Sieg. In jüngsten Umfragen lag der 53-Jährige Kopf an Kopf mit der Amtsinhaberin: Beide können demnach mit rund 24 Prozent der Stimmen rechnen.
Eine Niederlage von Grabar-Kitarovic wäre nach Einschätzung von Experten ein Rückschlag für den gemäßigten HDZ-Regierungschef Andrej Plenkovic. Seine Regierung übernimmt am 1. Januar für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Der Urnengang gilt überdies als Stimmungstest vor der Parlamentswahl im kommenden Herbst.
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Der Balkan ist korrupt, auch die Balkan Politiker sind eben auch korrupt, leider haben es einige Staaten trotzdem geschafft sich in die EU ein zu gliedern und jetzt wollen auch noch die anderen mehr oder weniger korrupte Balkan-Staaten auch in der EU aufgenommen werden, damit sie auch die EU Fördergelder veruntreuen können…unsere englische Freunde haben es wohl begriffen und wollen deshalb auch schnell aus der EU abhauen….