Corona-Statistik / „Ergebnisse meistens am selben Tag“: Verzögerte Reports sollten extrem selten sein
Eine Ungereimtheit in den offiziellen Daten zur Corona-Pandemie in Luxemburg wurde von Gesundheitsministerin Paulette Lenert mit Verzögerungen in der Meldekette erklärt. Das Tageblatt hat bei Corona-Testlaboren nachgefragt, wie schnell sie üblicherweise arbeiten.
Am frühen Abend des 27. Juli wurden 35 neue Infektionen gemeldet – in der Verlaufsgrafik auf der Informationsseite der Regierung im Internet liegt der entsprechende Wert allerdings mittlerweile bei 48. Gesundheitsministerin Lenert konnte beim Briefing am Donnerstag zwar nicht im Detail erklären, wie es dazu gekommen ist, wollte aber auch kein größeres Problem sehen: Das sei ein „normaler Vorgang bei täglichem Reporting“, erklärte sie, weil manche Daten einen längeren Weg hätten und man zunächst einen „Cut um Mitternacht“ mache. Weil manchmal Daten erst zeitverzögert bei der „Santé“ einträfen, müsste dann später entsprechende Korrekturen eingepflegt werden.
Eines der mehreren Labors, die Tests durchführen und die Ergebnisse weiterleiten, ist das Nationale Gesundheitslabor. Von dort heißt es auf Anfrage, dass derzeit alle Testergebnisse bis spätestens 20 Uhr gemeldet würden. Demnächst solle eine Meldung gegen Mitternacht erfolgen, wenn die Proben am späten Nachmittag eingetroffen sind. „Unser Ziel war immer die Berichterstattung am selben Tag, damit die ‚Inspection sanitaire’ morgens auf die Ergebnisse reagieren konnte.“ Dies sei etwa während der Screenings in Pflegeheimen beibehalten worden, wo 11.400 Proben gesammelt wurden – „um sicherzustellen, dass jeder positive Fall unter den Mitarbeitern vor Beginn des Arbeitstages behandelt wird“.
„Meistens am gleichen Tag“
Bei den „Laboratoires réunis“ unterscheidet man zwischen den Massentests und denjenigen, die bei vorliegenden Symptomen oder auf speziellen Wunsch gemacht werden, um etwa eine Negativbescheinigung für die Einreise nach Deutschland zu erhalten: „Zunächst muss ja die Probe entnommen und ins Labor gebracht werden. Da schafft man es im Mittel so in fünfeinhalb Stunden, bis ein Ergebnis rausgeht“, erklärt „Laboratoires réunis“-Geschäftsführer Bernard Weber. Wenn man alle Prozesse ganz eng takte, seien sogar Ergebnisse in drei Stunden möglich. Im Großen und Ganzen gelte aber: „Die Routinetests erledigen wir zum ganz überwiegenden Teil innerhalb von 24 Stunden. Wer früh am Tag den Test macht, erhält das Ergebnis in der Regel am gleichen Tag, das können wir praktisch garantieren.“
Aber auch die Ergebnisse aus den Large Scale Testing würden ganz überwiegend innerhalb von 24 Stunden geliefert – und das, obwohl es sich um eine große Menge Tests handeln könne: So lag die tägliche Kapazität Weber zufolge bei den Massentests kürzlich bei 20.000 Stück – pro Tag. Jetzt, nach dem offiziellen Abschluss der ersten Testphase (derzeit befinde man sich in „Phase 1.1“, die bis zum 15. September dauert), sei man auf 7.000 Tests runter, werde die Kapazität aber in der nächsten Zeit wieder sukzessive auf 15.000 steigern.
Nur in ganz seltenen Fällen dauere die Lieferung eines Ergebnisses bis zu 48 Stunden oder, in letzten Extremfällen, sogar noch länger: Durch Latenzen, die sich im weiteren Weg der Daten summieren können, könnten so jedenfalls durchaus Diskrepanzen auftreten, räumt Weber ein: „Das könnte auch so Schwankungen erklären wie vor einigen Tagen, als man weniger Fälle hatte und am Tag danach dann viermal so viele. Da liegt die Wahrheit wahrscheinlich in der Mitte.“
Die Schwankungen in den täglich vermeldeten Testergebnissen werden vom Gesundheitsministerium nicht übersehen: In der grafischen Darstellung gibt es nicht nur eine tagesbezogene Zickzack-Linie, sondern auch eine weichere Kurve, für die die jeweiligen Durchschnittswerte der vergangenen sieben Tage ausgerechnet werden („gleitender Durchschnitt“).
Kontaminierte Proben?
Im Gespräch mit dem Tageblatt räumt der Geschäftsführer der „Laboratoires réunis“ mit einer Behauptung auf, die sich auch einige Male in den Kommentarspalten unter Tageblatt-Artikeln fand: nämlich der Idee, dass hohe Infektionszahlen durch Test-Kits entstehen könnten, die von erkrankten Mitarbeitern verseucht wurden.
„Theoretisch ist natürlich alles denkbar“, sagt Weber – in der Praxis sei ein solches Vorkommen aber nahezu unmöglich: „Zunächst haben wir natürlich sehr hohe Hygienestandards, die auch für unsere Mitarbeiter normal sind.“ Darum sei es auch sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Mitarbeiter beim Nasen- oder Rachenabstrich anstecken könnte. Im Umgang mit der Probe sei das aber völlig auszuschließen: „Die Proben bestehen aus einem Medium, das das Virus inaktiv macht“, erklärt Weber. Und letztlich verfüge man über Mechanismen, um solche Kontaminationen, die in Labors immer gefürchtet seien, frühzeitig zu erkennen.
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Die Amis kriegen es nicht mal in 3 Tagen hin.
Ce matin Ketter- Thill à Mondorf m’a confirmé qu’il fallait 72 hrs avant leur résultat!!
Unterschiedliche Zeitspannen. Z.B. Sohnemann, Resultat innerhalb 24 Stunden, Frau ebenso, ich Freitags getestet, Dienstag später Nachmittag das Resultat bekommen. War mir schon ein bisschen „anders“.