/ Erneutes starkes Erdbeben erschreckt Kalifornier – auch live im Fernsehen
Die Erde in Kalifornien bebt schon wieder. Berichte über Tote gibt es zunächst nicht. Aber die Behörden warnen vor weiteren Erdbeben. Die Angst geht um – auch mitten in einer TV-Livesendung.
Der Süden Kaliforniens ist erneut von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden. So stark habe die Erde in der Region seit rund 20 Jahren nicht mehr gebebt, berichteten US-Medien. Nach Angaben der Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben vom Freitagabend (Ortszeit) eine Stärke von 7,1. Es gab Berichte über Feuer und Stromausfälle.
Der Erdstoß ereignete sich 17 Kilometer nordöstlich der Kleinstadt Ridgecrest, einer Wüstenstadt mit rund 30 000 Einwohnern. Es war die gleiche Region, in der bereits am Donnerstag die Erde gebebt hatte. Das Beben war allerdings in weiten Teilen Kaliforniens zu spüren. Auch im 250 Kilometer entfernten Las Vegas im Nachbarstaat Nevada schreckte der Erdstoß die Menschen auf.
I was downtown and cranes were swaying pic.twitter.com/lwg1IAlQSF
— WingedSupernova ✈ AX 2019 (@WingedSupernova) 6. Juli 2019
Die Feuerwehr im Bezirk Kern County berichtete von zahlreichen Anrufen verängstigter Anwohner. Es sollen mehrere Feuer ausgebrochen sein. Fernsehbilder zeigten Einsatzteams beim Löschen von Bränden. Die Behörde teilte in der Nacht mit, Helfer gingen in Ridgecrest von Haus zu Haus gehen. Es lägen zunächst keine Berichte über Todesopfer vor, sagte Feuerwehr-Chef David Witt. In einigen Stadtvierteln sei der Strom ausgefallen. Das genaue Ausmaß der Zerstörung sei zunächst aber noch unklar.
Expertin: „Serie geht weiter“
Weitere Erdbeben seien wahrscheinlich, warnte Seismologin Lucy Jones von der Erdbebenwarte USGS. «Es handelt sich um eine Serie von Erdbeben, sie geht weiter», sagte Jones vor Journalisten. Dass ein noch stärkeres Beben folgen werde, sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.
Prelim M7.1 Earthquake 35.767, -117.605 Jul-06 03:19 UTC, updates https://t.co/uVJBfBodUN
— USGS Big Quakes (@USGSBigQuakes) 6. Juli 2019
Eine Anwohnerin der Stadt Ridgecrest beschrieb dem Sender CNN, dass der Boden und ihr Haus stark schwankte. Der Strom sei ausgefallen. Die Besitzerin eines Motels schilderte aufgeregt, dass das Gebäude geschwankt habe. Die Gäste seien in Panik aus ihren Zimmern gerannt.
Eine Nachrichtensprecherin duckte sich während einer Livesendung unter einen Tisch, als das Beben das TV-Studio erschütterte. «Wir erleben ein sehr starkes Beben. (…) Ich denke, wir müssen unter den Schreibtisch», sagte Sara Donchey vom Sender CBS Los Angeles zu ihrem Co-Moderator, während sie sich an ihn klammerte. Dann rutschte sie von ihrem Stuhl und unter den Schreibtisch.
Baseball-Spiel geht einfach weiter
Bei einem Baseballspiel im Dodger Stadion von Los Angeles sprangen einige Zuschauer von ihren Sitzen auf, als das Stadion plötzlich zu wackeln begann. Die Spieler aber machten einfach weiter.
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— Los Angeles Dodgers (@Dodgers) 6. Juli 2019
In Los Angeles habe es aber keine schweren Verletzungen oder größeren Schäden durch das Beben gegeben, teilte die Feuerwehr mit.
Der Gouverneur von Kalifornien hat für die betroffene Region den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können schnell Einsatzkräfte und Gelder mobilisiert werden.
Das erste starke Beben am Donnerstag in der Wüstenregion über 200 Kilometer nordöstlich von Los Angeles hatte eine Stärke von 6,4. Es folgten Hunderte Nachbeben.
Den Erdstoß am Donnerstag konnten Millionen Menschen von Sacramento im Norden Kaliforniens bis San Diego und von Los Angeles bis nach Las Vegas im Wüstenstaat Nevada sowie an der Nordgrenze Mexikos spüren. Die Kleinstadt Ridgecrest nahe dem Death-Valley-Nationalpark war am stärksten betroffen. Todesopfer oder Schwerverletzte gab es nicht.
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