„Die Welt erzählen, die Welt lesen“: So lautet das Thema der diesjährigen „Walfer Bicherdeeg“. Im Kultur- und Sportzentrum Prince Henri in Walferdingen war am Donnerstagabend der offizielle und gut besuchte Auftakt. Im Fokus der zweitägigen Bicherdeeg am Wochenende stehen Herausgeber, Autoren und Bücher sowie ihre Leser und Freunde. Am Donnerstagabend aber stand eine Preisverleihung im Mittelpunkt.

Fester Bestandteil der Bicherdeeg ist stets der „Lëtzebuerger Buchpräis“. Insgesamt 15 Bücher waren auch dieses Jahr in drei Kategorien nominiert. Erstens die Literatur. Hier geht der Preis an Claudine Muno: „Dëst ass net däi Liewen“ (Op der Lay). Nominiert waren daneben auch noch Antoine Pohu mit „Parfois la nuit se tait“ (capybarabooks), Luc François mit „Wasserstand“ (Kremart Edition), Kerstin Medinger mit „Le départ“ (Editions Phi) und Guy Rewenig mit „Schnatt“ (Editions Guy Binsfeld).

In der Kategorie Kinderbuch/Jugendbuch geht der diesjährige Luxemburger Buchpreis an Charlotte Reuter und Lynn Cosyn für ihr Werk „D’Rommel Bommel an hir Frënn“ (Ernster Editions). Nominiert waren zudem Sandra Martins mit „D’Sasha an de Flint – Eng magesch Melodie“ (Editions Shortgen), Renée Weber mit „Dem Louis seng Nues“ (Op der Lay), Marc Weydert und Marie-Isabelle Callier mit „Zerknujelt Geschichten“ (PersPektiv Editions) und Anja Di Bartolomeo mit „Koma21“ (Editions Guy Binsfeld).

Der Preis in der Kategorie Sachbuch geht dieses Jahr an Germaine Goetzinger für ihr Buch „Aline Mayrisch-de-Saint-Hubert 1874-1947 – Ein Frauenleben im Spannungsfeld von Feminismus, sozialem Engagement und Literatur“ (Editions Guy Binsfeld). Nominiert waren in dieser Kategorie ebenfalls Samuel Hamen und Melitta Schubert mit „Österreich und Luxemburg im Dialog“ (Editions Guy Binsfeld), Josiane Kartheiser mit „Ärztin ohne Furcht und Tadel – Dr. Marie-Paule Molitor-Peffer und ihr Lebenswerk“ (Editions Phi), Michel Pauly mit „Die Geschichte der Stadt Luxemburg in 99 Objekten“ (capybarabooks) und das Autorenkollektiv von „Traces – Kufa’s Urban Art Esch“ (Point Nemo Publishing).

Der Publikumspreis 2023 geht an Anja Di Bartolomeo und ihr Buch „Koma21“ (Editions Guy Binsfeld). Bleibt dann noch der Design-Preis. Diesen erhält in diesem Jahr Fabienne Hollwege und ihr Buch „To live heißt Leben und Liebe heißt Love“ (Binsfeld-Verlag).

Die Jury des „Lëtzebuerger Buchpräis“ 2023 bestand aus Fabienne Faust, Charlotte Ziger, Dominique Henry, Laurent Thiry und Cosimo Suglia.

Was sollte man vom gestrigen Abend noch hervorheben? Zum Beispiel, dass man elektronische Bücher nicht so einfach verschenken oder verleihen kann. Auf jeden Fall aber, dass Sam Tanson, die scheidende Kulturministerin, da war. „Es ist dies wohl der letzte von vielen Abschieden. Es hätte aber keinen besseren geben können als hier in Walferdingen“. Das Buch sei der Zugang zur Kultur, so Tanson, der mit Standing Ovation und vielen lieben Worten und einer Flasche Whisky gedankt wurde. Tanson schien einmal mehr sichtlich berührt.

Die 28. Auflage der größten Buchmesse Luxemburgs mit rund 175 Ausstellern ist am Wochenende ab 10 Uhr fürs Publikum geöffnet. Am Samstag bis 19 Uhr und am und Sonntag bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter bicherdeeg.lu.

Wahrscheinlich ein letzter offizieller Abschied für Kulturministerin Sam Tanson. Sichtlich berührt verließ sie die Bühne.

Wo viele Worte fallen, darf Musik nicht fehlen

Ansprache über die Zukunft des Buches

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Marco Goetz

Geboren 1966 in Wiltz, nennt Marco Goetz Journalismus den tollsten Job der Welt. Nach seinem Debüt im Tageblattvor über 30 Jahren und anschließend zwei Jahrzehnten bei RTL Radio und Fernsehen sowie einem Abstecher beim Luxemburger Wort ist er seit 2019 wieder beim Tageblatt. Geblieben sind Neugierde, Leidenschaft, Empathie und der Anspruch, kompliziertere Sachverhalte möglichst einfach zu erklären. Sei es bei Justiz- und Polizeithemen oder eigentlich bei Allem was Menschen beschäftigt. Immer nach dem Motto: es gibt keine langweiligen Themen.

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