/ Erosion und Ernteausfälle: Luxemburgs Landwirte sind die größten Opfer des Extremwetters
Hohe Temperaturen haben Luxemburg Ende Juni zum Schwitzen gebracht. Inzwischen ist das Wetter zwar etwas abgekühlt, während der Hitzezeit blieb aber auch der Regen aus. Die Trockenheit wirkte sich nicht nur auf den Rasen im Garten der Luxemburger aus, sondern bereitete auch der Landwirtschaft Probleme.
Von Marie Schusterschitz
Der Sommer 2018 war vor allem von heftigen Regenfällen geprägt, die Anfang Juni im Müllerthal Überschwemmungen verursacht haben. In diesem Jahr ist die Erde auf den Feldern und Wiesen dagegen meist brüchig und ausgetrocknet. Laut dem Klimaexperten Andrew Ferrone, Chef des Wetterdienstes der „Administration des services techniques de l’agriculture“ (ASTA) beim Landwirtschaftsministerium, sind beide Wetterbedingungen kein gutes Omen für Luxemburgs Landwirte: „Ist es zu trocken, bekommen die Pflanzen nicht genug Wasser und können nicht geerntet werden“, sagt er.
Keiner bleibt verschont
„Regnet es aber zu viel, kommt es zu Erosionen – die fruchtbarste Schicht der Erde wird weggeschwemmt und kann nicht mehr verwendet werden.“ Ist der Boden ausgetrocknet, fällt der Effekt noch stärker aus: Der Boden kann den Regen, der fällt, nicht mehr ausreichend aufnehmen. So kann es laut Ferrone – wie im vergangenen Jahr – zu Springfluten kommen.
Die Verwüstung ihrer Ernte bedeutet für die Bauern, dass sie einen großen Teil ihres Einkommens verlieren. Es leiden aber nicht nur die Landwirte, die Pflanzen anbauen – auch Viehhalter sind von den immer öfter auftretenden Extremwettern finanziell betroffen.
„Die Bauern müssen das Grasland für die Überwinterung ihrer Tiere lagern“, erklärt Ferrone. Aber: Die Menge des verwendbaren Grases wird kleiner. „Das heißt, dass die Bauern Stroh kaufen müssen, sie müssen daher mehr Geld ausgeben als zuvor“, sagt der Klimaexperte.
Keine einheitliche Definition
Auch in diesem Jahr kann man laut Ferrone die Auswirkungen sonderbarer Wetterbedingungen sehen. Wie ein Bericht der ASTA zeigt, war es in diesem Mai deutlich kühler als in den Jahren zuvor. Teilweise fielen die Temperaturen in der Nacht auf -2,5 Grad, was in den Weinbergen an der Mosel zu erheblichen Frostschäden geführt hat.
Für Klimaexperten wie Ferrone ist es jedoch schwer, Wetterextreme wie die Kälte im Mai oder die Trockenheit der vergangenen Wochen vorauszusagen. Einerseits liegt das daran, dass es „keine internationale Definition für eine Trockenperiode gibt“, sagt er.
Sogar das Konzept der Trockenheit ist laut Ferrone relativ: „Das Klima in Luxemburg unterscheidet sich schon von dem im nahen Mittelmeerraum – und wenn man Afrika betrachtet, ist es komplett anders.“
Anstieg um 1,3 Grad
Um Trockenperioden in Luxemburg aufzuzeigen, untersuchen Ferrone und seine Kollegen den Niederschlag – und zwar der vergangenen 30 Jahre. Sie analysieren dabei, ob starke Differenzen in den Daten auftreten.
Das Ergebnis: „Wir haben keine großartigen Abweichungen beim Niederschlag feststellen können“, sagt der Experte. Das bedeute aber nicht zwangsläufig, dass sich das Klima nicht verändert habe. Obwohl die Werte der Niederschläge in Luxemburg über die Jahre nicht stark voneinander variiert haben, sieht Ferrone eine deutliche Änderung: „Die durchschnittliche Temperatur ist in Luxemburg-Stadt zwischen 1861 und 2010 um 1,3 Grad gestiegen“, berichtet der Wetterspezialist. „Das heißt, dass die Hitze jetzt noch extremer ist als früher.“
Bis ins Jahr 1838 reichen die Temperaturdaten des Luxemburger Landwirtschaftsministeriums zurück (siehe Grafik). Dass die Werte jedes Mal an anderen Orten in Luxemburg-Stadt gemessen wurden, erklärt Ferrone damit, dass die Messstation im Laufe der Jahre immer wieder umgezogen ist. Dennoch sind die Daten vergleichbar.
Omega-Lage ist schuld
Ob Luxemburg in diesem Sommer mit Extremwetter konfrontiert wird, kann Ferrone jetzt noch nicht sagen – das liege alles an der sogenannten Omega-Lage. Diese Wetterlage, die für den Hitzesommer 2018 verantwortlich war, hat einen großen Einfluss in Mitteleuropa – und somit auch in Luxemburg. Und sie hat sich wegen des Klimawandels stark verändert.
Wie Ferrone erklärt, werden die Winde der Omega-Lage durch den Klimawandel stabilisiert. „Sie bleiben dadurch an einem Ort hängen – und verursachen dort eine verlängerte Periode heißen Wetters.“
Dass im August eine weitere Hitzewelle über Luxemburg rollt, kann also weder ausgeschlossen noch mit hundertprozentiger Sicherheit vorhergesagt werden. „Das Wetter kann auch noch umschlagen. Dann könnte ein verregneter August folgen“, sagt Ferrone.
Dann bestehe allerdings die Gefahr, dass es wie im vergangenen Jahr zu Überflutungen kommt – und die Landwirtschaft mit einer verminderten Ernte oder gar ganzen Ernteausfällen konfrontiert wird.
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Wann mer all di onneideg Spretzmettel geifen weg loosen, dann kei’m och rem Humus an de Buedem an dee kennt rem besser Waasser spei’cheren !
Was haben Spritzmittel mit dem Humusaufbau oder Humusabbau zutun.
« Dass im August eine weitere Hitzewelle über Luxemburg rollt, kann also weder ausgeschlossen noch mit hundertprozentiger Sicherheit vorhergesagt werden. „Das Wetter kann auch noch umschlagen. Dann könnte ein verregneter August folgen“, sagt Ferrone. »
Irgendwie erinnern mich solche Aussagen an die alte Bauernregel « Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert das Wetter oder es bleibt wie es ist ». Bei solcher Gelegenheit wird auch gerne Coluche zitiert: » Si on n’a rien a dire, on ferme sa geule! ».
2000 Hobbybauern die wursteln wie zu Opas Zeiten.
50 Großbetriebe würden vollauf genügen.
Aber sie haben ihr eigenes Ministerium, obschon das weniger Leute sind als Tischtennis- oder normale Tennisspieler müssen die hunderten Sportarten mit einem Ministerium auskommen.
Seit Nazi-Zeiten sind auch schon die Grundsteuern nicht mehr erhöht worden um die Bauern zu schützen.
Wenn sie Heu, Mist, Gülle und Schlamm auf die Straße schleifen, dann brauchen sie auch nicht sauber zu machen, anders als jede Baufirma.
Tut mir leid aber auch das Wetter gehört zum unternehmerischen Risiko. Wenn ein Wirt ’ne Riesenterrasse aufmacht und es regnet den ganzen Sommer, dann geht er bankrott und liegt uns nicht Monatelang in den Ohren.
Sie glauben also wir sollten die bäuerliche Landwirtschaft abschaffen und unsere Ernährung komplett der sogenannten Agroindustrie überlassen??
Ich glaube unsere aktuelle Regierung hat da andere Auffassungen und würde uns am liebsten ins Mittelalter zurückführen.
Der Sommer 2018 war von heftigen aber regionalen Regenfällen geprägt. Wie wär’s wenn wir uns mal um unsere Trinkwasserreserven kümmern. Mir gehen die Bilder von 2018 nicht aus dem Kopf, Stausee nur mehr halbvoll, Blaualgen, der Vater Rhein nur noch ein Rinnsal. Ich plädiere für ein Übereinkommen mit Belgien und den Niederlanden zusammen eine Meerwasserantsalzungsanlage zu bauen, das wäre doch nachhaltig, oder. Habe irgendwo gelesen, dass der Grundwasserspiegel im Saarland um 2,8 m gesunken ist innerhalb den letzten 20 Jahren. Ist schon bedrohlich, wenn das stimmt. Anstatt in Velodrome oder sonstige Prachtbauten zu investieren, sollten wir uns ums Wasser kümmern. Zahlen wir immer noch Strafe an die EU wegen unzureichender Wasseraufbereitung? Tja eine Kläranlage ist leider kein Prachtbau.