Mobilität / Erste-Hilfe-Kurs für Fahranfänger: Ein Schulprojekt wird zur Petition
Was in Deutschland bereits lange Standard ist, fordert nun auch eine öffentliche Petition für Luxemburg: einen obligatorischen Erste-Hilfe-Kurs für Fahranfänger.
Quietschende Reifen, ein lauter Knall, beißender Gummigeruch: Autounfälle sind leider trauriger Alltag im Straßenverkehr. Umso wichtiger ist es, in dem Moment die richtigen Handgriffe zu kennen, um noch an Ort und Stelle Erste Hilfe leisten zu können, wenn ein Mensch zu Schaden kommen sollte. Genau damit befasst sich eine Petition, die einen obligatorischen Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen der Führerscheinausbildung fordert.
Die Petentin Emma Mack ist Schülerin am Lycée Nic Biever in Düdelingen. Die Idee, eine öffentliche Petition einzureichen, kam der ausgebildeten Rettungssanitäterin im Rahmen eines Schulprojektes. „Wir haben im Staatsbürgerkunde-Unterricht gelernt, wie Gesetze und Petitionen geschrieben werden“, sagt Mack. Als Grundsatzidee für ein Schulprojekt hatte sich die Schülerin ausgedacht, eine Petition zu schreiben, die einen Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen der Fahrausbildung fordert. Die Idee sei von der Klasse sehr positiv aufgenommen worden. „Am Ende des Schuljahres haben wir uns dann getraut, die Petition bei der Chamber einzureichen.“
„Langjährige Forderung“
Die Petition mit der Nummer 3142 kann seit dem 20. Juli auf der Webseite der Petitionen unterschrieben werden. Von den 4.500 nötigen Unterzeichnern hat die Petition mittlerweile 917 erreicht. Die Motivation der Petentin ist klar. „Dank dieses Kurses sind junge Autofahrer in der Lage, Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen und Leben zu retten“, schreibt Mack in der Begründung der Petition. „Außerdem wird ein solcher Kurs die Folgen der Verletzungen bei einem Verkehrsunfall verringern.“
Isabelle Medinger von der „Sécurité routière“ kann eine solche Forderung nur unterstützen. „Erste-Hilfe-Maßnahmen können Leben retten“, sagt Medinger gegenüber dem Tageblatt. Dann müsste man auch nicht noch im Nachhinein die Luxemburger Bevölkerung für einen solchen Kurs sensibilisieren. „Das wäre dann alles im Rahmen der Führerscheinausbildung abgedeckt.“ Wie die Direktorin der „Sécurité routière“ anmerkt, sei das schon ein langjähriger Wunsch, den sie bereits vergangenes Jahr im Rahmen der Wahlen in einem Forderungskatalog an die Luxemburger Parteien gerichtet hatte.
Eine Forderung, die es jedoch nicht in den Koalitionsvertrag von DP und CSV schaffte. Auf Anfrage des Tageblatt erklärte das Mobilitätsministerium, dass man zu dem Thema erst die Petitionsprozedur abwarten wolle, bevor eine Stellungnahme folgen könnte.
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