Linieneröffnung Stäreplaz-Gare / Erste Testfahrt offenbart Mängel bei Ladestation an der place de Metz
Ein historischer Moment war es schon: Am Montagabend fuhr zum ersten Mal seit 56 Jahren (die letzte Tramfahrt in der „Stad“ fand am 5. September 1964 statt) wieder eine Straßenbahn durch die Innenstadt bis zum Hauptbahnhof – wenn auch nicht ganz ohne fremde Hilfe.
Kurz nach 21.00 Uhr am Montagabend setzte sich die Tram bei strömendem Regen an der „Stäreplaz“ in Bewegung, um im Schritttempo (3 bis 5 km/h) in Richtung Hauptbahnhof zu rollen. An Bord befand sich lediglich das Personal von Luxtram; alle anderen Anwesenden, d.h. Mobilitätsminister François Bausch, Bürgermeisterin Lydie Polfer, Schöffe Patrick Goldschmidt sowie die zahlreichen Journalisten und einige Schaulustige begleiteten die Tram zu Fuß.
Doch kurz hinter der place de Metz war gegen 21.45 Uhr vorerst Schluss. Die dortige Ladestation funktionierte nicht, und so musste ein Spezialfahrzeug herbeordert werden, um die Bahn weiterzuschieben. Im Stadtzentrum, auf dem Plateau Bourbon und der Avenue de la Liberté fährt die Tram ohne direkte Stromzufuhr von oben, es wird auf eine Schnelllade-Technik („biberonnage“) zurückgegriffen. Sie besteht darin, die Stopps, die die Tram an den Haltestellen einlegt, zu nutzen, um ihre Batterien via Superkondensatoren um einige Prozent aufzuladen. Am Ende muss die Ladung nicht vollständig sein, sondern es wird nur die Energiemenge gezogen, die die Straßenbahn für ihre Fahrt bis zur nächsten Ladestation benötigt. Innerhalb von 20 Sekunden sollte im Prinzip so viel Energie geladen werden, dass es reicht, um bis zur nächsten Station zu gelangen.
Luxtram-Direktor André von der Marck sah dies gelassen. „Genau aus diesem Grund machen wir ja Testfahrten, um zu sehen, wo noch etwas nicht funktioniert.“ Drei Punkte, hieß es vor der Testfahrt, würden bei dieser geprüft: die Ladevorgänge, die Weichenstellung und die Durchfahrtsbreite, d.h. ob nicht etwa Bordsteine ein paar Millimeter zu breit sind und dann eventuell zurechtgefräst werden müssen.
Auch die Kommunikationsbeauftragte von Luxtram, Françoise Frieden, sagt auf Nachfrage, dass es trotz der Panne eine gelungene erste Testfahrt gewesen sei. Carlo Hentzen, „Directeur de l’exploitation“ bei Luxtram, bestätigt dies dem Tageblatt. Das Hauptaugenmerk der Testfahrt habe auf dem „gabarit“ gelegen, also darauf, ob die Tram gut überall vorbeikommt, ob die Bordsteine nicht zu breit sind. Von Anfang an seien zwei Varianten der Testfahrt geplant gewesen; man sei auf eine Fehlfunktion beim Schnellaufladen vorbereitet gewesen.
Deshalb habe der „rail route“, das Spezialfahrzeug zum Schieben der Straßenbahn, sowieso in der rue Dicks bereitgestanden. Warum es dann trotzdem über eine Stunde gedauert habe, bis der Zug weiterbewegt wurde? „Nun, da kommt wohl der Stolz der Ingenieure von CAF, dem spanischen Konstrukteur, hinzu, die das Problem unbedingt gleich beheben wollten“, sagt Hentzen. „Nach einer Stunde haben wir dann aber beschlossen, auf das Hilfsfahrzeug zurückzugreifen.“ Man habe ohnehin bis 4 Uhr morgens als Zeitfenster gehabt, um 3 Uhr seien alle wieder auf dem Kirchberg gewesen.
Testfahrten wie die am Montagabend werden nun bis zum November durchgeführt; in den nächsten Tagen werde man sich vor allem auf die Passage beim Centre Hamilius konzentrieren. Ab dem 30. November werden die Testfahrten unter realen Bedingungen beginnen, d.h. mit echtem Kursfahrt-Tempo, aber noch ohne Passagiere, bevor ab dem 13. Dezember reguläre Tramfahrten zum und ab dem Hauptbahnhof stattfinden sollen.
Die Fahrt von einer Haltestelle zur nächsten dauert in der Regel anderthalb Minuten; von der Luxexpo bis zum Hauptbahnhof werden die Züge dann – in der Regel – rund 21 Minuten brauchen. Die Tram-Fahrpläne werden auf die der Eisenbahn abgestimmt; die letzte Tram fährt gegen 1 Uhr morgens.
- Das Country-Radio aus Gilsdorf - 30. Dezember 2024.
- Tania Schott aus Bissen ist eine international renommierte Teddybär-Künstlerin - 29. Dezember 2024.
- „Péiteng on Air“ sendet aus einer ehemaligen Kirche - 29. Dezember 2024.
Place de Metz? Aha!
Die Metzer motzen weil man nicht ihren Tram-Bus genommen hat. 😁