Radland Luxemburg? / Es bleibt viel zu tun: Über 1.500 Probleme auf www.veloskaart.lu zusammengefasst
Reichlich Verbesserungspotenzial gibt es bei der Radinfrastruktur in Luxemburg. Über 1.000 Radfahrer beteiligten sich am Aufruf des „Mouvement écologique“ und meldeten zwischen August und Oktober letzten Jahres rund 1.500 problematische Stellen im ganzen Land. Die sind nun auf der Homepage www.veloskaart.lu zusammengefasst und sollen die politischen Verantwortlichen zum Handeln animieren.
Im Sommer 2020 hatte das „Mouvement écologique“ (Méco) erstmals eine Video- und Fotoaktion zur Verbesserung der Radinfrastruktur im Land gestartet. Die Ergebnisse der rund 300 Einsendungen wurden in einer interaktiven Karte publiziert. Die soll den politisch Verantwortlichen der Gemeinden helfen, die Probleme zu erfassen und auch im Sinne der Radfahrer zu lösen. Die Aktion wurde im vergangenen Jahr mit einer eigenen Homepage (www.veloskaart.lu) fortgesetzt. Diesmal beteiligten sich zwischen August und Oktober rund 1.000 Radfahrer. Sie meldeten über 1.500 Stellen in den Kategorien „Problematischer Ort“, „Problematischer Streckenabschnitt“ und „Fehlende Strecke“. Diese wurden ungefiltert auf die interaktive Karte übertragen, sodass nun ein imposanter Überblick der Probleme der Radfahrer in den verschiedenen Teilen des Landes entstanden ist.
Esch zum Beispiel ist mit rund 20 Problempunkten erfasst. Dazu gesellen sich noch einmal mindestens genauso viele fehlende Radwege bzw. -verbindungen, die auf der Karte mit gestrichelten Linien und Pfeilen abgebildet sind. Der Löwenanteil der 1.500 Einsendungen geht auf das Konto der Hauptstadt, wo weit über 100 problematische Stellen ausgewiesen sind.
Großer Handlungsbedarf
„Auffallend war, dass viele Menschen uns berichteten, sie hätten die Problemstellen bei ihrer Gemeinde gemeldet, ohne dass danach etwas geschehen wäre“, berichtet Cédric Metz, der Koordinator des Projekts beim Méco. Insgesamt haben die Radfahrer 305 Bilder bzw. Videodateien hochgeladen, wobei 837 Problemstellen, 694 problematische und 339 fehlende Strecken verortet wurden. „Die Anzahl zeigt, dass immer mehr Menschen bessere und sichere Fahrradinfrastrukturen einfordern und wie groß der Handlungsbedarf tatsächlich ist“, sagt Metz. Gerade jetzt, wo der Frühling vor der Tür stehe, sei der Zeitpunkt für Gemeinden und Staat ideal, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen. Oftmals reiche schon ein kleines Eingreifen, um ein Problem zu lösen, so Cédric Metz. Deshalb hat das „Mouvement écologique“ auch sämtlichen Gemeinden die jeweiligen Ergebnisse zugestellt. Natürlich mit der Bitte, umgehend aktiv zu werden.
Für das Méco tun sich nach Analyse der Einsendungen eine ganze Reihe von Handlungsfeldern für die Gemeinden auf: So sollen „Straßen und Plätze in unseren Städten und Ortschaften konsequent zu lebendigen
Lebensräumen für die Menschen umgestalten werden, statt als reine Transitstrecken für den Autoverkehr mit seinen Belastungen zu dienen. (…) Die Förderung des Radverkehrs ist Teil eines solchen Paradigmenwechsels und sollte zur obersten Priorität erhoben werden.“ Dabei sollte das Fahrrad nicht nur für Freizeitzwecke gefördert werden, sondern als Transportmittel für den Alltag ansehen werden. Wünschenswert wäre eine kommunale und regionale Strategie zur Förderung des Radverkehrs, genau wie eine bessere Verknüpfung der nationalen und kommunalen Radwege, so das „Mouvement écologique“.
- Neue Spielplätze sind nicht öffentlich zugänglich – Fragen zu Auslandsreisen und frEsch - 10. Januar 2025.
- Einstweilen nicht weit her mit der neuen Transparenz in Esch - 10. Januar 2025.
- Parkplatzsperrung erregt Gemüter im Bruch-Viertel, Gemeinde beschwichtigt - 9. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos