/ Es hakt noch bei der Berufsausbildung in Luxemburg
Eine der Aufgaben der Arbeitnehmerkammer besteht im Angebot von Aus- und Weiterbildungskursen – und diese sind weit gestreut, wie während der Bilanz zum Thema zu erfahren war. Die Salariatsvertreter sind aber auch in die Berufsausbildung eingebunden und in diesem Bereich hakt es weiter.
Wie Carlo Frising und Françoise Schmit unterstrichen, wurden seit der Reform 2008 der „Formation professionnelle“, bei der u.a. das Punktesystem durch „Kompetenzen“ sowohl bei der Ausbildung als auch bei der Bewertung ersetzt wurde, eine Reihe von Fortschritten gemacht, die das System verbesserten.
Mit der jüngsten Reform aus diesem Jahr habe einiges Positive des ehemaligen Luxemburger Systems wieder Eingang in die berufsschulische Realität gefunden – so wurde das Punktesystem wieder eingeführt.
Da allerdings die entsprechenden großherzoglichen Reglemente, die definieren, wie die Texte im Detail ausgeführt werden, erst sehr kurzfristig oder noch überhaupt nicht vorliegen, stellen sich eine ganze Reihe von Problemen; die CSL befürchtet, dass in alte Fehler zurückgefallen wird. So bedauert die CSL, dass das „Projet intégré“, eine Arbeit mit großem pädagogischen Wert, nur mehr ungenügend bei der Bewertung der Schüler ins Gewicht fällt.
Komplementarprüfungen und eine „Journée de repêchage“ wurden eingeführt, es liegen aber noch keinerlei Details vor, wie diese ablaufen sollen. Auch in der Frage der Entschädigungen für die von den Betrieben freigestellten Bewertungsteams sei noch keine Lösung gefunden worden, und bei einer Auflösung der Lehrverträge seien die Rekursmöglichkeiten der jungen Menschen unzureichend.
Die Bewertung der Praktika in den Betrieben würde neuerdings ausschließlich dem Ausbilder aus der Firma überlassen; für die CSL eine „wenig glückliche Lösung“. Weiter moniert die Arbeitnehmerkammer, dass sie bei der Ausarbeitung neuer Ausbildungswege, wie jenem zum „DAP Enfance“, der zur Arbeit in „Maisons relais“ und Kindertagesstätten befähigen soll, nicht eingebunden wurde.
Auch bei der grenzüberschreitenden Berufsausbildung (Schüler, die parallel in eine belgische, französische oder deutsche Schule gehen und die praktische Ausbildung in Luxemburger Betrieben absolvieren) seien viele Fragen ungeklärt, Konventionen würden demnächst auslaufen und es sei nicht klar, was die Schüler im Anschluss erwarte.
10.273 Schüler
Im Vorjahr, so war u.a. weiter zu erfahren, wurden 10.273 Kandidaten in LLLC-Kursen betreut, 164 Studenten nahmen an akademischen Kursen teil.
Neben den stark in Anspruch genommenen Ausbildungen für Personaldelegierte verwiesen die CSL-Sprecher gestern auf die gut besuchten Kurse zum Erlernen der Luxemburger Sprache und auf neue Kurse für Jugendliche, die bei der CSL Informationen über die politischen Institutionen oder über Arbeitsverträge bekommen können.
Auch die recht neuen Kurse für Senioren, deren Kosten für ihre Mitglieder von den in der CSL vertretenen Gewerkschaften übernommen werden, kommen gut an und werden ausgebaut.
Computernutzung, Infos über staatliche Beihilfen, Vermögensverwaltung, Erbrecht, aber auch Kunst und Fitness werden in kurzen Einheiten angeboten.
Informationen zu allen Kursen der CSL sind auf www.lllc.lu einzusehen.
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Auch in der Primärschule müssen die Punkte schnellstmöglich wieder zurückgebracht werden. Es kann nicht sein, dass der Minister gegenüber abgehalfterten CSV-Krawallschachteln fälschlicherweise behauptet, es würden dort immer noch Punkte verteilt und auf Nachfrage dann behauptet, dass Noten auf „A“, „B“, „C“ und „D“ Punktebewertungen seien, gleichzeitig seine Direktionen „richtige“ Punktebewertungen verhindern.
In Anbetracht der Tatsache, dass selbst in der Orientierungsprozedur Punktbewertungen durchgeführt werden und im restlichen Leben eh alles nach Punkten bewertet wird, wird hier nur eine Generation kaputtgemacht, die sich dann in der Sekundarschule mühsam darin wieder zurechtfinden muss.
Zu einem ganz anderen Thema
Warum will in Luxemburg keiner oder immer weniger junge Leute eine Berufsausbildung machen?
Nicht weil das uninteressant vom Job her sein könnte, mit Nichten auch nicht weil in der Berufsausbildung nicht genug gemacht wird, so gut bei der Handwerkerkammer , so wie in der Politik wir alles erdenkliche getan um mehr junge Leute dazu zu bringen eine Lehre zu machen.
Was aber keiner diesen Auszubildenden sagt ist das was diese nach der Ausbildung an Gehalt erhalten können.
Und da fängt das Dilemma an.
Es ist zu Hause wo die Eltern dann sagen, du wirst ja wohl nicht ein Handwerk erlernen, das Problem ist nämlich nach der Gesellenprüfung der Verdienst.
Das sind dann der Mindestlohn + 20%
Das sollten die Arbeitgeber wie die Handwerkskammer und die Politik bedenken.
Davon hört man recht wenig, also braucht man sich nicht zu wundern wenn es immer weniger Luxemburger gibt die sich zu diesem Schritt entschließen.
Den mit diesem Gehalt kann man
1) Keine Familie ernähren
2) Keine Wohnung kaufen
3) Keine Ferien machen
4) Nicht noch sparen
Also wann erwacht die Politik um auf diesem Gebiet endlich nachzubessern.
Und nicht immer um den heißen Brei herum zu Reden.