/ „Es reicht!“: In Vianden eskaliert der Streit in der Tourismus-Vereinigung
Es rumort weiter in Vianden und innerhalb der dortigen Tourismus-Vereinigung „Syndicat d’initiative“ (SI): Vor Kurzem hatte deren Präsident Jean-Paul Nagel heftige Kritik an dem früheren Bürgermeister und SI-Mitglied Marc Schaefer geübt. Der wehrt sich jetzt.
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„Monsieur Nagel, ça suffit! Je me vois contraint de réagir à vos attaques mensongères concernant mon travail en tant que bourgmestre de la Ville de Vianden.“ So beginnt der zwei Seiten lange Brief an den SI-Präsidenten, mit Kopien an die SI-Vorstandsmitglieder und an den Schöffenrat Viandens. Dieser Brief vom 2. Juni liegt unserer Redaktion nun vor.
Jean-Paul Nagel warf Marc Schaefer in der Jahreshauptversammlung am 11. April vor, Letzterer habe als Bürgermeister wissentlich die Kommodo-Prozedur für den Kletterpark in Vianden auf die lange Bank geschoben und so dafür gesorgt, dass diese touristische Attraktion mangels Betriebsgenehmigung Anfang 2019 geschlossen bleiben musste und es deswegen zu empfindlichen finanziellen Einbußen kam. Hierzu sei aber bemerkt, dass Schaefer bis zum Oktober 2017 Bürgermeister war, also zum Zeitpunkt der erwähnten Generalversammlung bereits 16 Monate nicht mehr im lokalpolitischen Geschäft tätig war.
Mehrere Demissionen
„Ceci est un mensonge d’une imbécilité qui n’a pas d’égal. Quel peut être l’intérêt d’un bourgmestre que les attractions touristiques de sa ville restent fermées?“, kontert Marc Schaefer. Mit solchen Aussagen wolle Nagel lediglich von seiner, laut Schaefer „desaströsen Bilanz“ als SI-Präsident ablenken. Und als Erklärung fügt Schaefer hinzu: Das Informationsbüro des SI sei die meiste Zeit geschlossen; der Interessenverein habe sich von der Organisation des jährlichen Nussmarktes distanziert; der Verein habe zudem die vor Jahren noch zugesicherte Leitung des „Camping du Moulin“ aufgegeben. Auch beim jährlichen „Miertchen“ würde der SI, der jedes Mal für den Getränkestand verantwortlich zeichnete, neuerdings durch Abwesenheit glänzen; in letzter Zeit habe unter anderem mehrere Demissionen von Personal und SI-Vorstandsmitgliedern gegeben.
Der absolute Hammer sei aber das mindestens 50.000 Euro große Finanzloch in der Kasse des vom SI verwalteten Kletterparks, für das Nagel keine Erklärung parat hätte. „Und sollte es sich hierbei um einen dreisten Diebstahl handeln, warum haben sie bis dato keine Anzeige gegen unbekannt eingereicht?“, fragt Schaefer nun in seinem Brief.
„Malgré votre incapacité de réaliser l’évaporation d’une somme importante dans la caisse ou de rédiger le moindre courrier, vous aviez quand-même assez d’audace de rédiger un contrat de vente pour demander la signature des membres du comité afin de vous vendre un véhicule appartenant à l’association. Selon vous, l’association avait besoin d’argent liquide pour renflouer les caisses. Quand vous vouliez soumettre ce contrat aux membres du comité pour signature, je vous ai signalé qu’il s’agissait là d’un acte frauduleux en cas de faillite de l’association et dans ce cas cela entraînerait des conséquences juridiques contre vous et les membres du comité. Le comité n’était pas d’accord de signer. Cette manoeuvre hautement discutable avait d’ailleurs entraîné une série de démissions au sein du comité“, so Schaefer weiter.
„Affaire à suivre!“
Apropos Demission. Nach 20 Jahren Aktivität im Interessenverein reicht nun auch Marc Schaefer seine Demission ein. Er wolle keinem Verein angehören, in dem Ehrlichkeit und Transparenz Fremdwörter sind. Mit den Worten, er werde zu keinem Moment zögern, gegen den SI-Präsidenten eine Klage wegen Verleumdung einzureichen, „si vous continuez à raconter n’importe quoi afin de voiler votre incapacité de gérer le Syndicat d’initiative“, endet der Brief von Marc Schaefer.
Auf unsere telefonische Anfrage hin bestätigte Schaefer uns seine Aussagen. Er hätte Nagels „Ausrutscher“ während der Jahreshauptversammlung wohl irgendwann vergessen können, doch da der SI-Präsident ihn nun in einem Wort-Artikel weiterhin diffamiert habe, sei ihm der Kragen geplatzt. In dieser Sache wird das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen bzw. geschrieben sein.
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Affaire à suivre!
„Früher“ tat der SI sein möglichstes um Vianden lebendig zu halten. Es gab über den Sommer hinweg quasi jedes Wochende Konzerte (wenn auch schlecht besucht), lokale Vereine bekamen Unterstützung bei Festivitäten welche dem Tourismus zuträglich waren und ein (damals) profitabler Kletterpark wurde aus dem Boden gestampft. Nachdem die Führung des SI gewechselt hatte änderte sich nach und nach alles… Wohl um profitabel zu arbeiten ? Der Schuss ging ja mal nach hinten los… Misswirtschaft à gogo. Ich hoffe die Gemeinde greift nun durch.