Eifel / „Es sieht wüst aus“: Geldautomat in Pronsfeld gesprengt
Erneut sprengen Unbekannte einen Geldautomaten – diesmal in der Eifelgemeinde Pronsfeld. Und sie hinterlassen auch diesmal einen hohen Schaden.
Langsam bekommt man den Eindruck, die Orte in der Eifel ohne Automatensprengung gerieten in Unterzahl. Diesmal trifft es Pronsfeld – und die Filiale der Raiffeisenbank Westeifel in der Lünebacher Straße. Es ist das dritte Haus der Bank, das innerhalb weniger Monate zum Ziel eines solchen Überfalls geworden ist.
Am frühen Freitagmorgen (14. Juni), etwa um 2.20 Uhr, detoniert dort ein Sprengsatz im Raum mit dem Geldautomaten. Der Knall reißt etliche Bürger aus dem Schlaf, ein Fenster der Bank zerspringt, Fassadenelemente und Scherben fliegen bis weit auf die Straße.
Einer der ersten am Tatort ist Ortsbürgermeister Harald Urfels, der selbst in der Bank arbeitet: „Ich habe den Knall gehört und dann die Sirene. Da wusste ich, das ist kein gutes Zeichen“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Nach Angaben der Polizei waren vier Täter am Werk, sie flüchteten nach dem Überfall vermutlich mit einem dunkelblauen Audi A 3 über Bleialf in Richtung Belgien. Die Polizei sperrte den Tatort großflächig ab und richtete eine Umleitung ein.
Keine Menschen verletzt – aber sehr hoher Sachschaden
Menschen wurden nach Polizeiangaben bei der Sprengung nicht verletzt. Allerdings entstand wohl ein sehr hoher Sachschaden: „Es sieht wüst aus“, sagt am Morgen Manfred Heinisch, zusammen mit Jan Brandenburg Vorstand der Raiffeisenbank. Näheres konnte er zunächst noch nicht sagen, die Ermittler der Kriminalpolizei waren noch im Gebäude, wegen der noch laufenden Spurensicherung konnten auch die Bankleute sich anfangs nicht alles im Einzelnen ansehen.
Später am Vormittag teilt Heinisch dann Genaueres mit: „Ich kann Ihnen sagen, dass die einen erheblichen Sachschaden angerichtet haben. Der ist immens.“ Die Fensterscheiben in den Büros „sind alle kaputt. Die Decke ist gehoben. In den Büros sind die Schränke von der Wand gekippt und die Schreibtische durch die Gegend geflogen. Die liegen alle quer. Da sieht man, was das für eine Wucht hat.“
Klar, dass sich angesichts dieses neuerlichen Überfalls die Bankverantwortlichen wieder einmal fragen, wie es mit den Geldautomaten grundsätzlich weitergehen soll: „Wir sind innerhalb von gut einem halben Jahr jetzt drei Mal betroffen. Nach Daleiden und Bleialf jetzt Pronsfeld“, sagt Heinisch. „Da muss man sich darüber Gedanken machen, wie man zukünftig das Infrastrukturnetz aufbaut.“ Und das müsse man auch im Gespräch mit den anderen Geldinstituten tun.
Das Bankgebäude in Pronsfeld ist so stark beschädigt, dass es bis auf Weiteres nicht genutzt werden kann. Zur eventuellen Beute der Täter gibt es keine Angaben. Die Polizei fahndet in Deutschland, Belgien und Luxemburg nach den Gangstern und dem Fluchtwagen. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest.
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