Nationalspieler Marvin Martins nach seinem Wechsel nach Wien / „Es war für mich die perfekte Option“
Nach Karpaty Lwiw und Casa Pia ist Austria Wien die dritte Station im Profileben des Marvin Martins. Der Luxemburger Nationalspieler freut sich auf seine künftige Aufgabe beim Traditionsverein aus der österreichischen Hauptstadt und will den Konkurrenzkampf mit einem ehemaligen Bundesliga-Spieler aufnehmen.
Tageblatt: Esch, Lwiw, Lissabon oder Wien: Welche Stadt hat mehr Charme?
Marvin Martins: Ich habe in Wien bisher nur das Zentrum gesehen und dieses gefällt mir definitiv sehr gut. Die Leute sind angenehm und hilfsbereit. Wien ist charmanter als Lissabon, aber die portugiesische Hauptstadt hat einfach alles. Wenn man eine Erfrischung braucht, fährt man ans Meer, das kann Wien leider nicht bieten. Esch und Lwiw spielen in einer anderen Kategorie (lacht).
Die Austria ist Ihre bisher prestigeträchtigste Station als Profi. Merkt man das sofort?
Der Verein war 24-mal Meister und 26-mal Pokalsieger – das spürt man natürlich. Die Einrichtungen und die Organisation sind auf Champions-League-Niveau. Es fehlt an nichts. Auch die spielerische Qualität ist sehr hoch. Jetzt muss ich nur noch mein Deutsch verbessern. Es ist schon eine Weile her, dass ich zuletzt Deutsch gesprochen habe. Aber das wird mit der Zeit schon kommen.
Warum hat der österreichische Verein das Rennen gemacht?
Es gab auch Interesse von OFI Kreta. Aber ich wollte erst mal die beiden Länderspiele gegen Schottland und Norwegen abwarten und mich danach entscheiden. Schlussendlich war das die richtige Strategie. Noch während des Trainingslagers mit der Nationalmannschaft hat sich die Austria bei mir gemeldet und das war für mich die perfekte Option.
Wie sieht der Fahrplan für die nächsten Wochen aus?
Nächste Woche geht es zum Trainingslager in die Berge. Wir müssen uns jetzt sehr gut auf die kommenden Monate vorbereiten. Durch die Conference League, den Pokal und die Meisterschaft haben wir zu Beginn zwei bis drei Spiele pro Woche.
Auf Ihrer Position auf der rechten Abwehrseite treffen Sie mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Georg Teigl auf einen ernst zu nehmenden Konkurrenten. Wie groß stehen Ihre Chancen auf regelmäßige Einsatzzeit?
In keinem Verein ist man automatisch gesetzt. Ich bin jetzt von Anfang an im Trainingslager dabei und habe deshalb die nötige Zeit, mich zu beweisen. Die Karriere entscheidet nicht über die Einsatzzeit, sondern die aktuelle Form und der Trainer. Ich hoffe, dass ich überzeugen kann.
Welche Rolle hat der neue Austria-Co-Trainer und ehemalige FLF-Sportdirektor Reinhold Breu bei Ihrem Wechsel gespielt?
Eine sehr große Rolle und deshalb bin ich ihm und dem neuen Trainerstab sehr dankbar. Reinhold Breu war bei der U17 mein Trainer und hat sich wohl daran erinnert, dass ich nicht so schlecht bin. Als er das Angebot der Austria angenommen hat, hat er mir sofort gesagt, dass er versuchen würde, mich mit zu diesem Verein zu nehmen. Zwei Wochen später kam dann der Anruf aus Wien. Jetzt liegt es an mir, diesen Vertrauensbeweis zu rechtfertigen.
Austria hinkt derzeit den Erfolgen aus der Vergangenheit hinterher und verpasste vergangene Saison die Meisterrunde. Welche Ziele haben sich die „Veilchen“ für kommende Saison gesteckt?
Es gab zuletzt viele Veränderungen. In naher Zukunft soll der Verein wieder dort stehen, wo er einmal war. Für nächste Saison lautet das Ziel aber, wieder unter die ersten sechs zu kommen.
Zu Beginn Ihrer Karriere hatten Sie mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Seit fast fünf Jahren sind Sie nun fast verletzungsfrei. Was hat sich geändert?
Hätte ich diese Verletzungen nicht gehabt, wäre ich wohl schon früher ins Ausland gewechselt. Doch das Einzige, was zählt, ist, dass ich jetzt dort angekommen bin, wo ich immer hinwollte. In den vergangenen Jahren habe ich sehr viel Präventiv-Training betrieben und mich stets gut von den Anstrengungen des Fußballer-Alltags erholt. Ich habe viel unternommen, damit ich von einer schlimmen Verletzung verschont bleib und hoffe, dass es so weitergeht.
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