„MinettRemix“ in Düdelingen / Esch2022 lädt zur Zeitreise ein
Wie hat die Bergbau- und Eisenindustrie Menschen, Architektur und Umwelt im Süden des Landes geprägt? Einen Überblick verspricht nun die Ausstellung „MinettRemix“. Bis Oktober ist sie in der Zentralwerkstatt (Hall Fondouq) und Stahlwerkhalle der ehemaligen Schmelz in Düdelingen zu besichtigen.
Wie kaum eine andere Ortschaft des Landes steht Düdelingen für Begriffe wie Arbeitsmigration und Eisenindustrie, für eine Arbeiterstadt, die den Wandel in eine moderne, zukunftsorientierte Stadt geschafft hat – ohne dabei ihre Wurzeln zu verleugnen. Ein weiterer Beleg dafür ist die Ausstellung, die am vergangenen Freitag in der geräumigen und in ihrem ursprünglichen Zustand belassenen Zentralwerkstatt (Hall Fondouq) und Stahlwerkhalle der ehemaligen „Diddelenger Schmelz“ eröffnet wurde.
MinettRemix verspricht einen Überblick darüber, wie die Bergbau- und Eisenindustrie Menschen, Architektur und Umwelt der Südregion des Landes geprägt hat. Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des Kulturjahrs Esch2022. Initiiert wurde es von der Asbl. Industriekultur-CNCI, die ihr Vorhaben den Organisatoren von Esch2022 unterbreitet hatte.
Die 2019 ins Leben gerufene IK-CNCI ist ein Netzwerk von Vereinigungen und Organisationen, die sich dem Erhalt und der Aufwertung von Industriekultur widmen. Diesen Partnern ist ein Teil der Ausstellung gewidmet. An Ständen stellen sich die 17 Initiativen, so etwa die industrie.lu, die „Schungfabrik“ und das „Musée Ferrum“, der „Train 1900“, die „Amicale des hauts-fourneaux“, das „Centre de documentation sur les migrations humaines“ dem interessierten Besucher vor.
Ein zweiter Bereich des Projekts ist der Rolle der Frauen während der Boomjahre der Bergbau- und Stahlindustrie gewidmet. In der großen, dunklen Stahlwerkhalle werden in stilisierten, hell beleuchteten Häuschen verschiedene Aspekte ihres Wirkens im Haushalt, bei der Erziehung der Kinder, als politische Akteure, als Lebenspartnerin der in der Fabrik oder unter Tage arbeitenden „Brotverdiener“ und als Beschäftigte, etwa als Kassiererin im Laden, dargestellt.
Herbergen am Minett-Trail
Teil drei der Ausstellung führt durch die verschiedenen Etappen des Minett-Trails, jenes rund 90 km langen Wanderweges durch die elf Mitgliedsgemeinden von Pro-Sud. Das Besondere des Projekts sind bekanntlich die in den einzelnen Ortschaften zur Verfügung stehenden Unterkünfte, die „Kabaisercher“, Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs, der von Pro-Sud mit der Kammer der Architekten und Beratenden Ingenieure (OAI) ausgerichtet worden war. Auf knapp 100 Metern wird der Besucher die verschiedenen Etappen des Minett-Trails bewältigen und sich die einzelnen Projekte anschauen können.
Geöffnet ist die Ausstellung bis Ende Oktober. Besuchszeiten sind mittwochs bis sonntags von 14.00 bis 20.00 Uhr.
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