/ Escher Geschäftsverband: Präsidentin Astrid Freis kündigt Rücktritt an
Nach zehn Jahren an der Spitze des Escher Geschäftsverbandes hat Präsidentin Astrid Freis auf der Generalversammlung am Mittwoch (27.3.) ihren Rücktritt angekündigt. Schöffe Pim Knaff forderte die Geschäftsleute auf, ihre Läden an allen Sonn- und Feiertagen zu öffnen. Das Wirtschaftsministerium habe eine entsprechende Genehmigung erteilt.
Von Paul Huybrechts / Fotos von Didier Sylvestre
Erst am Ende der Generalversammlung gab Astrid Freis bekannt, dass sie ihr Amt als Präsidentin nach zehn Jahren an der Spitze der Acaie (für „Association des commerçants, artisans et industriels d’Esch-sur-Alzette“) im nächsten Jahr niederlegen werde. Sie hoffe auf einen engagierten und motivierten Nachfolger, der Freude am Unterstützen der Geschäftsleute und am Leiten des Verbands habe, so Freis. Man müsse sich bewusst sein, dass dieser Posten sehr zeitaufwendig sei und das Ehrenamt für Geschäftsleute nach einem Zehn- bis Zwölf-Stunden-Tag eine besondere Herausforderung darstellt.
Seit geraumer Zeit befindet sich der Einzelhandel in einer Krise. Die Geschäftswelt im Escher Zentrum bildet dabei keine Ausnahme. Man habe mit großer Konkurrenz, hohen Mieten, den ständig steigenden Anforderungen und dem Kaufkraftverlust der Kunden zu kämpfen, so die ernüchternde Einleitung der Acaie-Präsidentin. Viele Kunden kauften heute übers Internet, wo die Angebote vergleichbar seien, es eine große Auswahl gebe und schnell geliefert werde. Vor allem junge Verbraucher machten gerne von dieser Art des Shoppings Gebrauch.
Die Gemeinde ist deshalb der nationalen Plattform „Letzshop“ beigetreten, um auch Escher Geschäften kostengünstig zu ermöglichen, ihre Waren online zu vertreiben. Eine weitere Konkurrenz fürs Escher Stadtzentrum sind die vielen Großeinkaufszentren, die sich in der Region befinden beziehungsweise noch entstehen werden. Auf die Frage, wie man alle diese negativen Einflüsse auf die Geschäftswelt des Escher Zentrums meistern kann, gebe es leider keine einfache Antwort, so Freis.
Veranstaltungen in diesem Jahr
Esch sei eine Stadt mit einer wachsenden, multikulturellen Bevölkerung, in der es sich trotz gelegentlich berechtigter, aber oft übertriebener Kritik gut leben lasse. Die Acaie organisiere mit einer Handvoll engagierter und ehrenamtlicher Mitarbeiter eine ganze Reihe von Veranstaltungen, um Kundschaft ins Escher Zentrum zu locken. Die Geschäftsleute müssten Produkte anbieten, die die Kunden anziehen. Als Geschäftsmann müsse man sich ständig infrage stellen, auf der Hut sein und versuchen, eine treue, lokale Kundschaft an sich zu binden.
Die Acaie setzt bei den Veranstaltungen für 2019 auf Bewährtes. Am kommenden Sonntag, 31. März, heißt es wieder „Fréijoersshopping“, zu Ostern gibt es Animationen. Die „Nuit de la culture“ am 4. und 5. Mai zieht in jedem Jahr viele Besucher an, wie auch die Braderie am 6. Juni, mit als Publikumsmagnet der Vorauswahl zu „Luxembourg’s Next Popstar 2019“. Muttertag findet am 9. Juni, die „Fête de la musique“ am 21. Juni statt. Die „Summersolden“ beginnen am 28. Juni und enden am 27. Juli, wobei am Sonntag, 30. Juni die Geschäfte geöffnet sind.
Im zweiten Halbjahr 2019 stehen die „Journée française“ am 14. Juli, der Kulturlauf am 5. September, der Herbstmarkt am 14. September, der Vatertag am 6. Oktober und der Mantelsonntag am 20. Oktober auf dem Programm. Der immer beliebter werdende „Black Friday“ ist am 29. November. Verkaufsoffene Sonntage in der Vorweihnachtszeit gibt es am 8., 15., und 22. Dezember. Alle diese Termine kann man auf der Internetseite www.acaie.lu nachlesen.
An allen Sonn- und Feiertagen öffnen?
Die Internetpräsenz erfreut sich zunehmender Beliebtheit, alleine 2018 wurden rund 500.000 Seiten von 103.600 Besuchern angeklickt. Für 2022 wurden die Projekte ELO (ein Kulturfestival rund ums Buch) und MAP (Live-Kunst) eingereicht. Für den Zeitraum 2019-2020 sind das Erscheinen des Magazins FEM („Fashion Esch Magazine“) und das Projekt ETC („Esch Tastes and Colors“) mit einem Akzent auf der multikulturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geplant.
Finanziell schloss der Geschäftsverband das vergangene Jahr mit einem Verlust von etwas mehr als 50.000 Euro ab.
Schöffe Pim Knaff (DP) stellte seinerseits die Vorhaben der Gemeinde zur Wiederaufwertung des Escher Zentrums vor. Mehr Sauberkeit, neues Stadtmobiliar, Pflanzenkübel und eine verbesserte Beleuchtung sollen das Image des Zentrums aufpolieren. Um die Attraktivität der Escher Innenstadt weiter zu steigern, hat das Wirtschaftsministerium die Genehmigung erteilt, die Geschäfte im Stadtzentrum an sämtlichen Sonn- und Feiertagen 2019 bis 18.00 Uhr zu öffnen. Pim Knaff spornte die Geschäftsleute an, von dieser Gelegenheit zu profitieren. Bezüglich der leer stehenden Verkaufsflächen schwebt der Gemeinde ein Modell zur Weitervermietung an Start-ups vor.
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