Basketball / Ettelbrücker Profi-Spielerin Kierra Anthony verlässt das Land fluchtartig wegen Coronavirus
Nachdem die Pokalendspiele auf den 16. Mai verlegt wurden, nimmt die Ausbreitung des Coronavirus weiter Einfluss auf den nationalen Basketball. Am Donnerstag hat eine erste us-amerikanische Profi-Spielerin das Land nun fluchtartig verlassen.
Die Nachricht kam für die Etzella Ettelbrück am Donnerstagmorgen mehr als überraschend: Nachdem US-Präsident Donald Trump in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ankündigte, die Grenzen für Reisende aus Europa – mit Ausnahme von Großbritannien – ab Freitag um Mitternacht (Ortszeit) für 30 Tage zu schließen, hat Profi-Spielerin Kierra Anthony sicht entschieden das Großherzogtum Hals über Kopf zu verlassen. Denn auch US-Amerikaner müssen sich laut Trump vor der Einreise dann entsprechenden Tests unterziehen.
„Wie es dazu kam wissen wir selbst nicht wirklich. Wir haben am Donnerstagmorgen von Kierra lediglich eine Nachricht erhalten, dass sie unterwegs nach Hause sei und das Land verlassen hat. Am Abend zuvor war davon noch keine Rede, wir sind selbst alle von ihrer Entscheidung komplett überrascht worden“, erklärte Jemp Gutenkauf, Team-Manager der Herrenmannschaft und Vorstandsmitglied der Etzella am Donnerstagmorgen, nachdem wort.lu bereits über den Vorfall berichtet hatte. „Wer weiß, ob das nicht nun eine Kettenreaktion innerhalb des luxemburgischen Basketballs auslösen wird?“, fuhr er fort. Tatsache ist, dass die Mehrheit der Total-League-Vereine, sowohl bei den Herren wie auch bei den Damen, mit zwei Profis aus den USA spielen.
Anthony war in dieser Saison eine wichtige Leistungsträgerin der Etzella-Damen. Mit einem Schnitt von 26,5 Punkten pro Partie hatte sie wesentlichen Anteil daran, dass ihr Team nach dem 5. Spieltag in der Titelgruppe zurzeit an der Spitze der Tabelle steht. Ettelbrück bringt die Entscheidung nun in eine schwierige Situation, ob man schnell Ersatz für die 23-Jährige findet scheint auch für Gutenkauf fraglich: „Wer weiß, ob überhaupt noch in Europa spielen will? Wir müssen jetzt erst einmal schauen, welche Optionen es gibt.“ An diesem Wochenende, an dem bekanntlich die auf den 16. Mai verlegten Pokalendspiele hätten stattfinden sollen, ist das Team jedenfalls spielfrei. Weiter soll es erst am 20. und 22. März mit einem doppelten Spieltag gehen.
Wie sich die ganze Situation hinsichtlich des Corona-Virus in der kommenden Woche entwickeln wird muss ebenfalls erst einmal abgewartet werden. So wurde im internationalen Basketball beispielsweise der Spielbetrieb in der nordamerikanischen Profiliga NBA vorerst unterbrochen, dies nachdem sich laut US-Medien der Franzose Rudy Gobert des Klubs Utah Jazz mit dem Virus infiziert hat. Doch auch in den luxemburgischen Nachbarligen gab es die ersten Absagen. In der zweiten deutschen Basketball-Liga, der Pro A, wird etwa der 30. Spieltag vorerst ausgesetzt. Die Gladiators Trier um den Luxemburger Thomas Grün werden ihre Partie in Rostock am Freitag somit nicht bestreiten. Der Klub hat ebenfalls mitgeteilt, dass man den Ticketvorverkauf für sämtliche Heimspiele erst einmal aussetzt.
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