WEB-Overtitel / EU-Treffen zur Seenotrettung im Mittelmeer endet ohne Durchbruch
Das EU-Innenministertreffen in Helsinki bleibt erfolglos. Vorerst wird es keine Übergangsregelung zur Verteilung von Migranten geben. Die Gespräche sollen aber fortgesetzt werden.
Deutschland und Frankreich haben bei einem Innenministertreffen in Helsinki erfolglos versucht, eine europäische Übergangsregelung zur Verteilung von im Mittelmeer geretteten Migranten auf den Weg zu bringen. Die Gespräche sollten aber fortgesetzt werden, sagte der französische Innenminister Christophe Castaner am Donnerstag. Am kommenden Montag werde es so ein Treffen von Innen- und Außenministern in Paris geben. Ziel sei es, ungefähr 15 EU-Staaten zu einer Teilnahme an einem Ad-hoc-Mechanismus zu bewegen.
Die geplante Übergangsregelung soll verhindern, dass Italien und Malta Schiffen mit geretteten Menschen die Einfahrt in ihre Häfen untersagen.
Tagelang an Bord
Beide Staaten hatten dies in der Vergangenheit mehrfach getan, weil sie befürchteten, mit der Verantwortung für die Migranten von den EU-Partnern alleine gelassen zu werden. Infolge dessen harrten Menschen auf privaten Rettungsschiffen oft tagelang an Bord aus, bis eine Lösung gefunden war.
Für Aufsehen sorgte zuletzt vor allem der Fall der «Sea-Watch 3». Die deutsche Kapitänin Carola Rackete hatte das Schiff Ende Juni nach tagelangem Warten unerlaubt in einen italienischen Hafen gesteuert, um dort gerettete Migranten an Land bringen zu können. Gegen sie wird nun in Italien ermittelt.
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