Finanzen / EZB-Währungshüter treten Spekulationen auf rasche Zinssenkungen entgegen
Mehrere Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) sind Spekulationen auf Zinssenkungen im ersten Halbjahr des kommenden Jahres entgegengetreten. Die EZB werde in den nächsten Quartalen auf dem Zinsgipfel bleiben müssen, sagte der oberste Währungshüter der Slowakei, Peter Kazimir, am Montag in einem Beitrag auf der Webseite seiner nationalen Notenbank.
„Wetten auf Zinssenkungen bereits in der ersten Hälfte des nächsten Jahres sind völlig verfehlt“, erklärte er. Ähnlich äußerte sich Litauens Notenbank-Chef Gediminas Simkus. „Ich wäre überrascht, wenn wir die Zinssätze in der ersten Hälfte des nächsten Jahres senken müssten“, sagte er in Vilnius zu Journalisten.
Aus den Kursen am Geldmarkt geht derzeit allerdings hervor, dass einige Investoren bereits auf erste Zinssenkungen bis Ende Juni 2024 spekulieren. Die EZB hatte am Donnerstag auf ihrer auswärtigen Zinssitzung in Athen beschlossen, angesichts einer schwächelnden Konjunktur und rückläufigen Inflationszahlen eine Zinspause einzulegen. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, wurde bei 4,00 Prozent belassen – das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde wäre eine Diskussion über eine Zinssenkung völlig verfrüht, wie sie auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss sagte.
Kazimir wies darauf hin, dass aus seiner Sicht die Aufwärtsrisiken für die Inflation noch nicht vollständig verschwunden seien. „Wir müssen wachsam bleiben“, merkte er an. Wichtige Meilensteine für die EZB seien die Konjunktur- und Inflationsprognosen der EZB-Volkswirte im Dezember und dann im März. Kazimir hofft, dass es bis dahin klarer geworden ist, wie sich die Lohnverhandlungen für das Gesamtjahr entwickeln und ob das Risiko einer Spirale aus hohen Preisen und hohen Löhnen vom Tisch ist. „Erst dann werden wir sagen können, dass der Straffungszyklus abgeschlossen ist, und wir zur nächsten – überwachenden – Phase übergehen können.“
Komplett ad acta gelegt sind daher erneute Zinserhöhungen für Kazimir nicht. Eine weitere Straffung könnte dann beschlossen werden, wenn die Wirtschaftsdaten die EZB zu einem solchen Schritt zwingen würden, erklärte er. Litauens Notenbank-Chef Simkus sagte dazu: „Die Wirtschaftsaktivitäten und die wirtschaftliche Entwicklung legen derzeit nahe, dass das nicht notwendig ist.“ Dabei fügte er hinzu: „Und das möchte ich hoffen.“
- Israelische Geisel-Angehörige stürmen Parlamentssitzung - 22. Januar 2024.
- 158 Drohnen und Raketen: Zwölf Menschen sterben bei einem der bislang größten russischen Luftangriffe - 29. Dezember 2023.
- Playmobil macht erstmals Verlust – „Relevanz in Kinderzimmern zurückgegangen“ - 19. Dezember 2023.
„EZB-Währungshüter treten Spekulationen auf rasche Zinssenkungen entgegen.“
Ach nee, wieder nix für die „kleinen“ Leute. Hatte auf Einsicht gehofft.