Transportministerium / Fahrgastzähler und GSM-Ortung sollen Mobilität in Luxemburg verbessern
Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) hat am Dienstag die neue Plattform „Observatoire digital de la mobilité“ vorgestellt. Das Ministerium möchte dort alle gesammelten Verkehrsinformationen zusammenführen. So soll es einfacher sein, realitätsnahe Entscheidungen zu treffen. Die Daten stammen von Fahrgastzählern, Mobilitätsapps – und Mobiltelefonen.
„Um zu wissen, was man machen will, benötigt man Daten.“ Das sagt der grüne Mobilitätsminister François Bausch am Dienstagmorgen während einer Pressekonferenz zum „Observatoire digital de la mobilité“ (ODM). Es sei ein „wichtiges Instrument für die Mobilitätsplanung“ und vereine Daten aus mehreren Quellen, so Bausch. CFL, Luxtram, Straßenbauverwaltung, mobiliteit.lu – sie alle füttern ihre Daten in das neue System. Das Busunternehmen TICE würde aus technischen Gründen später hinzu steigen. Die erste Reaktion der Stadt Luxemburg, die ihr eigenes Busnetz und einen eigenen Radverleih verwaltet, sei auch „positiv“. Die Daten sind für jeden zugänglich und können auf odm.lu online abgerufen werden.
Das ODM ist Teil des Mobilitätsministeriums
Das „Observatoire digital de la mobilité“ (ODM) ist Teil des Mobilitätsministeriums und wird in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Informationstechnologien des Staates (CTIE) erstellt. „Es ist wichtig, dass es beim Ministerium selbst angesiedelt ist. Es soll möglichst gut in die Planungsmannschaft integriert werden’“, so Mobilitätsminister François Bausch.
Das Ministerium arbeitet laut Bausch schon „seit sehr langem“ an diesem Projekt. Dabei hätten die Investitionen der vergangenen Jahre dieses Projekt erst möglich gemacht. Die Daten stammen nämlich aus mehreren Quellen. So seien alle Züge mittlerweile mit Fahrgastzählern ausgestattet – bei den RGTR-Bussen sei es etwas mehr als die Hälfte. In den nächsten zwei Jahren sollen die restlichen Zähler installiert werden. Zusätzlich können alle Züge, Trams und Busse genau geortet werden. Mobiliteit.lu liefert währenddessen Daten zu den Fahrtzeiten des öffentlichen Verkehrs und die Zähler der Straßenverwaltung geben Auskunft über den Verkehrsfluss auf den Straßen. Parkschranken und -häuser liefern Daten, die in das ODM eingespeist werden können.
Auch Fahrzeuge können mittlerweile genaue Daten liefern. Autos sind Computer auf Rädern, sagt Gil Georges vom Mobilitätsministerium, der sich um das Projekt kümmert. So könne man „floating car data“ kaufen, die beispielsweise Auskunft zur Geschwindigkeit des Verkehrsflusses enthalten. Mithilfe von provisorischen Kameras sei es außerdem möglich, aufgrund des Nummernschildes herauszufinden, wo welche Autos hinfahren. Dabei gehe es nicht darum, zu sehen, wer im Auto sitzt. „Das interessiert uns nicht“, sagt Bausch. Das Autokennzeichen werde so encodiert, dass in der Datenbank nicht festzustellen sei, wem welches Auto gehört.
Tracking mit Mobiltelefon
Die gesammelten Daten erschaffen laut Georges allerdings kein komplettes Bild über die Mobilität in Luxemburg. „Das sind alles relativ unpersönliche Daten darüber, dass sich etwas bewegt“, meint Georges. „Man weiß dann noch immer nicht, warum diese Autos dort sind. Was wollen sie? Und haben sie, was sie benötigen, um an ihrem Ziel anzukommen?“ Um die Datenlage zu komplementieren, benötige man zusätzliche Verhaltensdaten. Diese wolle das ODM unter anderem mit Umfragen sammeln – und mit „floating mobile data“.
Heißt: Das Mobilitätsministerium schaut sich die Bewegungen der Menschen mithilfe von Handydaten an. „Man weiß nicht auf den Zentimeter genau, wo eine Person ist, aber man hat die grobe Information, wo sich die Personen zwischen den verschiedenen Masten des Handynetzes bewegen“, sagt Georges. Dadurch könne man das Verhalten der Menschen besser nachvollziehen und so angepasste Lösungen im Mobilitätsbereich finden. „Das betrifft momentan nur die Post – also es ist Editus, die die Daten aufbereitet –, und wir haben jetzt mit dem Netz angefangen“, so Georges. Diese Daten würden allerdings etwa die Hälfte der Menschen, die „unsere Infrastruktur benutzen“, abdecken.
Momentan teste das ODM noch die Machbarkeit dieses Verfahrens. „Es gibt ein Instrument, mit dem wir die anonymisierten Daten von ihrem System abrufen können – jetzt ist es eine Lizenzfrage, wie und unter welcher Form wir das herausgeben können, ohne mit ihrem Geschäftsinteresse in Konflikt zu stehen“, sagt Georges. Bürger oder Unternehmen sollen diese anonymisierten Daten nämlich auch abrufen können.
Gesetzestext soll Daten schützen
Die gesammelten Daten müssen nicht nur anonymisiert werden, sondern auch so abgespeichert werden, dass sie danach nicht mehr rückverfolgbar sind. Ein Luxemburger Gesetz soll dem Vorhaben Regeln geben, die genau das garantieren. „Wir sind nie daran interessiert, die Bewegung einer spezifischen Person herauszufinden – es geht uns um die Bewegungen der Mobilität, um diese ordentlich planen zu können“, sagt Bausch. Laut Gesetzesprojekt muss das ODM die Daten spätestens nach zwei Jahren löschen.
Das Mobilitätsministerium warte nun auf ein Gutachten der Datenschutzkommission „Commission nationale pour la protection des données“ (CNPD). Die CNPD kontrolliere, ob der Text konform mit der nationalen und europäischen Gesetzgebung ist. „Auch der Staatsrat wird ein Gutachten abgeben – und sie warten immer darauf, was der CNPD sagt“, meint Bausch. Das Ministerium habe außerdem mit einem externen Berater zusammengearbeitet, um dafür zu sorgen, dass alles regelkonform ist. „Das Ziel ist es, hinsichtlich der Datenschutzdirektive zu 100 Prozent wasserdicht zu sein“, sagt der Mobilitätsminister. Und: Nach dem Start soll eine Datenschutz-Folgeabschätzung festlegen, wer sich was anschauen kann und was wo aufgeschrieben wird.
Was lässt sich mit dem „Observatoire digital de la mobilité“ herausfinden?
Das Mobilitätsministerium hat die Daten des „Observatoire digital de la mobilité“ laut Gil Goerges aufwendig aufgearbeitet, um sie für alle Benutzer leicht verständlich anzeigen zu können. Die Daten seien allerdings nicht perfekt. Fehlerhafte Zähler, andere technische Pannen oder inkomplette Abdeckung können die Datensammlung beeinflussen.
– Laut der Mobilitätsstudie LuxMobil gab es in Luxemburg-Stadt im Jahr 2017 durchschnittlich 723.228 Bewegungen pro Werktag. 43 Prozent davon begannen und endeten in der Stadt. 439.798 wurden mit dem Auto zurückgelegt, 183.951 mit dem öffentlichen Transport, 80.640 zu Fuß und 18.839 mit dem Fahrrad.
– Im Januar 2023 registrierte die CFL pro Werktag durchschnittlich 10.839 Ein- und Ausstiege.
– Laut Straßenbauverwaltung „Ponts et chaussées“ fuhren 2021 14.988 Autos an einem durchschnittlichen Werktag über den Boulevard J.F. Kennedy am Escher Hauptbahnhof.
– 33,4 Prozent der in Luxemburg registrierten Autos waren im Februar 2023 grau lackiert – 46 Prozent der Busse weiß.
- PAG abgeändert: Gemeinde erlaubt den Bau von Tiny Houses - 11. November 2024.
- Die Berichterstattung über „Dëppefester“ ist ein essenzieller Teil unserer Gesellschaft - 4. November 2024.
- Tierschutzverein stößt an seine Grenzen: „Schafft euch nur ein Tier an, wenn ihr Zeit habt“ - 31. Oktober 2024.
Ich verstehe das Problem nicht so wirklich.
Mein TomTom zeigt mir immer die Staus vorher an und bietet mir auch Ausweichstrecken an.
Wenn TomTom die Verkehrssituation bekannt ist, müßte die luxemburger Regierung evtl. einfach fragen, wie TomTom an die Daten kommt – kann sie dann evtl. von dort kaufen….
„floating mobile data“.
Heißt:
Das Mobilitätsministerium schaut sich die Bewegungen der Menschen mithilfe von Handydaten an.
„Man weiß nicht auf den Zentimeter genau, wo eine Person ist, aber man hat die grobe Information, wo sich die Personen zwischen den verschiedenen Masten des Handynetzes bewegen“ asw
-wehret den Anfängen-
wéi ëch dëst Alles gelies hun, së mër d’Schudderen de Reck roofgelaaf
dat do därft nët autoriséiert gin
geschwënn gët gekuckt wat mër am Supermarché kaafen a wat mër um Teller hun.. oder gët ët dat schons..
géing mëch nët wonneren
Kurz gesagt: Big Bausch is watching you. Wir warten nur noch auf die Kameras mit Gesichtserkennug, um Umweltsünder zu bestrafen, die eine Zigarettenkippe weggeworfen haben. Dabei kann ich mich erinnern, dass die Grünen mal irgendwann gegen die Installation von Kameras waren. Wie kann man sowas wählen?
„wer im Auto sitzt. „Das interessiert uns nicht“, das glaube ich bestimmt. Dann noch Kameras mit Gesichttracking überall. Wer dann beim Nasebohren erwischt wird, kriegt beim Cactus keine Bonuspunkte mehr, so wie in China. War das noch eine heile Welt als man im Beichtstuhl zu 10 Vater Unser verdonnert wurde.
George du hattest Recht!
Mann, haben die dazugelernt. Vor 15 Jahren hatte man uns in unseren Dienstwagen bereits GPS Tracker eingebaut, ohne zu fragen. Nachfrage damals beim Ministerium des H. Luc Frieden, zum eventuellen Datenschutz wurde mit Schulterzucken beantwortet, die Gewerkschaft wusste auch nichts.
Dei‘ di di angeblech Annonymisei’erung programmei’ert hun, hun et och einfach den Wee rem hanneregs ze go’en.
Hacker kennen daat och einfach rausfannen.
Allkes huet seng gudd Seit an net ze vergiessen och eng schlecht Seit.
Dei‘ Greng hun et Fauschtdeck hannert den O’ueren, mee si sinn enttarnt !
Die Greng erziehlen nach emmer der Boma hir Maerercher , mee hoffen dass dei‘ weinegst nach drun gleewen !
@wolfgang.zenner
„Ich verstehe das Problem nicht so wirklich.“
Ist uns schmerzlich bewusst.
„Mein TomTom zeigt mir immer die Staus vorher an und bietet mir auch Ausweichstrecken an.
Wenn TomTom die Verkehrssituation bekannt ist, müßte die luxemburger Regierung evtl. einfach fragen, wie TomTom an die Daten kommt – kann sie dann evtl. von dort kaufen….“
Genau das steht im Artikel, vielleicht hätten Sie ihn lesen sollen?
Et wir heïch Zait,dass all deï gring Besserwisser gingen op den Mound plenneren!Hoffentlich kreien sie bei den Wahlen den Wee gewisen!
Die Busse und Minibusse werden doch heute schon erfasst. Oder woher meint ihr dass die Mobilitätszentrale ihre Daten herholt um den Beutzern sagen kann wieviel Verspätung der Zug oder der Bus auf ihrer Linie hat.
@Verona: Wat e Blödsinn! Et steet net am Artikel, datt Tomtom seng Donnéen vun z.B. den Autosfirme kritt, an och net, datt all einegermossen neien Auto en agebautenen Handy huet, de permanent Donnée vun der Autotechnik ( Vitesse, Tourenzuel, Leeschtung vum Motor…) AN vun der Obenthaltsplaz vum Auto un de Constructeur schéckt. Bei engem e besse méi starke Coup, deen den Auto kritt, rifft en esouguer direkt de 112 un. Et ass also net de Blëtzminister, den als éischten ugefang huet eis ze tracken, mee dee mecht et och elo, amplaz ze protestéieren, datt d’Autosfirmen eis tracken. (Waat iwregens vun der EU-Kommissioun ugestiwelt gouf) Deemols, wéi en an der Oppositioun war, do war en nach géint esou eng Iwerwachung.
An den Owend stellt den Här eis dat op “senger” Tele fir.
All Owes bei RTL:
A Bausch every Day
Keeps the Doctor away!
Bitte nicht wiederählen.
Jemp / 3.5.2023 – 17:28
„Die Daten stammen von Fahrgastzählern, Mobilitätsapps – und Mobiltelefonen.“
Si musse Google resp. Apple bezuele fir Donnéeë vun den Handyen am Verkéier ze kréien, d‘ Autosfirmen halen hir Donnée selwer, déi sinn net dobäi.
Dir hutt, wéi ëmmer, keng Anung.
An desem Wahlkrampf iwwerbiden sech verschidden Parteien anscheinend mat emmer mei fraiheetsberaubenden an iwwerdriwwenen Mesuren. Wisou brauch den grengen Transportminister dann nach d’Standortdaten fun eisen Handyen wann hien dach nemmen den Autostraffik besser kontrolleieren well??? Fir all déi déi sech dat doten fum Big Fränz net gefalen lossen wellen, kéint den eng Antiiwwerwaachungstäsch mam bezeechnenden Numm STALIN (kuckt weg ob https://derstalin.de) fir den Handy eng Option sin. Sou kann ären Handy net mei localiséiert gin.
Merci, Här Bausch.
Handydaten ? Et heescht elo net méi MADE IN CHINA, mee, MAKE IT LIKE CHINA. An déi Partei stong mol fir … oops, lo hun ech et vergiess, sou wéi si och.
wan ech Ausspionert gin geht et op den Europäischen Gerichtshaf
@Claudette = Verona: Wee liëse kann ass kloer bevirdeelegt. Ech hunn néierens behapt, de Blëtzminister géif deng Donnée vun den Autosfirme kréien. Ech hu just geschriwe, datt déi eis och tracken andems se eisen Auto iwerwachen. An dat stëmmt 100 prozenteg. Amplaz ze behapten ech hätt keng Ahnung, sollt der léiwer emol kucke fir selwer kee Blödsinn méi ze schreiwen.