Öffentlicher Verkehr / „Fahrschein, bitte“ ist passé: In Luxemburg kann man seit einem Jahr gratis Bus, Bahn und Tram fahren
Es ist ein Geburtstag, der eigentlich von der Corona-Krise komplett verdrängt wird: Seit einem Jahr fahren die Passagiere des öffentlichen Verkehrs kostenfrei durch die Gegend. Ob so mehr Personen dazu verleitet wurden, auf Bus, Bahn und Tram umzusteigen, ist virusbedingt schwer zu sagen.
Die Zugtüren schließen und mit einem Ruck geht die Fahrt in Richtung Luxemburg-Stadt los. Der Wagen ist halb gefüllt. Einige Passagiere haben die mit einer Maske bedeckte Nase in einem Buch vergraben, andere wippen mit dem Kopf zum Takt der Musik, die sie über ihre Kopfhörer begleitet. Ein Schaffner kommt ins Abteil, nickt den Gästen manchmal zu oder grüßt freundlich auf dem Weg durch den Zug. So oder so ähnlich spielt es sich seit einem Jahr in Luxemburg ab. „Die Fahrkarten, bitte“, das hören nur noch die Passagiere in der ersten Klasse.
Seit dem 29. Februar 2020 kann man in Luxemburg mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) kostenfrei durch die Gegend fahren. Die Entscheidung der Regierung, den Gratis-ÖV einführen zu wollen, brachte Luxemburg Ende 2018 weltweit in die Schlagzeilen. Große Zeitungen wie Guardian, Spiegel oder Tagesanzeiger berichteten über das erste Land der Welt, „in dem man für Busse und Bahnen keine Fahrkarten mehr braucht“. Sogar der US-amerikanische Politiker Bernie Sanders beglückwünschte Luxemburg zu diesem wichtigen Schritt, den er als Maßnahme zur Reduzierung der CO2-Bilanz ansah.
Umstrittene Entscheidung
Das genannte Stichdatum für die Umsetzung war der 1. März 2020. Doch da dieses auf einen Sonntag fiel, entschied Verkehrsminister François Bausch kurzfristig, den ÖV schon ab dem 29. Februar gratis zu machen. Ein Ticket für zwei Stunden kostete vorher 2 Euro. 4 Euro wurden für das Tagesticket verlangt. Gültig waren die Zettel in allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Jahresticket für die „besseren Sitze“ kostete 660 Euro. Die Monatskarte 75 Euro.
Unumstritten war die Entscheidung nicht: Die Transportgewerkschaft Landesverband stellte sich öffentlich gegen den kostenlosen öffentlichen Verkehr in Luxemburg. „Ein kostenloser öffentlicher Transport kann den Mangel an Attraktivität nicht wettmachen“, meinte die Gewerkschaft damals und nannte das fehlende Angebot im ländlichen Raum, Verspätungen sowie überfüllte Züge und Busse als Hauptprobleme. Die CFL musste außerdem klären, wie man Zugfahrten handhabt, die über die nationalen Grenzen hinausgehen.
Nation Branding geglückt
Dass Luxemburg einen kostenlosen öffentlichen Verkehr anbietet, wurde übrigens nicht, oder nicht hauptsächlich, aus Klimaschutzgründen von der Regierung entschieden. Die Einführung des Gratis-ÖV sollte vor allem das Image des reichen Großherzogtums in der Welt aufbessern, wie Premierminister Xavier Bettel etwas zynisch verkündete. Die Rechnung ging auf.
In der Pressemitteilung des Verkehrsministeriums zum Geburtstag werden die steigenden Passagierzahlen hervorgehoben. Allerdings macht sich auch hier die Corona-Krise deutlich bemerkbar. Etwa bei der Tram: Im Februar 2020 wurden im Schnitt 31.000 Passagiere täglich gezählt. Während des Lockdowns im März fiel die Zahl rapide auf etwa 1.400 Passagiere. Im Laufe der Pandemie stieg die Zahl wieder auf 38.000. An Spitzentagen sollen es sogar bis zu 42.000 Passagiere gewesen sein. Allerdings muss man dabei die Tatsache berücksichtigen, dass die Tram mittlerweile bis zum Bahnhof fährt. Im Jahr 2020 hat die CFL laut Ministerium 39 Prozent weniger Personen transportiert als im Jahr davor.
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Ein Prestigeobjekt , wie so manch anderes Projekt , unsere Politik dem Glanz wegen nach Außen, Innen und eine heile Welt vorgaukelt . Wichtige Projekte wie qualitativ hochwertigen Impfstoff für das Volk beschaffen , da wird auch mit Glanz und Gloria eine heile Welt vorgegaukelt, doch gänzlich versagt. Die Impfdrängler sichern sich den hochwertigen Impfstoff, dem Bürger wird der Billigimpfstoff von A…Z …verschrieben, über den augenblicklich , laut NTV,die EMA ein geheimes Audit in deren Produktionsstätten durchführt.
Diese Entscheidung-ob gut oder schlecht, steht auf einem anderen Blatt-kann man nicht mehr rückgängig machen.
Geschenkt noch zu teuer!
Freue mich auf die Steuerreform.
Dies ist DIE Entscheidung der Regierung die mir – am heutigen Tag – am Besten gefällt.
Ich nutze heute nur noch halb so oft mein eigenes Auto. Die Umwelt dankt
Mitsamt gesparten Parking-Kosten sparen wir (Frau, Kind & ich) etwa 100€ im Monat.
Wir danken