Privatlabore / Fast zwei Stunden Warten in der Kälte: Privatlabore kämpfen mit dem Test-Andrang
In den vergangenen Tagen mussten viele Menschen bis zu zwei Stunden unter freiem Himmel auf ihren Corona-Test warten. Die Privatlabore kommen in verschiedenen Zentren nicht mit dem Testen nach. Sowohl Labore als auch das Gesundheitsministerium suchen jetzt nach Lösungen.
„Da habe ich schon Halsschmerzen – und muss dann noch fast zwei Stunden in der Kälte stehen!“ Eine 28-Jährige, die anonym bleiben will, ist sauer: Sie erzählt dem Tageblatt, dass sie kürzlich in Esch fast zwei Stunden vor einem Testzentrum beim CHEM anstehen musste, um den vom Arzt verordneten Abstrich vornehmen zu lassen.
Und das war offenbar kein Einzellfall: Auch in Marnach mussten am Dienstag mehrere Menschen zwei Stunden darauf warten, auf das Coronavirus getestet zu werden. Das geht jedenfalls aus mehreren gleichlautenden Wortmeldungen in den sozialen Netzwerken hervor.
Fakt ist: In der vergangenen Woche ist die Zahl der positiv getesteten Menschen weiter angestiegen und damit, in Folge des Contact Tracing, auch die Zahl der Aufforderungen, sich testen zu lassen. Das wirkt sich offenbar auch auf die Schlangen vor den Privatlaboren aus.
Auf Anfrage des Tageblatt bestätigt man dort das Problem – so etwa bei den „Laboratoires réunis“. Laut einer Sprecherin arbeite das Unternehmen aber derzeit an einer Lösung: „In Marnach haben wir als Notlösung zwei Zelte aufgebaut, in denen drei Angestellte zusätzlich arbeiten.“ Bis Ende der Woche soll noch ein weiterer Raum in Marnach bereit sein, um die Testkapazität zu steigern und die Wartezeit zu verkürzen.
Auch in Strassen müsse man länger im Freien warten. „Dort haben wir zwei separate Warteschlangen eingeführt: Eine für Blutabnahme und eine für Covid-19-Tests.“ In ungefähr zwei Wochen will „Laboratoires réunis“ auf einer Pressekonferenz eine dauerhafte Lösung für das Problem präsentieren.
Um diesem Problem komplett aus dem Weg zu gehen, arbeitet das Privatlabor „Ketterthill“ seit dem 28. September nur noch mit Terminen. „Um die Wartezeiten zu verkürzen, den Zugang zu Proben zu erleichtern und das Kontaminationsrisiko zu begrenzen, werden Covid-19 PCR-Tests nur nach Vereinbarung verfügbar sein“, hat das Unternehmen Ende September mitgeteilt. Diese Herangehensweise hat allerdings zur Folge, dass es oft zwei Tage dauert, bis ein symptomatischer Mensch überhaupt einen Termin nehmen kann.
Lange Warteschlangen in Esch
Auch beim Labor „BioneXt LAB“ beim „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ in Esch muss man mit bis zu zwei Stunden Wartezeit rechnen. Bei verschiedenen Zentren arbeite das Unternehmen mit einem Ticketsystem, erklärt Dr. Jean-Luc Dourson, Gründer und Direktor von „BioneXt LAB“: „In den Zentren, die immer sehr stark besucht waren, haben wir ein Ticketsystem eingeführt. Damit die Patienten ungefähr wissen, wie lange sie warten müssen. Das ermöglicht ihnen, während der Wartezeit etwas anderes zu tun.“ In Esch und Düdelingen ist das allerdings nicht der Fall.
Kurzfristig habe das Privatlabor mehrere Lösungen für den Standort Esch und Düdelingen eingeführt. Auf der einen Seite sei es möglich mit dem kostenlosen Service von „Picken Doheem“ einen Termin bei sich zu Hause zu vereinbaren – dies funktioniert allerdings frühestens für den Tag darauf. Außerdem seien in den PCR-Testzentren ein differenziertes Warteschlangensystem eingerichtet worden, das Covid-Tests von anderen biologischen Proben, insbesondere Blutproben, trenne.
Mittelfristig versuche das Unternehmen, neues Personal einzustellen. „Wir verfolgen eine sehr aktive Politik der Rekrutierung von Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern, um unsere Kapazitäten zu erhöhen“, sagt Dourson, „aber das braucht Zeit, das medizinische Personal ist knapp und die Krise, die uns getroffen hat, kam plötzlich.“ Außerdem teste das Unternehmen derzeit eine neue digitale Lösung, um die Wartezeiten in den Sammelzentren deutlich zu verkürzen. Diese solle in den kommenden Tagen einsatzbereit sein, so der Direktor von „BioneXt LAB“.
Dourson hätte sich in dieser Krisensituation gewünscht, dass die Regierung „alle Akteure an einen Tisch bringt, um gemeinsam eine koordinierte Lösung zu erarbeiten“.
Die Lösungen der Regierung
Gesundheitsministerin Paulette Lenert hat am Mittwoch in einer Pressekonferenz dazu aufgerufen, sich nicht ohne ärztliche Verschreibung testen zu lassen. „Wir haben auch verstärkt mit den Ärzten geredet, damit Tests nicht ohne zweideutige Symptome verschrieben werden sollen“, erklärt Lenert weiter. „Es wäre schön, wenn wir einfach präventiv testen könnten, aber man sieht, welche Konsequenzen das für die Privatlabore hat.“
Kurzfristig versuche das Gesundheitsministerium jetzt, eine Drive-in-Station für Menschen mit ärztlichen Verschreibungen auf die Beine zu stellen, sagt Lenert. Am Mittwochmorgen habe die Abgeordnetenkammer über einen Gesetzestext abgestimmt, der es erlauben würde, Schnelltests zu benutzen. „Diese werden allerdings sehr gezielt bei symptomatischen Patienten eingesetzt.“
Die Gesundheitsministerin erwähnte außerdem die mobilen Teststationen, die es erlauben, aus einem Bus heraus zu testen. Dadurch könne man dann auch spezifische Gegenden in Luxemburg abdecken. „Wir verstehen, dass die Leute sich schnell präventiv testen lassen wollen, aber es ist im Interesse der ganzen Bevölkerung, die Kapazitäten der Privatlabors freizuhalten“, sagte die Ministerin während der Pressekonferenz.
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an duweerno ass ee richteg krank.
A richteg schweier chronesch kranker kreien hir liewenswichteg analysen net gemat ! De labo muss eng extra agence just fir si opman. Ouni covid
Das dürfte doch nicht die Lösung sein! Bei den über’s Land verteilten Testzentren wo man mit dem Auto durchfahren kann, gibt es dieses Problem nicht. Weshalb sie also nicht genrell durchführen?
Privat Labore ? Da gidd emol zB an den CHL, do stidd der wéi en Hond „viirum“ Spidol 5-6 Stonnen ze warden wann Dir ee begleed deen an t’urgence muss, egal op et kal ass, reent oder 2 auer an der Nuet ass.