Ab Mitte Mai soll das populäre Wicki-Beach auf der Schlackenhalde entlang der rue de Belval in Esch ausgerichtet werden. Von mittwochs bis sonntags sollen in den Sommermonaten unter freiem Himmel Konzerte, Tanzveranstaltungen und Feste stattfinden. Das leidige Parkplatzproblem, das in Wickringen für viel Unmut gesorgt hatte, soll in Esch möglichst vermieden werden.

Nach den „Francopholies“ hat der schwarz-grün-blaue Schöffenrat nun eine weitere kommerzielle „Attraktion“ nach Esch geholt. Das mit zwei Nightlife-Awards dekorierte Wicki-Beach, das von 2013 bis 2017 neben dem ehemaligen Café „Beim Hollänner“ in Wickringen ausgerichtet wurde, soll von Mitte Mai bis September in Esch eine neue Heimat finden. Weil Wickringen für die gut besuchte Veranstaltung zu klein geworden war und am ehemaligen Standort ein Neubau errichtet wird, mussten Luc Frings, Manager der Alpenromantik-Gaststätte „Pissenger Hütt“, und Kommunikationsdesigner Kevin Rotolo sich anderweitig umsehen. Mit der Stadt Esch haben sie nun scheinbar den perfekten Partner gefunden.

Für 2.000 bis 5.000 Besucher

Vor einigen Tagen wurden die ersten Schiffscontainer auf dem von der Firma Cloos angemieteten Gelände an der rue de Belval aufgebaut. In den halboffenen Containern sollen Bars und Sitzflächen entstehen. Innerhalb des 1.300 Quadratmeter großen Areals, das mithilfe der Container von der noch aktiven Schlackenhalde und der viel befahrenen Straße abgegrenzt wird, soll in den kommenden Wochen ein Sandstrand angelegt werden. Der Sand stamme aus dem Inneren der Gebläsehalle auf Belval und sei noch ein Relikt der „All we need“-Ausstellung, die während des Kulturjahres 2007 dort stattgefunden hat, erläuterte der Escher CSV-Bürgermeister Georges Mischo am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Rathaus.

Je nach Veranstaltung sollen 2.000 bis 5.000 Besucher auf dem Wicki-Beach Platz finden. Mittwochs und donnerstags sollen von 17.00 Uhr bis Mitternacht „Shisha & Chill“- oder „After Work“-Abende stattfinden, erklärte Kevin Rotolo. Freitags und samstags stehen besondere Events wie Partys oder Konzerte an. Für den 14. Juni konnte schon der belgische DJ Lost Frequencies gebucht werden. Sonntags ist in der Regel bereits um 16.00 Uhr geöffnet. Dafür soll es entspannter als an den anderen Tagen zugehen. An Sonntagen soll spätestens um 23.00 Uhr Schluss sein, betonte Luc Frings. Verlängerte Öffnungszeiten bis in die späte Nacht soll es bei Wicki-Beach sowieso nicht geben, kündigte Mischo an. Um die Anwohner so wenig wie möglich zu stören, werde mit speziellen Anlagen dafür gesorgt, dass die Musik kaum nach außen dringe, versicherten die Veranstalter.

Parkplatzchaos vermeiden

In Wickringen hatten sich die Einwohner zuletzt vor allem an den Autos gestört. Weil dort nicht genug Parkplätze waren, haben die Besucher ihre Fahrzeuge trotz Halteverbots am Rand der rue des Trois Cantons abgestellt. Regelmäßig kam es zu Verkehrsbehinderungen. An dem neuen Standort in Esch sollen solch chaotische Szenen möglichst vermieden werden. Die Veranstalter freuten sich, dass das neue Gelände direkt an einer Bushaltestelle liegt. Bei Konzerten soll ein Pendeldienst die Besucher im Zehn-Minuten-Takt vom CFL-Parkhaus in Belval zum Wicki-Beach bringen. Auf dem Gelände selbst stehen 130 Parkplätze zur Verfügung.Und auch das Parkhaus unter dem Brillplatz sei zu Fuß bequem zu erreichen.

Das Wicki-Beach richtet sich vor allem an Schüler und Studenten. Die Nähe zur Uni Luxemburg auf Belval sei mit ausschlaggebend dafür gewesen, dass sie sich für Esch entschieden hätten, erklärten Frings und Rotolo.

Das Gelände könne auch für Veranstaltungen im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2022 genutzt werden, meinte die grüne Schöffin Mandy Ragni.

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Luc Laboulle

Luc Laboulle, seit 2007 Tageblatt-Journalist, erst als Lokalredakteur, von 2015 bis 2017 als Leiter des Lokalressorts. Seit Juni 2019 schreibt er über Innenpolitik mit denSchwerpunkten Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Umwelt- und Klimapolitik, Flucht und Migration. Geboren wurde er 1975 in Esch/Alzette. Nach dem Abitur im Lycée Hubert Clément studierte er Ethnologie, Soziologie und Erziehungswissenschaften an der Uni Heidelberg.

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