Positive Bilanz / Ferienkolonien und Corona: Ein unvergesslicher Sommer
Ist es auch in Zeiten der Corona-Pandemie möglich, Ferienkolonien zu organisieren? „Ja“, sagen die Verantwortlichen des „Service national de la jeunesse“ (SNJ). Kurz vor dem Schluss der Ferienaktivitäten ziehen sie eine positive Bilanz von diesem doch bislang einzigartigen Sommer.
Erst Mitte Juni entschied das Gesundheitsministerium, dass die Ferienkolonien des SNJ in diesem Sommer unter strengen sanitären Auflagen stattfinden dürfen. Die Anzahl der teilnehmenden Kinder wurde auf maximal 50 festgelegt. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren konnten bis zu 120 Kinder an einer Kolonie teilnehmen. Für die „Centres de jeunesse“ im Marienthal und Erpeldingen wurden spezielle sanitäre Konzepte entworfen. Die Kinder und Animateure trugen bei allen Aktivitäten eine Maske. Die Gruppen vermieden zudem den Kontakt zu Fremden und blieben während des Aufenthalts unter sich. Um Menschenansammlungen bei der An- und Abreise zu vermeiden, traten die Kinder zu verschiedenen Zeitpunkten ihre Reisen an. Auch für die nötigen Desinfektionsmittel war jederzeit gesorgt. Geschlossene Räume wurden gemieden und ein Großteil der Ferienaktivitäten wurde ins Freie verlegt.
„Uns war es sehr wichtig, dass die Ferienkolonien des SNJ und seiner Partner stattfinden konnten, weil die Kinder und Jugendlichen während des Lockdowns auf sehr viel verzichtet haben. Sie waren sehr dankbar dafür, wieder etwas erleben zu können. Deshalb haben sie die sanitären Regeln immer vorzüglich eingehalten“, erklärte Direktor Georges Metz gegenüber dem Tageblatt.
Keine positiven Fälle in den Kolonien
Das ausgearbeitete Konzept hat bislang gewirkt. Es wurde noch kein positiver Corona-Fall während der Ferienkolonien festgestellt. „In drei Fällen wurden allerdings Personen vor Antritt der Kolonie positiv getestet. Die betroffenen Kolonien wurden dann sicherheitshalber abgesagt und alle Teilnehmer getestet. Diese Tests fielen jedoch alle negativ aus. Die Tests für die Animateure sind nicht obligatorisch, allerdings haben wir aus reiner Vorsichtsmaßnahme vor Beginn der Reise Tests durchführen lassen“, verriet Metz. Dieses Jahr wurde in allen Kolonien ein extra Zimmer vorgesehen, um Personen mit Symptomen zu isolieren und die Ausbreitung des Virus somit sofort zu unterbinden. Die Eltern mussten zudem versichern, ihr Kind zu jedem beliebigen Augenblick abholen zu können. „Diesen Sommer haben wir gesehen, was trotz des Virus machbar ist. Auch unsere Animateure haben sich viel Mühe gegeben und spontan das Beste aus der Situation gemacht. Ihnen gebührt ein großer Dank“, fügte Jeff Faltz, der sich um die Ferienkolonien beim SNJ kümmert, hinzu.
Auf dem weitläufigen Gelände des „Centre de jeunesse Marienthal“ konnten sogar drei Kolonien parallel zueinander laufen. „Zwei Gruppen wurde in den Schafsälen untergebracht. Die dritte Gruppe schlief in Zelten. Da das Gelände so weitläufig ist, haben sich die Gruppen nie gekreuzt und alle Hygienevorschriften wurden eingehalten“, sagte Metz.
Doch nicht nur das erarbeitete sanitäre Konzept scheint Früchte getragen zu haben. Auch das Angebot scheint bei der Zielgruppe angekommen zu sein. Man könne zwar noch keine endgültige Bilanz ziehen, doch man rechne mit nur fünf Prozent weniger Teilnehmer als im Sommer vor Corona.
Das SNJ und seine Partner haben diesen Sommer nicht nur Kolonien in Luxemburg, sondern auch im Ausland organisiert. Dort kam es ebenfalls zu keinen negativen Überraschungen. Allerdings musste wohl eine Gruppe kurzfristig ihr Ziel ändern: „Eine Kolonie hätte in Neuerburg in Deutschland stattfinden sollen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Luxemburg von den deutschen Behörden allerdings als Risikoland eingestuft. Damals war es uns nicht möglich, auf die Schnelle so viele Tests zu organisieren. Wir haben die Kolonie dann spontan nach Hollenfels verlegt“, erinnerte sich Faltz.
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Dann hale mer dat elo esou bei🤣