„Buergbrennen“ / Feuer und Flamme: Luxemburg verabschiedet sich vom Winter
Schluss mit der kalten Jahreszeit! Damit der Winter auch ja verschwindet, geht man in Luxemburg auf Nummer sicher und verjagt ihn mit einem großen Feuer. Nachdem vielerorts das „Buergbrennen“ 2021 ausgefallen war, konnten die Menschen am Wochenende endlich wieder ausgelassen den Flammen beim Tanzen zuschauen und sich ein wenig daran wärmen.
Nachdem 2021 in vielen Ortschaften wegen der Pandemie darauf verzichtet oder Alternativen organisiert wurden, brannten an diesem Wochenende landesweit wieder die sogenannten „Burgen“ – normalerweise am ersten Fastensonntag, manchmal aber auch einen Tag zuvor, am Samstag. Die Menschen schienen das „Buergbrennen“ nach zwei Jahren Pandemie zu genießen und feierten ausgelassen in den Frühling hinein. Da das (trockene) Wetter mitspielte, fiel dies auch nicht sonderlich schwer.
So unter anderem auch in Fingig und Bartringen. Das Tageblatt war vor Ort und hat die brennenden Burgen, fröhliche Menschen und leuchtende Fackelzüge fotografiert.
Was ist das „Buergbrennen“?
Gewöhnlich organisieren die lokalen Vereine oder die Feuerwehr das Burgbrennen. Sie sammeln Holz, Kartons und anderes brennbares Material von den Bewohnern und Unternehmen der Gemeinde und bauen daraus die „Burg“. Diese besteht aus einem Haufen mit in der Mitte einem hölzernen, mit Stroh und anderem brennbaren Material umwickelten Kreuz. In vielen Ortschaften pilgern Fackelzüge zur Burg und setzen sie in Brand. Manchmal kommt diese Ehre dem zuletzt verheirateten Paar der Gemeinde zuteil. Die Vereine errichten des Weiteren häufig Stände, wo sie Essen und Getränke verkaufen, sodass das „Buergbrennen“ zum geselligen Event wird.
Laut einer Bauernregel können die Winzer das Wetter des Frühsommers durch die Burg vorhersagen: „Wéi den Damp op Buergsonndeg geet, esou geet en de ganze Virsummer“.
Jahrtausendealte Tradition
Das Burgbrennen ist eine jahrtausendealte Tradition, die sich stetig weiterentwickelt hat. Aus dem Grund ist es laut Michel Margue, Geschichtsprofessor an der Uni.lu, schwierig zu sagen, wo die Ursprünge des Brauches liegen. Man geht davon aus, dass das Burgbrennen auf eine keltische Tradition zurückzuführen ist. Um die Frühlings-Tagundnachtgleiche wurde dabei ein großes Feuer entfacht, um den Winter zu verabschieden und die Hoffnung auf eine erfolgreiche Ernte zu symbolisieren. Die Flammen stehen demnach bildlich für die Helligkeit und Wärme des nahenden Frühlings.
Der Aspekt des Feuers taucht auch auf, wenn man sich näher mit der Herkunft des Wortes „Burg“ beschäftigt. Laut Sam Mersch, Sprachhistoriker beim „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS), hat die Etymologie nichts mit einer Burg in Form einer Befestigungsanlage zu tun. Der Begriff kommt vielmehr vom lateinischen Verb „burare“, was das Anzünden eines Feuers oder das Verfeuern von brennbarem Material beschreibt. Demnach bezeichne das Wort das rituelle oder traditionelle Verbrennen einer spezifisch geformten Masse an Brennmaterialien. Da die Ursprünge der Tradition in einer Zeit vor den Anfängen des Christentums zu verorten sind, wird ausgeschlossen, dass es sich um einen rein christlichen Brauch handelt – anders, als die Kreuzform mancher Burgen es vielleicht vermuten lässt.
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„..wird ausgeschlossen, dass es sich um einen rein christlichen Brauch handelt – anders, als die Kreuzform mancher Burgen es vielleicht vermuten lässt.“ Über Sinn oder Unsinn von Traditionen lässt sich streiten. Aber auch die Christen hatten ihre Tradition mit Feuer,vor allem wenn es eine „reinigende“ Funktion haben soll. So wurde damals nicht der Winter verbrannt sondern Hexen und Renitente wie Giordano Bruno. Ob die Kleinen auf den Fotos wohl von diesen Traditionen wissen? Eher nicht,denn Gott und seine Vertreter sind gütig.Stattdessen wird ihnen heuer eingebläut,dass man mit CO2 das Klima kaputt macht.Ausser an Tagen wie diesen.
Feinstaub ahoi….
Man sollte das brennbare Material einsparen zum Heizen der Wohnungen wenn das Russengas nicht mehr fliesst.Ausserdem verursacht diese Tradition eine Menge Feinstaub.Wenn ich im Garten trockene Blätter verbrenne kommt die Polizei!……
Gut das die Aussentemperaturen bald steigen.Bei dem hohen Gaspreis kann Mutti ihre Wohnung nicht mehr Heizen.Ich flüchte auf die Frühlingsinsel !
Alt erëm cross-burnings vum lokale Ku-Klux-Klan organiséiert huelen ech un.
Leit mat vill Melanin wänzele sech bestëmmt um Buedem vu Begeeschterung.
Sinn déi all nieft de Kapp oder kennen déi hir Geschicht net?
@HK, Klan-Géigner : wenn wir ihrem induktiven Gedankengang folgen und daraus neue Normen schließen, dann müssen wir alles, was mit „Feuer-abfackeln-im-Freien“ zu tun hat, mit Hexenverbrennungen und dem Klan assoziieren und dem ein Riegel vorschieben. Also auch bei Barbecues oder einem Lagerfeuer. Im Ernst jetzt?
@HeWhoCannotBeNamed
„wenn wir ihrem induktiven Gedankengang folgen und daraus neue Normen schließen, dann müssen wir alles, was mit „Feuer-abfackeln-im-Freien“ zu tun hat, mit Hexenverbrennungen und dem Klan assoziieren und dem ein Riegel vorschieben. Also auch bei Barbecues oder einem Lagerfeuer. Im Ernst jetzt?“
Kreuze verbrennen ist keine Grillparty.
Finden Sie Kreuze verbrennen gut auf einem Fest das ‚Burgbrennen‘ heißt und das dann jedem farbigen Mitbürger hier das Gruseln beibringt?
Verbrennen Sie auch immer Kreuze bei Ihren ‚Lagerfeuern‘ und ‚Grillparties‘?
Wenn Sie den Zusammenhang nicht sehen, dann sind Sie Teil des Problems, wie alle Leute die anscheinend noch nie eine Burg gesehen haben.
CO2-Ausstoß, Feinstaub…..kein Thema mehr?
Unnötige Wärme produzieren ist kein Zeichen von Intelligenz!
@Maris : der Artikel liefert genügend kulturhistorische Hinweise darauf, dass es sich nicht um Relikte aus Zeiten der Kreuzzüge (und schon gar nicht um eine KKK-Praxis) handelt, um behaupten zu können dass es hier nicht um das Abfackeln von Minderheiten (oder „ihnen das Gruseln beibringen“) geht. Die einzige Verbindung besteht in den 2 Elementen „Feuer“ und „im Freien“. Wenn das reichen soll, um es in Verbindung zu setzen mit Hexenverbrennungen und dem KKK, dann, doch, tut es das bei Grillparties auch (von daher ‚induktiv‘). Die Assoziationen, die SIE anstellen (aber ansonsten jeglicher Grundlage entbehren), reichen nicht aus um einen Zusammenhang herzustellen – für solche Traditionen aus prächristlichen Zeiten lässt sich die Symbolik nicht eindeutig interpretieren. Es handelt sich zudem um einen logischen Denkfehler (in etwa wie : „ich bin ein Mensch“, „die Kreuzritter sind Menschen“ also „ich bin ein Kreuzritter“). Und ja, sicher : „wir sind Teil des Problems oder wir sind Teil der Lösung“ – geschenkt! Das Zitat wird hier als Masche genutzt um ein schwarz-weißes Denken zu verbreiten, nach dem Motto „wer’s nicht so sieht wie ich, ist einer von den Bösen“. Dabei kennen Sie mich nicht mal. Aber wie sieht’s bei IHNEN aus : sind Sie Teil des Problems oder der Lösung? „Farbiger Mitbürger“ klingt für mich jedenfalls nicht besonders respektabel…
@ All
Ech hoffen Daer hutt iergend eppes an Aerem
Liewen wat Aech begeeschteren kann, un deem Der Aech freeë kënnt…wat en Oarmut déi paranoid Commentairen déi Der vun Aech gitt do…
@Ujheen,
an Zäiten wou een mat engem Diesel net méi däerf an eng Stad erafueren a wou Masutsheizungen de Smogpegel am Wanter an d’Luucht dreiwen,sollt een aner „Amusementer“ fannen wéi Tonnen Dreck verbrennen. „Zäiten änneren sech.“ huet de Bob Dylan gesongen „Du hues besser ze schwammen oder du gees ënner wéi e Steen.“ Dat ass keng Paranoia awer tragesch Realitéit.