Masken und Muskeln / FLA-Athleten beim CMCM-Meeting in bestechender Form
Das CMCM-Meeting stand zwar im Zeichen von strengen Hygienekonzepten und leeren Rängen, das hinderte die FLA-Athleten am Samstag aber nicht daran, Landesrekorde zu knacken und persönliche Bestleistungen abzurufen. Charel Grethen und Kugelstoßer Bob Bertemes trugen sich in die Siegerliste ein, die Mittelstreckenläufer Vera Hoffmann und Bob Bertemes sicherten sich ihr EM-Ticket.
Besser, schneller, weiter. So könnte man die Leistungen der FLA-Topathleten beschreiben. Sowohl Charel Grethen und Vera Hoffmann (beide 1.500 Meter) als auch Kugelstoßer Bob Bertemes haben gegenüber ihrem Auftritt beim Meeting in Ostrava (Tschechien) vor zwei Wochen noch einmal deutlich zugelegt. Die beiden Mittelstreckenläufer haben in der Coque neue Landesrekorde aufgestellt, während sich Bertemes über gleich drei gute Würfe (und den Turniersieg) freute.
Anders als bei den Ausgaben zuvor konnten die Sportler diesmal aber nicht auf die Unterstützung der heimischen Fans zählen. Dass sich auch Kugelstoßer und Olympioniken erst an diese Kulisse gewöhnen müssen, verbarg Bob Bertemes nicht: „Ich hatte während meiner ersten Wettkämpfe extrem Probleme damit. Man hört keinen Applaus, keine Zuschauer und muss sich im Kopf umstellen. Man muss sich dann jedes Mal sagen, dass es eben kein Training ist. Mittlerweile klappt es aber relativ gut.“
Das zeigte sich auch bei seinen Würfen. Allerdings hatte er die Spannung lange aufrechterhalten und sich das Beste für den Schluss aufgehoben: Sein sechster Versuch landete bei 20,65 Metern – und brachte ihm damit den Sieg beim heimischen CMCM-Meeting ein. In den nächsten Tagen wird sich der 27-Jährige weiter auf den letzten Feinschliff bei der Technik konzentrieren, denn Anfang März will er bei der Europameisterschaft in Torun noch ein paar Zentimeter draufpacken.
Nicht nur Bertemes hatte sich das Beste für den Schluss aufgehoben, auch die drei Starter bei den 1.500-Meter-Rennen, dem Abschluss des Wettbewerbs, sorgten für Furore. Den Anfang machten die Damen. Getragen von der starken Konkurrenz stellte Vera Hoffmann nicht nur einen neuen Hallen-Landesrekord auf (4:14.17 Min.), sondern ist dank der unterbotenen Indoor-EM-Norm ebenfalls für den Wettkampf in Polen qualifiziert. Dass die Unterstützung der Fans fehlte, störte Hoffmann anscheinend nicht: „Ich blende das Publikum ohnehin immer komplett aus. Es war trotzdem komisch, dass die Arena so leer war. Es war diesmal anders, aber nicht im schlechten Sinne.“
Grethen: Nummer drei
Nur fünf Minuten später stand fest, dass ihr Freund Bob Bertemes sie nach Torun begleiten wird. Der Celtic-Athlet mobilisierte im Herren-Rennen die letzten Kräfte und sicherte sich erstmals in seiner Laufbahn ein Ticket für die Senioren-Europameisterschaften. Kein Weg führte in diesem 1.500-Meter-Lauf allerdings an Charel Grethen vorbei, der das Rennen in beeindruckender Manier dominierte (3:38.65 Min.). Damit verbesserte er seinen eigenen Landesrekord innerhalb eines Monats nun bereits zum dritten Mal. Er steigerte sich 2021 von 3:42.46 (Januar) auf 3:39.49 bis hin zu dem starken Auftritt in der Coque. Besonders sein furioser Antritt in der letzten Runde lässt darauf hoffen, dass sich der COSL-Athlet in den nächsten Monaten noch für die Olympischen Spiele qualifiziert. Der Weg nach Tokio führt entweder über die Norm (3:35 Min.) oder über das Welt-Ranking.
Dabei sah es am Samstag zunächst nicht nach diesen etlichen Bestleistungen und Erfolgen aus. Der Wettkampftag begann nämlich mit einer Enttäuschung für Patrizia van der Weken. Die Sprinterin war eigentlich mit dem Ziel gestartet, die EM-Norm zu unterbieten. Nachdem die laute Musik aber störte und es leichte Konfusion beim Start der 60 Meter gab, hatte die FLA-Athletin eigentlich auf einen Fehlstart getippt. Die Wettkampfrichter sahen das anders und die 21-Jährige blieb alleine am Startblock zurück. Damit verpasste sie den Platz im Finale.
Hochspringer Charel Gaspar konnte in der Coque nicht an seine 2,07 Meter aus Innsbruck anknüpfen, die er vor wenigen Wochen überquert hatte. Persönliche Bestleistungen gab es allerdings für Finalistin Victoria Rausch (60 Meter Hürden), François Grailet (60 Meter Hürden) und Fanny Arendt (800 Meter).
Die Podien
Kugelstoßen: 1. Bob Bertemes (L) 20,65 m, 2. Nick Ponzio (USA) 20,52, 3. Wictor Petersson (SWE) 19,45
Hochsprung: 1. Thomas Carmoy (B) 2,28 m, 2. Edgar Riviera (MEX) 2,24, 3. Falk Wendruch (D) 2,20 … 5. Charel Gaspar (L) 2,00
60 Meter Damen: 1. Jennifer Montag (D) 7.26 Sek., 2. Sina Mayer (D) 7.34, 3. Floriane Gnafoua (F) 7.41 … 5. Anaïs Bauer (L) 7.71, Patrizia van der Weken (L) (DNF, Vorlauf)
60 Meter Hürden Damen: 1. Ricarda Lobe (D) 8.16 Sek., 2. Solenn Compper (F) 8.20, 3. Coralie Compte (F) 8.41 … 5. Victoria Rausch (L) 8.49
60 Meter Hürden Männer: 1. Andrew Pozzi (GB) 7.57 Sek., 2. Paolo Dal Molin (I) 7.60, 3. Vladimir Vukicevic (NOR) 7.73 … 8. François Grailet (L) 8.16
1.500 Meter Damen: Josephine Kiplangat (KEN) 4:09.40 Min., 2. Edinah Jebitok (KEN) 4:09.46, 3. Martyna Galant (POL) 4:11.55 … 6. Vera Hoffmann (L) 4:14.17
1.500 Meter Herren: 1. Charel Grethen (L) 3:38.65 Min., 2. Cornelius Tuwei (KEN) 3:38.91, 3. Michael Somers (B) 3:40.61 … 9. Bob Bertemes (L) 3:43.89
Die Tücken der Technik
Das CMCM-Meeting stand unter strenger Beobachtung: Das Hygienekonzept sah u.a. obligatorische PCR-Tests für alle Anwesenden vor – von den Sportlern bis hin zu den freiwilligen Helfern und Journalisten. Nach jedem Einsatz wurden den Athleten gleich die Hände desinfiziert und neue Wegwerf-Masken übergeben. Wie stressig diese Anforderungen im Vorfeld aber sein könnten, spürten einige ausländische Sportler mehr als andere: Da einige angemeldete Teilnehmer ihre Testresultate nicht zeitgerecht erhalten haben, durften sie die Reise nach Luxemburg nicht antreten. Auch in Luxemburg schien es in den letzten Tagen zu Verspätungen bei den Ergebnissen gekommen zu sein. Aber die Organisatoren hatten für eine Notlösung gesorgt und Schnelltests vor Ort vorbereitet.
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