/ FLBB-Herren: Keine Angst für die Zukunft
Am Donnerstagabend mussten sich die Luxemburger Basketball-Herren in ihrem vorletzten Spiel der Vorqualifikation für die EM 2021 Portugal mit 58:80 geschlagen geben. Am Sonntag findet die laufende Kampagne dann mit der Partie in Zypern ihr Ende.
Für das Team von Nationaltrainer Ken Diederich stand bereits mit den insgesamt vier Begegnungen gegen Portugal und Zypern, die seit November des vergangen Jahres ausgetragen werden, ein erster größerer Umbruch bevor. Mit Ende der erfolgreichen Qualifikationskampagne für die EM 2017, in der man zum Abschluss im September 2016 einen langersehnten Erfolg gegen Großbritannien feiern konnte, haben Samy Picard und Pitt Koster ihren Rücktritt aus dem Nationalteam verkündet. Ihnen folgte Tom Schumacher im vergangenen Februar im Heimspiel gegen Zypern.
Die letzten einer Generation verabschieden sich
Und auch die zwei noch verbleibenden Spieler der 1980er-Generation, Jairo Delgado und Raul Birenbaum, verabschieden sich nun aus dem Nationalkader. Während Kapitän Delgado am Sonntag in Zypern sein letztes Spiel im Dress der FLBB bestreiten wird, dürfte Birenbaum wohl spätestens nach den JPEE (Jeux des petits États d’Europe) im nächsten Mai in Montenegro einen Schlussstrich ziehen.
Die beiden Auslandsprofis Thomas Grün (Gladiators Trier/D) und Alex Laurent (Den Helder Suns/NL) sowie Bobby Melcher vom Doublegewinner Steinsel, werden in den nächsten Monaten und Jahren zweifelsohne zum Leadertrio in der Nationalmannschaft avancieren. Doch langsam, aber sicher versucht Diederich weitere Nachwuchstalente ins Team zu integrieren.
Mehr Vertrauen für Vujakovic und Gutenkauf
So waren es am Donnerstagabend vor allem Aufbauspieler Philippe Gutenkauf (Etzella Ettelbrück) und Power Forward Oliver Vujakovic (Résidence Walferdingen), die sich in den Fokus spielen konnten. Beide bestreiten zurzeit ihre erste Qualifikationskampagne und machten deutlich, dass sie für Diederich in Zukunft zu mehr als nur wertvollen Alternativen heranwachsen können.
Der Noch-Walferdinger Vujakovic stand in allen drei bisherigen Partien in der Startformation und kam bereits auf eine erstaunliche Einsatzzeit von durchschnittlich 27 Minuten. Ken Diederich hält große Stücke auf den 21-Jährigen, der gegen Portugal mit 13 Punkten nicht nur luxemburgischer Topscorer war, sondern auch der beste Rebounder (insgesamt 9). In der Defensive vertraute Diederich ihm abwechselnd mit Alex Laurent die schwierige Aufgabe an, sich um den 2,08 Meter großen Center-Spieler Claudio Fonseca sowie um den erfahrenen Joao Gomes zu kümmern. Gomes wurde in der abgelaufenen Saison in der italienischen Serie A mit Aquila Basket Trento immerhin Vizemeister.
Philippe Gutenkauf überzeugte hingegen durch seine Übersicht und brachte am Donnerstagabend stets neuen Schwung ins Spiel, wenn er eingewechselt wurde, ein erstes Mal in der achten Spielminute. So war es auch wenig überraschend, dass er in der stärksten luxemburgischen Phase im dritten Viertel, als die FLBB-Herren auf neun Punkte verkürzen konnte, für den Spielaufbau verantwortlich war. Insgesamt stand der 23-Jährige während 20 Minuten auf dem Parkett, und erzielte zehn Punkte. Bereits bei seinem Debüt in vergangenen November in Portugal, als Luxemburg erst in der Verlängerung verlor, ließ Gutenkauf aufhorschen. „In der abgelaufenen Saison musste ich bereits im Verein mehr Verantwortung übernehmen, ich möchte dies nun auch in der Nationalmannschaft tun“, erklärte der Spieler vom Vizemeister Ettelbrück
Kovac und Arendt auf dem Vormarsch
Mit dem Bartringer Philippe Arendt, der Diederich in der Vorbereitung in den letzten drei Wochen durch seine Motivation und seinen unbändigen Einsatz überzeugte, feierte am Donnerstagabend ein Spieler kurz vor Schluss noch sein Debüt bei einem Qualifikationsspiel. Auch Ben Kovac, mit seinen erst 17 Jahren der Jüngste im luxemburgischen Aufgebot, wird seit Beginn der am Sonntag endenden Vorqualifikation bereits langsam an das Team herangeführt und saß im vergangenen November ein erstes Mal auf der luxemburgischen Bank. Beide dürften bei der am 20. Juli beginnenden U20-EM (Division B) für Ken Diederich eine wichtige Rolle spielen und traten am Freitagmorgen die Reise nach Zypern nicht mehr mit an. Doch das junge Duo wird in den nächsten Monaten sicherlich auch bei den Senioren mehr Einsatzzeit bekommen.
Diederich zeigt sich optimistisch
So blickt Ken Diederich auch nicht mit allzu großen Sorgen in die Zukunft: „Uns muss nicht bange sein. Wenn ich sehe, was ein Philippe Arendt in den letzten drei Wochen in der Vorbereitung geleistet hat, war das doch sehr erstaunlich. Dann haben wir mit Ben ein sehr großes Talent in unseren Reihen. Wir haben viele junge Leute, die nachrücken und auch für das Nationalteam auflaufen wollen. Auch ein Bobby ist erst 23 Jahre alt. So kann auch Jairo jetzt in seine wohlverdiente Basketballrente gehen.“
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