Basketball / FLBB-Herren zum Ende der zweiten Runde der WM-Vorqualifikation nochmal voll motiviert
Halbzeit für die FLBB-Herren in der zweiten Runde der Vorqualifikation für die WM 2023 im portugiesischen Matosinhos: Nach den beiden Niederlagen gegen Portugal und Schweden wollen Philippe Gutenkauf und seine Mitspieler in den beiden Rückrundenspielen am Dienstag und Mittwoch zeigen, dass sie es besser können.
Es ist kein einfacher Samstag, der hinter den luxemburgischen Basketballern liegt. Nach der bitteren 76:129-Klatsche gegen Schweden hatten die FLBB-Herren am Sonntag und Montag frei – Zeit, um diese ungewohnte Niederlage zu verarbeiten, wie auch Aufbauspieler Philippe Gutenkauf erklärt: „Mit 73 Punkten war die Offensive ja noch einigermaßen in Ordnung, doch in der Defensive klappte am Samstag einfach überhaupt nichts, egal, was wir versucht haben.“ Dabei hebt der Ettelbrücker vor allem die Kommunikation hervor: „Schweden hat Spieler in seinen Reihen, die in Bilbao oder Berlin spielen. Das ist ein komplett anderes Niveau, wenn man dann nicht miteinander redet, wird logischerweise auch nichts klappen.“ Dabei unterstreicht Gutenkauf besonders die Leistung des Schweden Ludvig Hakanson, der in der ersten spanischen Liga unter Vertrag steht, gegen Luxemburg zwar „nur“ 14 Punkte erzielte, aber auf neun Assists kam. „Das zeigt einfach die individuelle Klasse dieser Spieler. Bei ihnen geht es um einiges professioneller zu als bei Teams wie der Slowakei, Kosovo oder Island.“
Im Überblick
Programm:
Vorqualifikation WM 2023,
zweite Runde:
Gruppe C (in der „Bubble“ in Matosinhos/P):
Am Montag:
Portugal – Schweden 60:79
Dienstag, 17. August:
19.00: Luxemburg – Portugal
Mittwoch, 18. August:
19.00: Schweden – Luxemburg
Bereits gespielt:
Schweden – Portugal 77:79
Portugal – Luxemburg 83:74
Luxemburg – Schweden 76:129
Die Tabelle: 1. Schweden 3 Spiele/5 Punkte, 2. Portugal 3/5, 3. Luxemburg 2/2
Ein Tag zum Vergessen demnach für das Nationalteam, das in den vergangenen Jahren unter Coach Ken Diederich einen bemerkenswerten Entwicklungssprung vollzogen hat und hohe Niederlagen eigentlich nicht mehr gewohnt ist. So geht es auch dem 26-jährigen Aufbauspieler, der neben Kapitän Alex Laurent, Clancy Rugg, Oliver Vujakovic und Joé Kalmes einer von fünf Luxemburgern ist, die in den letzten acht Begegnungen auch immer eingesetzt wurden: „Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, mal auf 50 Punkte verloren zu haben, auch nicht, einmal 129 Punkte kassiert zu haben.“ Dennoch versucht man im Luxemburger Lager, die Motivation hochzuhalten und voller Energie die beiden Rückspiele anzugehen: „Insgesamt hocken wir hier zehn Tage in der ’Bubble’ aufeinander, das ist eine lange Zeit“, betont Gutenkauf. „Da bringt es absolut nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, sich anzumotzen oder mit dem Finger auf den anderen zu zeigen. Da kannst du die beiden restlichen Spiele auch direkt vergessen.“ So wurden in den vergangenen beiden Tagen vor allem Gespräche gesucht und versucht, sich gegenseitig aufzumuntern: „Ich glaube, wir haben die Niederlage inzwischen gut verdaut“, meint auch der Spielmacher und blickt zuversichtlich auf das dritte Spiel dieser Qualifikationsphase am Dienstagabend gegen Portugal.
Zuversichtlich in die nächste Partie
Denn Hoffnung gibt dem Team vor allem die erste Partie gegen die Gastgeber, die man am Freitag auf neun Punkte (74:83) verlor. „Leider haben wir das erste Viertel verschlafen, auch hier war die Defensive nicht gut, denn die Portugiesen haben von außen getroffen und unter dem Korb haben wir ebenfalls nicht gut genug zugestellt“, meint Philippe Gutenkauf. Doch in der zweiten Halbzeit kämpfte sich das Team zurück, fand langsam seinen Rhythmus. „Wenn wir genau so spielen, dann sehe ich nicht, warum wir die zweite Partie gegen Portugal nicht auch gewinnen sollten.“ Für den Aufbauspieler gilt es vor allem, zum gewohnt starken Zusammenspiel zurückzufinden und von Anfang an Gas zu geben. „Wir wollen zeigen, dass wir es viel besser können.“
Wir wollen zeigen, dass wir es viel besser können
Dass diese zweite Qualifikationsphase für die WM 2023, in die Luxemburg als bester Gruppendritter erst kurzfristig nachgerückt ist, nicht einfach werden würde, das war auch „Sticky“, wie Philippe Gutenkauf von seinen Teamkollegen genannt wird, im Vorfeld bewusst. Viele Spieler waren nach einer langen Saison, die erst im Juni endete, erst einmal im Urlaub, gönnten sich eine kleine Basketballpause. Die Nachricht von Trainer Ken Diederich, dass man die Chance hat, nach dem Verzicht von Österreich doch noch die zweite Vorqualifikationsrunde bestreiten zu können, kam für alle überraschend. Dennoch wollte man sich diese einmalige Möglichkeit auf keinen Fall entgehen lassen. „Ich muss zugeben, dass ich selbst auch physisch und konditionell zurzeit nicht auf einem Topniveau bin“, gibt der 26-Jährige zu. Während Portugal nach einer intensiven Vorbereitung mit mehreren Testspielen das Turnier in Matosinhos in Angriff nahm, kamen die Luxemburger nur auf einige wenige Trainingseinheiten, bei denen auch nicht alle Spieler immer anwesend sein konnten. „Ich habe wegen der Arbeit etwa vier Trainingseinheiten verpasst, da ich nach meinem Urlaub ja nicht direkt wieder hier fehlen konnte“, erklärt Gutenkauf, der hauptberuflich Polizist ist. Somit benötigten die FLBB-Herren in Portugal erst einmal etwas Zeit, um wieder zusammenzufinden. „Es war schwer, so schnell wieder reinzufinden. Doch ich glaube, dass wir inzwischen wieder gut eingespielt sind“, gibt sich „Sticky“ optimistisch und hofft, mit einem positiven Gefühl diese zweite Qualifikationsrunde beenden zu können. Für ihn gilt, nicht zu viele Entschuldigungen zu suchen, sondern mit neuer Motivation anzugreifen.
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