Bustransfers von Luxemburg aus / Flibco plant die Wiederaufnahme der Strecke zum Flughafen Charleroi, Hahn und Frankfurt bleiben außen vor
Flibco ist eine Online-Plattform, die Flughafentransfers in Europa anbietet. Bis vor der Pandemie konnte man mit Flibco von Luxemburg aus zu den Flughäfen nach Charleroi, Hahn und Frankfurt fahren. Diese Strecken werden jedoch bis heute nicht mehr bedient. Warum? Wir haben nachgefragt. Eins vorweg: Charleroi soll dieses Jahr ein Comeback feiern.
Die Flibco-Reisebusse, die mit der grünen Schrift, waren beliebt in Luxemburg. Vor der Pandemie fuhren sie mehrmals täglich von der Hauptstadt nach Charleroi, Hahn und Frankfurt am Main und zurück. Bequem, sicher, kostengünstig und schnell. Dann kam Corona. Die Flieger blieben am Boden, die Reisenden zu Hause und die Flibco-Busse in der Garage.
Heute wird jedoch wieder viel gereist und geflogen. Fast wie vor der Pandemie. Besonders im Low-Cost-Bereich. Flibco ist auch wieder voll im Geschäft und bietet um die 50 Strecken in Europa an. In Italien beispielsweise oder im Großraum Brüssel. Die oben genannten Flughäfen in Belgien und Deutschland sind ab Luxemburg aber leider nicht mehr dabei. Merkwürdig, insbesondere da Flibco seinen Sitz im Süden des Landes hat.
Wirtschaftlichkeit
In den Flibco-Büros in einem Herrenhaus in der rue Belair in Differdingen versucht Geschäftsführer Tobias Stüber (36) die Sache zu erklären. Man sei ein luxemburgisches Unternehmen und habe Luxemburg natürlich nicht vergessen. Wie in der Privatwirtschaft üblich, liegt neben dem Block mit guten Ideen auch eine Rechenmaschine. Klar: Flibco muss wirtschaften, haushalten – vulgo: Geld verdienen, Gewinne machen. Der Weg dorthin führt eindeutig über Datenautobahnen. Unmengen an datenbasierten Analysen würden erstellt, um die Rentabilität einer Strecke zu bewerten, so Stüber.
Für den Flughafen Charleroi nahe Brüssel zeichnet sich nun wohl ab, dass die Strecke wieder rentabel sein könnte. Deshalb soll sie dieses Jahr auch wieder ab Luxemburg angeboten werden, vollumfänglich wie vor Corona. Vielleicht schon im Sommer. Der genaue Starttermin stehe noch nicht fest, werde jedoch rechtzeitig bekannt gegeben, damit sich Reisende entsprechend organisieren können, so Tobias Stüber. Also Charleroi kommt! Und was ist mit Hahn oder Frankfurt? Die beiden Airports würden derzeit, wie viele andere Strecken auch, auf ihre Rentabilität geprüft, sagt Stüber. Den Äußerungen des Geschäftsführers von Flibco kann man entnehmen, dass sie sich derzeit jedoch nicht lohnen. Bei Hahn spielt offensichtlich besonders die Unsicherheit um die Zukunft des Flughafens eine Rolle. Man werde aber das alles im Auge behalten und prüfen, heißt es.
Bei Flibco wird offensichtlich viel analysiert und überlegt. Auch über einen Zubringerdienst aus der Großregion zum Flughafen Luxemburg. Den gab’s übrigens mal, nämlich von Thionville aus. Es wird auch darüber nachgedacht, andere Flughäfen in der Region anzusteuern, aber bisher gibt es keine ausreichenden Potenziale, um eine Linie rentabel zu betreiben.
Digitalisierung
„Wir sind die Organisation hinter den Busfahrten“, so Tobias Stüber, „und das wollen wir immer besser machen.“ Digitalisierung spiele dabei eine wesentliche Rolle. Es gehe um Sicherheit bei der Streckenauswahl, Vernetzung mit den Partnern, Kundeninformationen über Buszeiten in Echtzeit und auch um das Buchen und Bezahlen von Tickets. Dafür gibt es auch eine App.
Nach der Pandemie befindet sich Flibco derzeit in einem gewissen Prozess der Neuausrichtung. Wirtschaftlichkeit steht dabei im Vordergrund. Flibco ist ein eigenständiges Unternehmen und gehört zu 100% zur Sales-Lentz-Gruppe. Geschäftsführer Marc Sales bestätigt übrigens, dass die Strecke nach Charleroi bald wieder aufgenommen wird. Es habe etwas gedauert, da es an Fahrern und bestellten Bussen mangelte. „Es gibt eine ganze Palette von Gründen, die dazu geführt haben, dass wir dort sind, wo wir sind, aber wir wollen dort nicht bleiben“, so Marc Sales.
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Flibco ist kein karitativer Verein. Nachfrage regelt das Angebot.