Differdinger LSAP / Forderung nach nationalem Leichtathletikstadion wird lauter
Kommt das nationale Leichtathletikstadion nun nach Differdingen oder doch nicht? Die LSAP erhöht den Druck auf den Schöffenrat, damit das Projekt nach Jahren der Planung nun endlich in die Tat umgesetzt wird.
Differdingen, Käerjeng, Petingen und Sanem hatten sich mehrere Jahre gemeinsam nach einem Standort umgesehen, um ein nationales Leichtathletikstadion zu bauen. Den geeigneten Platz dafür fanden sie in den Differdinger „Woiwerwisen“. Das Stadion sollte dort entstehen, wo sich heute der Fußballplatz des CS Oberkorn befindet. Die Pläne sahen eine Tribüne mit Platz für bis zu 300 Besucher an der Nordseite des Stadions vor und eine Tiefgarage unter der Sportstätte mit rund 300 Stellplätzen. Der neu zusammengestellte Schöffenrat aus CSV und „déi gréng“ legte das Mammutbauprojekt vorläufig auf Eis. Im Haushalt 2020 wurde das geplante Vorhaben nicht berücksichtigt.
Man werde keinen Rückzieher machen, sondern sich nach einem anderen Standort umsehen, hatte Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“) in einer Gemeinderatssitzung Anfang Dezember klargestellt. Als Alternative wurde ein Gelände zwischen Petingen und Niederkorn ins Auge gefasst.
Gemeinsames Treffen
Nach einem gemeinsamen Treffen der vier Kordallgemeinden Ende Januar wurde sich darauf geeinigt, am ursprünglichen Standort für das nationale Leichtathletikstadion in den Differdinger „Woiwerwisen“ festzuhalten, so die Bürgermeisterin in der letzten Gemeinderatssitzung Ende Januar. Ganz zur Freude der Differdinger Sozialisten, die sowieso nicht verstehen können, weshalb nach all den Planungen und der jahrelangen Suche nach einem geeigneten Standort dieses Projekt doch noch an anderer Stelle verwirklicht werden soll.
„Die LSAP hat vier Jahre an diesem Projekt mitgearbeitet und die besten Lösungen für Anwohner und Besucher der Sportstätte ausgearbeitet. Die Auszeichnung European City of Sports, bei der wir uns gegen 16 andere Städte behaupten konnten, wurde uns nur verliehen, weil wir den Bau eines Leichtathletikstadions zugesichert haben. Schon alleine deswegen“, erklärte der ehemalige Sportschöffe Fred Bertinelli (LSAP) gegenüber dem Tageblatt. Den Vorwurf, man würde kostbares Bauland für die geplante Sportanlage verschwenden, lässt Bertinelli nicht gelten. „Die Sportstätte soll natürlich in das bestehende Viertel eingegliedert werden. Die Besucher des angrenzenden Altersheims könnten das unterirdische Parkhaus nutzen. Das Areal ist zudem bestens an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Bei sportlichen Großveranstaltungen ist die Nähe zur Collectrice auch nicht von der Hand zu weisen“, fügte Erny Muller seinem Parteikollegen bei. Um zukünftig internationale Wettkämpfe in dem neuen Stadion auszuführen, sind acht Laufbahnen vorgesehen.
Baukosten in Höhe von 15 Millionen Euro
Auch Guy Altmeisch (LSAP) ist der Meinung, dass die Gemeinde nicht mehr auf ein nationales Leichtathletikstadion verzichten kann. „Dieses Projekt darf nicht auf die lange Bank geschoben werden. Der Druck muss erhöht werden, damit es umgesetzt wird. Die Stadt wächst weiter und alle anderen geeigneten Sportstätten, die von Leichtathleten genutzt werden können, befinden sich in einem maroden Zustand.“
Sollte das Projekt wirklich in den kommenden Jahren umgesetzt werden, werden Baukosten von rund 15 Millionen Euro entstehen. 50 Prozent sollen aber vom Sportministerium übernommen werden. Die restlichen Kosten teilen sich die vier Gemeinden untereinander auf. Für Baupläne und weiterführende Studien wurden bereits rund 100.000 Euro ausgegeben.
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