Mobilität / Konzept für die „Nordstad“ sieht Umgehungen für Ettelbrück und Diekirch vor
Am Mittwoch präsentierten die Minister François Bausch und Claude Turmes in Diekirch das neue Mobilitätskonzept für die „Nordstad“. Der Plan beinhaltet neue Umgehungsstraßen und die Verlegung einer Bahntrasse.
Pressekonferenzen der Regierung im Norden des Landes sind rar. Normalerweise finden solche in Luxemburg-Stadt statt. Am Mittwoch hatten sich François Bausch und Claude Turmes jedoch das „Ciné Scala“ in Diekirch als Kulisse ausgesucht. Der Grund: Die beiden Minister reden über ein weitreichendes Mobilitätskonzept für die „Nordstad“.
Zusammen mit Marc Ries vom Straßenbauamt „Ponts et chaussées“ haben die Minister für Mobilität beziehungsweise Landesplanung am Mittwoch den Plan vorgestellt, wie sich die Verkehrsführung der fünf Gemeinden der „Nordstad“ bis 2035 verändern soll. Anwesend waren auch die Bürgermeister der fünf „Nordstad“-Gemeinden. Der Plan ist bereits mit den Schöffenräten der Gemeinden diskutiert worden. Er enthält umfassende Veränderungen, die zur Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen der Gemeinden beitragen sollen. Das Konzept trägt den offiziellen Namen „Mobilitéitskonzept Leitbild Nordstad 2035“ und ist ein erster Teilbereich des größer gefassten Leitbildes „Nordstad“.
LINK Das vorgestellte Mobilitätskonzept gibt es hier als PDF.
Gebaut werden sollen neue Umgehungsstraßen um Ettelbrück (2,8 km) und Diekirch (2,5 km). Diese sollen aber anders als üblich nicht dazu dienen, den Transitverkehr die Ortschaften weitläufig umfahren zu lassen, sondern den Bürgern helfen, von Ort zu Ort zu kommen, ohne sich dafür quer durch die Innenstädte bemühen zu müssen. Wer etwa aus Schieren ins Krankenhaus im Norden Ettelbrücks fahren will, muss in Zukunft nicht mehr durch das Zentrum von Ettelbrück fahren.
Ein weiteres Element des Plans ist die Verlegung der Bahntrasse. Ingeldorf und ein Teil Diekirchs werden von besagter Bahntrasse (und zwei Straßen links und rechts davon) in zwei Hälften geteilt. Da es nur wenige Bahnübergänge gibt, kann ein Trip auf der anderen Seite der Gleise zu einer längeren Reise werden. Die Planer kleckern nicht. Sie wollen gleich die ganze Bahntrasse mitsamt den Straßen verlegen, sodass Züge nicht mehr quer durch das Dorf, sondern im Norden drum herum – am Fuß des „Goldknapp“ entlang – fahren. Eine Idee, die bei Minister François Bausch für Begeisterung sorgte. Durch das Umverlegen bleibe die Bahntrasse nicht nur erhalten, es werde damit auch eine weitere Haltestelle in Ingeldorf entstehen. In der Vergangenheit hatte die Abschaffung beziehungsweise der Erhalt der Trasse für Diskussionen gesorgt. Marc Ries unterstrich aber, dass auch in Zukunft jedes Haus und jeder Parkplatz in der „Nordstad“ mit dem Auto erreichbar bleiben wird. Allerdings manchmal über einen anderen Weg als heute.
Dort, wo heute Asphalt und Stahl Ingeldorf in zwei teilt und täglich 20.000 Autos fahren, soll in Zukunft eine grüne Achse durch den Ort verlaufen, das sich Fußgänger und Fahrradfahrer teilen werden. Auf den Illustrationen der Planer erinnern lediglich noch zwei Busspuren an den Verkehr von heute. In Zukunft sollen auf beiden Seiten dieser grünen Achse Wohngebiete entstehen.
Natürlich bildet auch das Fahrrad ein Schlüsselelement in der Verkehrsvision der beiden grünen Minister. Entlang der Alzette und der Sauer, die die Gemeinden verbinden, soll ein langer Fahrrad-Expressweg entstehen. Von diesem sollen andere Fahrradwege abzweigen und in die Dörfer führen. Anbindungen sollen es ermöglichen, bis zum Stausee oder bis nach Luxemburg-Stadt zu radeln.
Ein weiteres Schlüsselelement der Pläne ist der Bau eines Umsteigeknoten („Pôle d’échange“) in Erpeldingen, an dem sich Bus, Bahn und Auto kreuzen. Dank Park & Ride soll es möglich werden, das Auto hier stehen zu lassen und auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Angedacht sei ein Ort mit „hoher Taktfrequenz”, erklärte Ries.
Ziel des Plans ist es, die zukünftige Entwicklung der Region zu antizipieren, anstatt ihr nachzulaufen. Der gesteckte Zeitrahmen für die am Mittwoch vorgestellten Veränderungen ist das Jahr 2035. Am einfachsten umzusetzen sei sicherlich der Radweg, so François Bausch. Für viele der anderen Projekte brauche es Gesetzesvorhaben. Auch müsse der Regierungsrat dem Ganzen noch zustimmen.
Als „Nordstad“ wird das Ensemble der Gemeinden Bettendorf, Diekirch, Erpeldingen an der Sauer, Ettelbrück und Schieren bezeichnet. Die Region soll nach Luxemburg-Stadt und dem „Minett“ zum dritten Anziehungspunkt des Landes werden, mit einer aktiven Wirtschaft. Derzeit leben in der „Nordstad“ rund 25.000 Menschen. Laut einem Marketing-Video der „Nordstad“ gibt es dort bereits mehr als 10.000 Arbeitsplätze.
Ass dat dat konzept fir 2050 well hirngespensterei , woher nehemen wenn nicht stellen , mir sollten och mol eisen 60 an der chamber steieren bezuelen lossen an och den sozialverdienger fun Ministeren , well viel ze viel nach niewenlanscht anselkelen
Irgendwie erinnert mich dieses Konzept an die Pläne einer überdimensionalen, fiktiven Stadt Germania mit Unterwelten , geradlinigen Alleen. Es wäre einfacher gewesen von der A7 , Colmar Berg , eine geradlinige Linie nach Pommerloch , von da nach Wemperhardt zu ziehen und eine sechsspurige Autobahn , zusätzlich als Bonus eine siebte Express Spur für Fahrräder, bauen. Angesichts der vielen grünen Projekte in der Vergangenheit, wo Natur nur zweitrangig , können wir ruhig auch weiter auf einige Grünflächen verzichten und die Wirtschaft unseres Landes weiterbringen.
Vorgesehen ist auch ein „pôle d’échange intermodal“ nur 1 km vom neuen Ettelbrücker Bahnhof der doch anscheinend schon diese Funktion erhalten soll ?! Genau dafür wird dort historische Baustruktur plattgemacht. Und unterhalb des „Goldknapp“ verschwindet ziemlich viel Grün. Toll nur was das Ganze kosten sol hat uns der Minister nicht verraten. Scheint als wolle sich Turmes in seiner „alten“ Heimat ein Monument bauen.
wat ee riese Projet, brauche mer dann dat?
ët gët dach andauernd gesot a gepriedegt, mër sollte onst gut a beléiwste ‚Steck‘ an der Garage loossen a mam öffentlechen Transport fueren
a wat kascht dee Spaass do rëm, an d’Frô stellt sëch nët, wien ët bezillt, de klengen, dee fiir domm gehaale gët..
da geet ët wéi an der Staat, joorelaang geet Näicht
hun Së soss keng Suergen
elo gët bis 2023 gewullt an opgerappt, an da kréien se de Laafpass
Wat mache mer mat all denen Strossen wa ke mei soll en Auto hun. Do waren erem grad dei 2 Richteg fir de Projet vir ze stellen😫
Formidabel, dass eng Regierung et mol ferdeg bréngt un weit-gefächert Verkéierkonzepter ze denken an ze plangen, amplaz wi di lescht 100 Joer, hanner all Entwecklungen vun eise Stied an Dierfer hannendrun ze laafen.
A natierlech wert hei de Mensch bei allem am Mettelpunkt stoen, a net säin Auto oder säi Patron.
Daat do ass e grousse Projet, dee lo naxch e Koup Arbecht a Suen werd brauchen, ma eis Kanner an Enkelen werden dankbar sin. Net nemme dem Turmes an Bausch, ma eiser Generatioun vu Politiker vun 2020++!
Gudd esou!
Und heute am Tag der Bienen hört man nichts von den Grünen. Die verarbeiteten lieber Beton für Strasse Tunnels und Fahrradwege😆
@ pol wirtz
wer es glaubt, der wird seelig
schoud dat mer ons Enkel- an Urenkel eventuel nêt méi héieren keimen, fiir daat ze bezoulen wat Haut iwwert ons Käpp weg, geplangt gêt
mbG
@Was ist nur aus ….: Dänemark hat ein Gesetz geschaffen , wo jede landwirtschaftliche Parzelle mit fünf Prozent Wiesenblumen für Bienen, Insekten angepflanzt werden muss . Wo Grün draufsteht , ist nicht Grün drin. In der Wirtschaft nennt man das Mogelpackung , in Luxemburg den Fortschritt.
Diese Umgehungsstrasse ist überfällig. Das wird natürlich wieder eine endlose Baustelle. Aber hierzulande wird ja zuerst alles zugebaut bevor die nötige Infrastruktur entsteht. Weitsicht ist nicht eben die Stärke unserer Planer ob beim Staat oder bei den Gemeinden.