Escher Schrebergärten / Frühlingserwachen mal zwei: Zeiten des Wildwuchses scheinen endlich vorbei
Die Zeiten des Wildwuchses in den Schrebergärten auf dem „Gaalgebierg“ scheinen endgültig vorbei. Auf Basis einer Konvention, die in der nächsten Ratssitzung abgesegnet werden soll, wird ein „Comité de pilotage“ die Verwaltung übernehmen. Zudem werden die Anlagen neu aufgeteilt. Eines ist klar: Bei Entscheidungen führt in Zukunft kein Weg mehr am Escher Rathaus vorbei. Ein Ausblick.
Tauwetter. Auch auf dem Gaalgebierg in Esch. Die fortschreitende Jahreszeit verspricht den Schrebergärten nicht nur baldiges Aufblühen, sondern einen allgemein frühlingshaften Neubeginn.
Seit über einem Jahr berichtet das Tageblatt über den Wildwuchs in den 1910 gegründeten Anlagen. Über Durcheinander, Ungereimtheiten, Probleme diverser Art und – vor allem – über unklare Zuständigkeiten, besonders was die Gemeindeverwaltung anbelangt.
Die Situation ist verfahren, seit vielen Jahrzehnten hat sie sich zugespitzt. Auf normalem Weg war das nicht zu klären. So wie der gordische Knoten nicht zu lösen war und deswegen mit einem Schwerthieb durchtrennt werden musste, sind auch die Schrebergärten auf dem Gaalgebierg nur mit beherztem Durchgreifen in geordnete Bahnen zu lenken.
Im Sinne klarer Strukturen hat die Gemeindeverantwortlichen in den letzten Monaten eine Konvention ausgearbeitet, die festlegt, wer in Zukunft wofür zuständig sein soll. Am 26. Februar dürfte sie grünes Licht in der Gemeinderatssitzung bekommen.
Neue Partnerschaft
Diese Konvention regelt die Partnerschaft zwischen allen Beteiligten neu. Das Sagen hat in Zukunft ganz klar die Gemeinde. Dass dem bisher nicht unbedingt so war, ist eigentlich die Hauptursache der gewachsenen Missstände auf dem Gaalgebierg. Damit dürften nun auch die Zeiten vorbei sein, in denen einige in den Vereinen das Machtvakuum nutzen und scheinbar nach Gutsherrenart schalten und walten konnten.
Was sieht die Konvention vor? Hauptpunkt ist eine neue Aufteilung hauptsächlich der Gartenanlagen auf dem Gaalgebierg. Die beiden Vereine „Gaart an Heem“ (CTF) und „Escher Gaardefrënn“ werden sich die Anlagen nicht mehr querbeet teilen. Die „Gaardefrënn“ werden in Zukunft alleine für den Bouwenacker zuständig und die Garten-und-Heim-Leute nur für Schneier. Das bedeutet natürlich, dass einige Pächter in der einen wie in der anderen Anlage den Verein wechseln müssen. Das stellt einen gewissen bürokratischen Aufwand dar, ist aber unvermeidbar, so die Gemeindeverantwortlichen. Wohl auch deshalb scheint sich der Widerspruch in Grenzen zu halten – bisher zumindest.
Um eine flächenmäßig möglichst gerechte Neuaufteilung zu erreichen, wird auch ein Teil der Anlage nahe der Waldschule neu gegliedert. Zur Konvention gehört ebenfalls, dass der Stahlgigant ArcelorMittal den ihm gehörenden Teil der Gartenparzellen in die Obhut der Gemeinde gibt.
Die Konvention bildet dann auch die Grundlage für die Arbeit des neu geschaffenen „Comité de pilotage“. In diesem Gremium sitzen alle Beteiligten, die Schrebergärtenvereine, die Gemeinde und das CIGL („Centre d’initiative et de gestion local“). Letzterer soll eine beratende und unterstützende Funktion haben und vor Ort kleinere Sachen erledigen wie Heckenschneiden oder Erdaushubarbeiten. Größere Arbeiten sollen hingegen von externen Firmen erledigt werden. Die Stimmverteilung in dieser Gruppe sorgt dafür, dass die Gemeinde das Heft in der Hand behält und zumindest keine Entscheidung mehr an ihr vorbei getroffen werden kann.
Dazu gehört alles, was mit dem Alltag in den Gartenanlagen zu tun hat. Beispielsweise, wenn eine Gartenlaube den Pächter wechselt. Das scheint bisher eine eher etwas undurchsichtige Prozedur gewesen zu sein, jetzt wird es transparenter. Das gilt auch für die Preise, die für die Pacht und Übernahme eines Gartens zu zahlen sind. Eigentlich wird hier aber nur definitiv geklärt, was eigentlich nie anders war oder hätte sein sollen, halt nur oft anders angewandt wurde. Nämlich, dass die Gärten der Gemeinde und zum Teil ArcelorMittal gehören und nicht dem Pächter. Der kann sie folglich auch nicht verkaufen. Ihm gehört höchstens das Gartenhäuschen, wobei er in Zukunft wohl etwas bescheidener auftreten muss, wenn er sein Häuschen verkaufen respektive instandsetzen will.
Wasserversorgung
Zu den Hauptproblemen, die sich durch den Wildwuchs der vergangenen Jahre ergeben haben, gehört die oft mangelhafte oder gar fehlende Wasserversorgung in den Gärten.
Die Vermehrung der Gärten durch Aufteilen von Parzellen, die damit verbundenen nicht professionell durchgeführten Abzweigungen, mehrere Anschlüsse in einem Garten oder Pächter, die – illegal – das Wasser mit Motorpumpen absaugen, all das soll der Vergangenheit angehören. Zum einen, weil das „Comité de pilotage“ dank der neuen Konvention alles kontrollieren und verbindliche Auflagen machen darf, die bei Nichteinhalten zu Sanktionen bis hin zum Verlust des Gartens führen können. Zum anderen aber auch, weil die Wasserverteilung neu gestaltet werden soll. Schwerpunkt ist dabei die Anlage Schneier, wo die Anschlüsse aus den Gärten auf den Hauptweg verlegt werden. Im Frühjahr könnten die Arbeiten beginnen, im Budget 2021 der Gemeinde sind sie zumindest vorgesehen.
Übrigens: Wer sich näher für die Gartenanlagen auf dem Gaalgebierg interessiert, darf sich natürlich um einen Garten bewerben, er kann zunächst aber vielleicht einfach nur mal durch die Anlage spazieren gehen und mithelfen, herumliegenden Müll zu entfernen. Am 20. März ist Großreinemachen in den Anlagen Bouwenacker und Schneier angesagt. Exakt am Tag des kalendarischen Frühlingsanfangs.
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Kein Weg mehr am Escher Rathaus vorbei???
ben jo…daat wuar nach ëmmer esou,,, Blo as Immobilien an Immobilien as Blo ! Brauch een jo just déi rezent Entweckelung hei an Esch ze kucken ,
Hunn se da wéinstens Waasser? 😂