Dalheim / Fünf Windräder erzeugen Strom für 32.000 Einwohner
Der Bau des „Wandpark Duelem“ mit seinen fünf Rädern befindet sich in der Endphase. Vier Windräder auf dem Gebiet der Gemeinde Dalheim wurden bereits aufgebaut. Mit der Fertigstellung der fünften Anlage soll in den kommenden Tagen begonnen werden. Ende des Jahres sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und die Energieproduktion soll beginnen. Energieminister Claude Turmes („déi gréng“), hat die Baustelle am Mittwoch (13.9.) besucht.
Wer seinen Blick über die Höhen der Gemeinde Dalheim schweifen lässt, dessen Augen stoßen unweigerlich auf die vier dampfenden Kühltürme der Atomzentrale Cattenom. Quasi als Gegenentwurf dazu entsteht gerade auf Luxemburger Seite ein Windpark mit fünf Anlagen, wo ausschließlich grüner Strom hergestellt werden soll. Mit Blick auf die nagelneuen Windräder und die schon in die Jahre gekommene Atomzentrale verriet Claude Turmes die Pläne der luxemburgischen Regierung: „Cattenom ist das größte Sicherheitsrisiko für Luxemburger Bürger. Dem wollen wir mit grünem Strom entgegenwirken. Unser Ziel ist es, bis 2035 nur grünen Strom in Luxemburg herzustellen. 45 Prozent des gesamten Stromes wollen bis dahin mithilfe von Solar und Windkraft herstellen. Wir werden deshalb verstärkt mit Dänemark und Portugal zusammenarbeiten. Weniger mit Frankreich – wegen ihrer Atomkraftwerke.“
Im November 2022 wurden die ersten Fundamente gegossen und im Frühjahr dieses Jahres wurde der erste Stahlturm an der Straße von Dalheim nach Hassel montiert. Im Juli wurde dort das erste Windrad fertiggestellt. Parallel wurden weitere Anlagen – auf dem Dalheimer Plateau, bei Welfringen und bei Filsdorf – in Angriff genommen. Unweit des „Buchholzerbësch“ zwischen Dalheim und Syren laufen jetzt noch die Arbeiten zum Aufbau der letzten Anlage im Rahmen des Windparks. Nach Fertigstellung Ende des Jahres soll der Windpark Dalheim jährlich 36,6 Gigawattstunden Strom produzieren, was einem Stromverbrauch von knapp 32.000 Einwohnern gleichkommt. Die Gemeinde Dalheim selbst zählt zum jetzigen Zeitpunkt gerade mal 2.400 Einwohner.
Tierschutz großgeschrieben
Bei der zehnjährigen Planung der Anlage hat der Vogelschutz eine große Rolle gespielt. Mittlerweile gibt es Anlagen, die mithilfe von künstlicher Intelligenz einen Rotmilan erkennen können und sich dann, wenn sich der Vogel nähert, selbstständig abschalten. Eine solche Anlage wurde zum Beispiel im Windpark im Ernztal in Betrieb genommen. Im „Wandpark Duelem“ ist das leider nicht mehr möglich. Soler, die Betreiberfirma, hat sich jedoch dazu verpflichtet, die Windräder fünf Tage nachdem der Bauer die angrenzenden Felder gepflügt hat, abzustellen, um so die Greifvögel bei ihrer Jagd besser zu schützen.
Nachdem der Windpark Dalheim ein Jahr Strom produziert und die Soler SA die Windausbeute errechnet haben wird, können sich die Einwohner der Gemeinde Dalheim, aber auch der angrenzenden Gemeinden Mondorf, Frisingen und Weiler-la-Tour, als Kleinanleger finanziell an den Windrädern beteiligen. Der Preis einer Aktie liegt bei 325 Euro und ab dem ersten Jahr wird eine Dividende ausgezahlt, die heute bei 5 bis 6 Prozent liegt.
„Dank dieser fünf Anlagen neuester Generation und Technik wird Windkraft zunehmend auch in den niedriger gelegenen Landesteilen wirtschaftlich. Sorgfältige Planung sowie Informationsversammlungen, wie auch die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung an der Windparkgesellschaft, tragen entscheidend dazu bei, dieses Potenzial vollkommen auszuschöpfen. Das ist der rote Faden, der sich durch all unsere Projekte zieht“, erklärte der Geschäftsführer von Soler, Paul Zeimet. Die „Société luxembourgeoise des énergies renouvelables S.A.“ (Soler) wurde 2001 gegründet. Die SEO („Société électrique de l’Our S.A.“) und Enovos Luxembourg S.A. sind jeweils zur Hälfte daran beteiligt. Das Unternehmen hat sich die Projektentwicklung, die Planung, den Bau und Betrieb von Anlagen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen auf die Fahne geschrieben. Aktuell betreut die Firma insgesamt zehn Windparks mit insgesamt 48 Windkraftanlagen in ganz Luxemburg.
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145 Tage im Jahr gibt es keinen Wind ( Statistik für Deutschland ).
Es gibt bisher keine Konkurrenz zu AKW’s. Nur Deutschland und Luxemburg sind da anderer Meinung. Wo der Strom wohl herkommt wenn der Betrieb in Dalheim und anderswo ruht?
„Fünf Windräder erzeugen Strom für 32.000 Einwohner“ ja, aber nur, wenn es genug Wind gibt. Es fehlen nämlich die Stromspeicher. Und das ignoriert Windminister Turmes konsequent.
Wir haben in Düdelingen bloss einen alten Fernsehturm, wie wärs mit 3-5 Windräder da?
Besser als ’ne dämliches Shared-Space wo Leute absichtlich mit Autos angefahren werden.
….und somit hat Mr.Turmes jegliche Windstille verboten!
Immer wenn ich den Namen THURMES lese kommt mir das alte Wienerlied „O du lieber Augustin“ in den Sinn. Frage mich bloss warum?
An Alle
Die Sendung „Revolution der Erneuerbaren“ auf ARD „Wissen“ vom 11.9.2023 zeigt wohin die Reise geht, auch für Luxemburg. Das sind keine grüne Fantasien, sondern Forschung zum Wohle unserer Gesellschaft.
Weiter so.
Danke.
@liah1usw,
sehen sie auch “ Energiewende ins Nichts“ von Prof. Dr. H.W.Sinn
Keine Frage dass wir umdenken müssen.Aber doch nicht mit der Brechstange.Deutschland macht es vor.Bitte nicht nachahmen.
@JJ
Ein fraglos kluger Kopf und er ist in praktisch allen relevanten Themen der unserer Gesellschaft unterwegs. Es tut gut ihn zu lesen mit seinen kontroversen und komplexen Analysen. Zwei Bücher in Sachen Wirtschaft und Euro stehen in meinem Regal.
Braucht es hie und da nicht eine Brechstange, wenn man sich, wie Deutschland, energiemässig in der Merkelzeit so fahrlässig abhängig gemacht hat? Über Alternativen ewig zu diskutieren ist leider auch nicht zielführend.