Weihnachten / Für eine besinnliche Zeit: Vorsicht bei Kerzen und Co.
Es leuchtet und funkelt im Großherzogtum – denn vielerorts wird sich mit Kerzen und Weihnachtsbeleuchtung auf die festlichen Tage eingestimmt. Doch mit der Vorfreude auf die Feiertage wächst gleichzeitig die Brandgefahr. Die Luxemburger Feuerwehr gibt wichtige Ratschläge für eine stille Nacht ohne Katastrophen.
Es ist Dezember, Nikolaus ist vorbei und in vielen Luxemburger Haushalten wird sich langsam, aber sicher auf die Feiertage vorbereitet: Immer mehr Wohnzimmer werden mit Kerzen, Lichterketten und Weihnachtsdekorationen geschmückt – und damit steigt die Brandgefahr. Zwar musste die Luxemburger Feuerwehr im vergangenen Jahr während der festlichen Zeit nur einmal wegen brennender Weihnachtsdeko in den Einsatz. Aber: „Am besten ist aber immer noch, wenn wir gar nicht ausrücken müssen“, sagt Alain Klein, Leiter der Präventionsabteilung des „Corps grand-ducal d’incendie et de secours“ (CGDIS).
„Bei einem solchen Brand kann nämlich viel Schaden entstehen, der leicht zu verhindern gewesen wäre. Es ist nicht schön, wenn beispielsweise das Wohnzimmer gerade vor Weihnachten zerstört wird“, erklärt Alain Klein weiter. Deshalb gibt es vom CGDIS hilfreiche Tipps, um sicher durch die besinnliche Zeit zu kommen. Angefangen bei den Adventskränzen, auf denen mittlerweile schon das zweite Lichtlein brennt: Immer wieder vergessen Menschen vor dem Zubettgehen oder dem Verlassen des Hauses, die Kerzen darauf auszupusten – was man aber machen sollte, bevor man den Raum verlässt. Die Wachsleuchten sollten dabei in etwa zehn bis 15 Zentimetern Entfernung auf stabilen sowie nicht brennbaren Kerzenständern platziert sein.
Geeignete Unterlage
Und: „Ein mit Kerzen geschmückter Adventskranz sollte auf eine Unterlage aus Glas oder Holz und nicht etwa auf eine Tischdecke aus Stoff gestellt werden“, rät Alain Klein. Kerzen neben Vorhängen oder auch in der Umgebung des Weihnachtsbaumes aufzustellen, ist keine gute Idee. Denn wenn die Flamme auf Stoffe oder Deko in der unmittelbaren Nähe übergeht, kann es schnell zu einem Zimmerbrand kommen. Auf ausgetrockneten Adventskränzen oder Weihnachtsbäumen sollten generell keine Kerzen angezündet werden.
Für eine gemütliche Atmosphäre setzen viele in der Vorweihnachtszeit aber auch auf Lichterketten. Wer dabei ein älteres Modell aus dem Keller hervorholt, sollte zuerst überprüfen, ob noch alle Leuchten funktionieren, und gegebenenfalls kaputte Exemplare austauschen. „Wenn einzelne Lämpchen nicht mehr funktionieren, erhöht sich der Stromfluss und die Lichterkette kann sich dadurch stark erhitzen“, warnt Alain Klein. Beim Kauf von neuer Weihnachtsbeleuchtung stehen die Kennzeichnungen „Conformité européenne (CE)“ oder „Geprüfte Sicherheit (GS)“ für Sicherheit.
Werden Lichterketten draußen angebracht, sollte sich zuvor vergewissert werden, dass diese auch wirklich für die Nutzung im Außenbereich gedacht sind – gleiches gilt für eventuell genutzte Verlängerungen. Aufschriften und Sicherheitshinweise geben darüber Auskunft. Und auch wenn sie ein schönes, gemütliches Licht verbreiten: Weihnachtsbeleuchtungen sollten nicht pausenlos brennen und nur stundenweise eingeschaltet werden. „Eine Zeitschaltuhr kann da ganz praktisch sein“, empfiehlt Alain Klein. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaltet die Beleuchtung beim Verlassen des Hauses aus.
Bei Rauch Stecker ziehen
Wenn am Festtag dann Fondue oder Raclette aufgetischt werden, dürfen nicht zu viele Geräte in eine Steckerleiste eingestöpselt werden. „Zwei Fondue-Töpfe und dann auch noch die Beleuchtung – das kann zu Überlastung und Überhitzung führen. Das merkt man, wenn die Leiste kokelt und Rauch aufzusteigen beginnt“, erklärt Alain Klein. In dem Fall ist schnelles Handeln gefragt: Den Stecker ziehen und die Leiste nach draußen tragen. Wenn das nicht möglich ist, sorgt das Abstellen der Sicherung dafür, dass kein Strom mehr fließen kann. Damit es allerdings gar nicht dazu kommen muss, rät die Feuerwehr, immer erst zu überprüfen, wie viel Watt überhaupt an einen Mehrfachstecker angeschlossen werden können.
Zuletzt gilt auch der Ratschlag, sich für den Notfall vorzubereiten: Im Idealfall besorgt man sich dafür in einem Fachgeschäft einen Feuerlöscher für zu Hause. Gewöhnlich kümmert sich dann auch der Kundendienst um die Wartung des Gerätes. Weil das beispielsweise im Baumarkt nicht immer der Fall sei, rät Alain Klein zum Kauf beim Spezialisten. Im Brandfall kann zudem eine gefüllte Blumenvase ein wertvoller Helfer sein. Sollte trotz aller Vorsicht ein Brand ausbrechen, können die Flammen mit dem Wasser oder aber eben einem Feuerlöscher gelöscht werden.
Rauchmelderpflicht in Luxemburg
Seit dem 1. Januar 2020 gilt im Großherzogtum für neue Gebäude eine Rauchmelderpflicht. Die in Notfällen Alarm schlagenden Geräte müssen demnach in allen Schlafzimmern und auf den Fluchtwegen zu diesen Zimmern – meist also im Flur – angebracht werden. Für die Nachrüstung in älteren Wohngebäuden gilt aktuell eine Übergangszeit von drei Jahren: Spätestens bis zum 1. Januar 2023 müssen auch in diesen Häusern und Wohnungen Rauchmelder installiert sein. Auf der Webseite rauchmelder.lu findet man mehr Informationen dazu sowie ein Kontaktformular, dass man bei Fragen nutzen kann.
Ist das ohne Eigengefährdung nicht mehr möglich, muss unter der Notfallnummer 112 umgehend Hilfe von der Feuerwehr angefordert werden. Im Idealfall bleibt vor Verlassen des Gebäudes noch Zeit dazu, Fenster und Türen zu schließen – sodass sich Flammen nicht weiter ausbreiten können. Alain Klein warnt allerdings: „Man sollte dabei nicht zu viel Zeit verlieren und sich keinesfalls in Gefahr bringen.“ Es gilt, die Nachbarn zu informieren und alle in Sicherheit zu bringen.
Doch so weit kommt es hoffentlich gar nicht erst. Und wer weiß: Wenn in der Vorweihnachtszeit alle etwas achtsam sind, müssen die Retter der Luxemburger Feuerwehr in diesem Jahr vielleicht kein einziges Mal wegen brennenden Weihnachtsschmucks in den Einsatz.
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