Corona-Krise / Für Schutzmaterial sollen in Luxemburg Nähmaschinen und 3D-Drucker heiß laufen
In Luxemburg mobilisieren sich Privatpersonen, um den Gesundheitssektor im Kampf gegen den Coronavirus zu unterstützen. Näher wollen ihre Maschinen heiß laufen lassen – und nun ruft eine Facebook-Gruppe ebenfalls dazu auf, Gesichtsmasken per 3D-Drucker zu produzieren.
Gibt es genug Schutzmaterial, um all diejenigen zu schützen, die im Kampf gegen Covid-19 an der Front gebraucht werden? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die sich momentan in Luxemburg stellen. Die Regierung hat mehrere Bestellungen in Auftrag gegeben, aber auch die Bevölkerung will helfen: Näher und Besitzer von 3D-Druckern wollen nun Atemschutzmasken und Gesichtsschutzmasken produzieren.
„3D-Print: Let’s fight Corona“ heißt die Facebook-Gruppe, die jene Besitzer von 3D-Druckern vereint, die sich nun engagieren wollen. „Es ist eine Privatinitiative, die ich am Montag gestartet habe, um unter anderem die CIPA („Centres intégrés pour personnes âgées“, Anm. der Red.) in Beles zu unterstützen“, sagt Tom Schockmel. Per 3D-Drucker sollen „Face-Shields“ produziert werden. Eine Anleitung findet man auf der Webseite www.prusaprinters.org.
„Die Nachfrage ist riesig. Wir haben beispielsweise von einem einzigen Krankenhaus eine Bestellung von 500 dieser Schutzvisiere bekommen“, erklärt Schockmel. Man sei mit weiteren Krankenhäusern und Personen aus dem Gesundheitswesen in Kontakt, um herauszufinden, was gebraucht wird. „Jetzt auch noch Aufträge von Privatpersonen entgegenzunehmen, ist schwer machbar. Der Schutz der Leute aus dem Gesundheitsbereich geht erst mal vor“, sagt Schockmel. Doch es sei „Wahnsinn“, wie groß die Hilfsbereitschaft sei. Aktuell (Stand 15.45 Uhr) zählt die Gruppe 429 Mitglieder. Profit will man nicht mit den Masken machen. „Wir verteilen diese Masken gratis“, betont Schockmel.
Näher gesucht
Die Druckerfreunde sind aber nicht allein mit ihrer Hilfsbereitschaft. Zahlreiche Näher in Luxemburg jagen derzeit die Nadel für den guten Zweck durch die Stoffe. Schon in der vergangenen Woche betonte Gesundheitsministerin Paulette Lenert, dass sich viele Personen bei den Behörden gemeldet haben, um Schutzmasken für die Krankenhäuser zu nähen.
Auf der Internetseite gov.jobs.lu findet man unter der Kategorie „Freiwillige“ ebenfalls „Hersteller von Atemschutzmasken“. Auch jene, die neben der Arbeit noch helfen möchten, können eine Kandidatur einreichen. Angeben muss man unter anderem seine Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse sowie seine eigene Verfügbarkeit. Ob noch eine genaue Nähanleitung sowie mehr Informationen zu Stoffen und Materialien von den Behörden veröffentlicht werden, ist derzeit nicht bekannt.
Im Internet findet man allerdings bereits Video-Tutorials und genaue Schnittmuster, um Atemschutzmasken anzufertigen.
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