Frauenstreik / Für eine gerechte Aufgabenteilung zwischen Mann und Frau
Die Idee, die wohl erstmals in der altgriechischen Komödie „Lysistrate“ beschrieben wurde – die Frauen in Athen und Sparta verweigerten ihren Männern Geschlechtsverkehr, um ein Friedensabkommen zwischen beiden Städten zu erzwingen – und jüngst, allerdings mit anderen Mitteln ausgeführt, in der Schweiz eine halbe Million Frauen auf die eidgenössischen Straßen brachte und im Vorjahr fünf Millionen Spanierinnen Gelegenheit bot, gegen Alltagssexismus zu demonstrieren, wird inzwischen in zahlreichen europäischen Staaten neu propagiert. Auch in Luxemburg wird es 2020 erstmals einen Frauenstreik geben.
Am Samstag vor dem Internationalen Frauentag (dem 8. März, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt), also am 7. März, wollen bislang 15 Frauenorganisationen und andere Vereinigungen einen Streik provozieren. Dieser, so Tina Koch vom OGBL, soll allerdings keine klassische Arbeitsniederlegung sein, wie sie im Arbeitsrecht vorgesehen ist, mit Schlichtungsprozedur, Unterbrechung der Produktionsprozesse und Streikgeld von der Gewerkschaft.
Auch wenn die Organisatoren, die sog. Plattform JIF („Journée internationale de la femme“) beim Arbeitsminister um die Genehmigung ersuchten, an besagtem Samstag eine 15-minütige Arbeitsunterbrechung durchführen zu können, sei die Aktion eher symbolisch zu sehen. Eher sei demnach von Krankenpflegerinnen, Verkäuferinnen und anderen Frauen das Tragen eines lila Halstuches während ihrer Arbeit zu erwarten, als dass sie denn tatsächlich traditionell Betriebe und Unternehmen blockieren.
Dass Frauen immer noch den Großteil der familiären Organisations-, Pflege- und Fürsorgearbeit bewältigen müssen, viele Frauen auf die Rolle der Mutter, der Assistentin, der emotionellen Stütze reduziert werden, erscheint angesichts emanzipatorischer Fortschritte auf zahlreichen anderen Gebieten mehr als überholt. Gegen die antiquierte Rollenverteilung, die Selbstverständlichkeit, mit der Frauen die Rolle der Pflegenden überlassen wird, soll nun der erste nationale Frauenstreik Front machen. Mehrere offene und öffentliche Treffen hat die entsprechende Plattform JIF bereits als Vorbereitung für die Aktion veranstaltet; eine weitere wird am kommenden Samstag, den 11. Januar von 10 bis 13 Uhr in der Arbeitnehmerkammer in Bonneweg stattfinden.
Keine Aktion gegen Männer
Laut Angaben der Initiatoren fanden sich bei den ersten beiden vorbereitenden Treffen dieser Art (9.11. und 7.12.19) bereits eine bunte Mischung von Frauen ein, die u.a. ein Manifest zum geplanten Streik entwarfen. Dieses beschreibt am Beispiel der fiktiven, aber realistischen Mutter Julie und ihrem Partner Théo, wie ungerecht verteilt die familiären Aufgaben sind.
„Vielleicht lassen manche Frauen die Männer hier auch nicht zum Zuge kommen“, sagt Tina Koch weiter: „Es soll demnach keine Aktion gegen die Männer sein, sondern vielmehr ein Anreiz zum gesellschaftlichen Umdenken.“ Dies sei eine langfristige Aufgabe, mit dem entsprechenden Wandel müsse in der frühen Erziehung begonnen werden. Bei Menschen aus fremden Kulturen müsste ebenfalls gegen – für unsere Verhältnisse – wenig moderne Ansichten in der Verteilung der Rollen zwischen den Geschlechtern aufklärerisch vorgegangen werden.
Fürsorge und Empathie, so das Manifest, seien unentbehrliche Stützen des Lebens in einer Gesellschaft; diese Werte müssten von allen gelebt werden, unabhängig vom Geschlecht. Bislang werde davon ausgegangen, dass Frauen die Organisations-, die Pflege- oder Sorgearbeit übernehmen und ihre eigenen Wünsche und Interessen dabei zurückstellen. Diesen gesellschaftlichen Funktionsweisen wollen die Frauen nun offensiv begegnen. Welche Aktionen schließlich zur Propagierung dieses Protestes durchgeführt werden, ist noch nicht abschließend geklärt, so Tina Koch. Im Wochenrhythmus trifft die Plattform sich nun, um die entsprechende Vorgehensweise abzusprechen.
Dass Männer sich zum 7. März solidarisch erklären, ist dabei durchaus erwünscht, ihre Teilnahme an den Aktionen allerdings nicht: „Es soll schon ein Frauenstreik werden“, so die Sprecherin.
Du kannst so feministisch sein, wie du willst. Wenn dein Kind krank ist, wirst am Ende du es sein, die zu Hause bleibt.„Journée internationale de la femme“
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Ich möchte keinem das Recht absprechen sich zu verwirklichen, seine Rechte einzufordern, doch angesichts der brenzligen Weltlage, der Rechte der Frauen in den vom fundamentalistischen Islam beherrschten Ländern, scheinen mir die Problemchen der Frauen unserer Breitengraden doch eher kleine Kosmetikmängel, die nicht ins Gewicht fallen.
Déi Damen vergiessen vleicht dass sie et sinn déi sëch am Fong hier Problemer selwer schaafen, andems sie eng Kommunitéit mat engem Mann aginn deen hinnen net „vun Hand geet“.
Am Verglach zu den Männer sinn Fraaen am Prinzip vill méi intelligent. Dat dierft och d ‚Erklärung sinn firwat an der Politik intelligent Fraaen nët ze fannen sinn!
Frauen beklagen immer sehr selektiv den angeblichen Sexismus im Alltag. Die Frauendiskriminierung in unseren Breitengraden ist pure Einbildung bzw. Uebertreibung.