Gemeinden / Fusionspläne für Bissen, Vichten und Colmar-Berg stehen auf wackeligen Füßen
Seit geraumer Zeit macht der Wunsch des Bürgermeisters aus Vichten, Luc Recken, nach einer Fusion mit der Nachbargemeinde Bissen die Runde. In der letztgenannten Gemeinde stößt man damit nicht auf Widerstand, doch die Idee des Bissener Bürgermeisters, David Viaggi, auch Colmar-Berg in die Fusionspläne einzubeziehen, löst im Rathaus unweit des großherzoglichen Schlosses eher wenig Begeisterung aus.
In der Sitzung des Gemeinderats aus Bissen von Ende November wollte CSV-Oppositionsrat Carlo Mulbach vom Schöffenrat wissen, wie es denn um den Wunsch der Nachbargemeinde Vichten betreffend eine Fusion mit Bissen steht. Bürgermeister David Viaggi („Är Leit“) gab zu verstehen, dass Vichten noch immer daran interessiert sei, eine Gemeindefusion mit Bissen einzugehen. „Wir haben uns im Schöffenrat bereits viele Gedanken dazu gemacht“, so Viaggi. „Eine Fusion ist immer eine gute Sache, allein schon wegen der Finanzen und der Aufteilung bzw. Zusammenlegung mancher Gemeindedienste.“ Man müsse aber auch die Interessen und Aufgaben der jeweiligen lokalen Vereine, des CGDIS, der Schulen usw. berücksichtigen.
Zudem sei man zu dem Entschluss gekommen, dass es wohl sinnvoller wäre, Colmar-Berg bei den Planungen mit ins Boot zu nehmen. Man habe sich deswegen bereits mit dem Schöffenrat aus dieser Nachbargemeinde getroffen. Weitere Unterredungen seien kurzfristig bis mittelfristig anberaumt, so Viaggi Ende November 2023.
Ein weiteres Treffen geplant
Laut Tageblatt-Informationen werden sich die Schöffenräte ein weiteres Mal am 17. Januar treffen. Im Vorfeld dieser Unterredung wollten wir sowohl bei Viaggi als auch bei Mandy Arendt (Piratenpiraten), Bürgermeisterin aus Colmar-Berg, den Puls in Sachen Fusion fühlen. „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine Fusion nur dann Sinn macht, wenn neben Bissen und Vichten auch Colmar-Berg mit im Boot sitzt. Wir sollten uns mit den Fusionsplänen sputen, nicht dass dieses Dossier bei den nächsten Wahlen politisch ausgeschlachtet wird und somit Gefahr läuft, billiger Polemik zum Opfer zu fallen. Die drei Gemeinden arbeiten heute bereits in vielen Bereichen gut zusammen, deshalb hoffe ich, dass wir in puncto Fusion schnell vorankommen könnten.“
In Colmar-Berg schlägt man aber andere Töne an. „Zum heutigen Zeitpunkt peilen wir keine Fusion an“, stellt Mandy Arendt klar. „Unser Schöffenrat ist nicht prinzipiell dagegen – wir sind lediglich der Meinung, dass wir das nicht in dieser Mandatsperiode angehen können. Ich möchte mich nicht falsch verstanden wissen: Wir wollen die bestehenden Synergien mit unseren Nachbargemeinden Bissen und Schieren weiterhin pflegen und eventuell auch ausbauen, ohne aber dabei Fusionsgedanken zu hegen.“
„Dazu kommt noch Folgendes“, so Arendt weiter. „Ich habe mich bei den letzten Gemeindewahlen für Colmar-Berg engagiert. In dieser Gemeinde gibt es auch ohne Fusionspläne viel zu tun.“ Die Bürgermeisterin plagt sich zudem mit dem wohl politisch befeuerten Gedanken, dass Colmar-Berg im Falle einer Fusion ihrer Meinung nach kurzerhand von der größeren Nachbargemeinde Bissen, die von einer absoluten Mehrheit um Viaggi geleitet wird, geschluckt werden könnte.
Beschwichtigend gibt sie aber abschließend zu verstehen, dass sie es sich durchaus vorstellen könnte, in den nächsten fünf Jahren eventuell den Grundstein für eine Fusion in der kommenden Mandatsperiode zu legen.
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