Nachruf / Fußball-Luxemburg nimmt Abschied von René Hoffmann
Die Lallinger Kirche in Esch platzte am Montag (11.11.) aus allen Nähten, als sich Fußball-Luxemburg von einem seiner ganz Großen verabschiedete: Vergangene Woche war René Hoffmann im Alter von 77 Jahren viel zu früh gestorben.
Was er für viele bedeutete, zeigte sich spätestens bei der Trauerfeier. Der Fußball-Verband FLF mit Präsident Paul Philipp und Nationaltrainer Luc Holtz an der Spitze war ebenso vollzählig erschienen wie die Mitglieder und Freunde des Rekordmeisters Jeunesse Esch, also des Vereins, mit dem René Hoffmann großartige Erfolge feierte und den er als Torwart in seiner aktiven Zeit von 1959 bis 1979 sowie anschließend als Trainer und Betreuer maßgeblich mitprägte. Wie groß die Jeunesse-Familie tatsächlich noch ist, davon konnte man sich jedenfalls gestern in der Lallinger Kirche ein Bild machen.
343 Spiele absolvierte Hoffmann für die Schwarz-Weißen von der „Grenz“, zehnmal wurde er Meister, dreimal gewann er die Coupe de Luxembourg – und er bestritt insgesamt 24 Europapokalspiele, u.a. gegen Liverpool, Bayern München und Real Madrid. Gegen die Königlichen feierte er als 17-Jähriger seine Premiere auf der europäischen Bühne – und spielte dabei trotz des 0:7 im Bernabeu-Stadion so stark, dass ihm prompt ein Vertragsangebot aus Madrid ins Haus flatterte.
Der Jeunesse bis zum Tod treu
Diese Anekdote band der offensichtlich fußballaffine Pastor in seine Würdigung des Verstorbenen ein und vergaß dabei auch nicht, die Charakterzüge des allzeit beliebten Hoffmann hervorzustreichen. Der blieb „seiner“ Jeunesse trotz zeitweiliger Meinungsverschiedenheiten bis zum Tod treu. Für die Nationalmannschaft stand Hoffmann insgesamt 35 Mal im Tor und wirkte bis zuletzt als Mannschaftsbetreuer, weshalb auch das aktuelle Auswahlteam geschlossen aus dem Lehrgang in Lipperscheid nach Esch gekommen war, um seinem Betreuer die letzte Ehre zu erweisen.
Hoffmann ausschließlich über seine fußballerische Karriere zu definieren, würde ihm jedoch nicht annähernd gerecht werden. Weggefährte Paul Philipp hatte es auf den Punkt gebracht: „René ist ein Monument des Luxemburger Fußballs und im Privaten ein fantastischer Kerl.“
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