Luxemburg / Gefahr für Wildunfälle steigt wieder: So verhält man sich am Steuer richtig
Am Wochenende werden die Uhren umgestellt, außerdem ist gerade Treibjagdsaison. Gleich zwei Gründe, warum im Straßenverkehr aktuell besondere Vorsicht geboten ist, wenn man nicht mit Rehen, Wildschweinen und Co. in Kontakt kommen will.
„Totes Wildschwein auf dem CR163 Leudelingen-Abweiler. Aufpassen“, lautete am Donnerstag eine Verkehrsmeldung vom „Automobile Club Lëtzebuerg“. Einen Tag später wird im Radio vor einem weiteren toten Wildschwein auf der Fahrbahn gewarnt. Tatsächlich ist im Herbst – vor allem, wenn es abends wieder früher dunkel wird – auf den Straßen besondere Vorsicht geboten. Das gilt umso mehr, wenn am Wochenende nun die Uhr umgestellt wird. Außerdem finden aktuell und noch bis Mitte Dezember Treibjagden in Luxemburg statt, was dazu führen kann, dass sich Mensch und Tier vermehrt über den Weg laufen.
Deshalb haben das Mobilitätsministerium, die „Sécurité routière“ und die „Fédération St-Hubert des chasseurs du Grand-Duché de Luxembourg“ (FSHCL) zu Beginn der Treibjagdsaison Mitte Oktober in einer Pressemitteilung über das richtige Verhalten in solchen Situationen informiert. So ist es gleich vorneweg der Ratschlag, während dieses Zeitraums besonders wachsam zu sein, vor allem an den Stellen, an denen Verkehrsschilder vor Wildwechsel warnen. Es gilt, die Geschwindigkeit anzupassen, damit im Ernstfall mehr Zeit zum Reagieren bleibt.
Wenn an der Fahrbahn dann tatsächlich ein wildes Tier auftaucht, heißt es noch einmal: Geschwindigkeit reduzieren und zum Bremsen bereit sein. Das Transportministerium, die „Sécurité routière“ und die FSHCL raten in dem Fall zum Hupen, um Rehe, Wildschweine und Co. so von der Straße zu verscheuchen. In puncto Licht sollte das Abblendlicht eingeschaltet sein. Denn die stärkeren Fernscheinwerfer können bei Tieren das genaue Gegenteil bewirken und sie in die Lichtquelle locken.
Keine gefährlichen Manöver
In der Pressemitteilung wird daran erinnert, dass Wildtiere oft in Rudeln unterwegs sind – und so auf ein Tier ein weiteres folgen kann. Wenn zum Beispiel ein Reh oder Wildschwein auf der Straße auftaucht, hilft meist nur noch die Vollbremsung. Laut Transportministerium, der „Sécurité routière“ und der FSHCL sollte nicht versucht werden, auszuweichen. Vielmehr wird dazu geraten, beim Geradeausfahren das Lenkrad mit beiden Händen fest zu umklammern und eben auf die Bremse zu treten.
Sollte es zu einem Zusammenstoß kommen, gilt: Warnblinkanlage einschalten, Sicherheitsweste anziehen und die Unfallstelle mit einem Warndreieck sichern. Dann – falls erforderlich – unter der Nummer 112 einen Notarzt und unter der 113 die Polizei verständigen. Die Ordnungskräfte setzen sich mit den zuständigen Stellen in Verbindung. Es wird davon abgeraten, das verletzte oder tote Tier zu berühren, zu bewegen oder ohne Genehmigung der Behörden abzutransportieren. Bei wilden Tieren ist das nämlich ein Verstoß gegen das Jagdgesetz. Letztlich hilft etwas Vorsicht allerdings dabei, dass es hoffentlich gar nicht erst dazu kommt.
Termine der Treibjagden
Über die Termine und Orte der aktuellen Treibjagden kann man sich auf der Webseite geoportail.lu informieren: in der Rubrik „Karten“ unter dem Begriff „Treibjagden“ (Daten erscheinen beim Reinzoomen). Details dazu gibt es aber auch täglich in den Verkehrsmeldungen unter acl.lu. Menschen, die gerne draußen zu Fuß unterwegs sind, wird geraten, die betroffenen Gebiete während der Jagdsaison zu meiden. Die Treibjagden finden in Luxemburg noch bis zum 17. Dezember statt, darüber hinaus kann es in der Zeit danach noch vereinzelt kleinere Jagden geben.
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