Editorial / Gegen die (Klima-)Wand
Ab dem 1. Januar dürfen Neubauten in Luxemburg nicht mehr mit Heizsystemen ausgestattet werden, die mit fossiler Energie betrieben werden. Öl- und Gasheizungen sind tabu. Luxemburg übernehme hier eine Vorreiterrolle, wie Energieminister Claude Turmes stolz verkündete. Doch wie sicher ist es, dass notwendiges Material, Know-how und Arbeitskräfte für alle Neubauten ausreichend zur Verfügung stehen? Zumal in Luxemburg der Bauboom weiter anhält und weder die Covid-Pandemie noch die aktuelle Energiekrise diesem etwas anhaben konnten.
Sicherlich ist es nicht verkehrt, Vorreiter zu sein, besonders in solch wichtigen Energiefragen. Ist man aber der Erste, der gegen die Wand fährt, ist das grüne Image schnell dahin. Jürgen Schwarz, Generalmanager eines in Luxemburg bekannten deutschen Unternehmens für Heizungsinstallationen, hatte jüngst am „Installers Summit“, dem Gipfeltreffen der europäischen Installateure und Elektriker, teilgenommen. Er sieht das Problem vor allem beim Mangel an Handwerkern. Bis zu 1.000 Installateure würden in Luxemburg in den kommenden Monaten gebraucht, um die Energietransition in diesem Bereich realisieren zu können. Mission impossible?
Eine Tageblatt-Nachfrage beim luxemburgischen Kompetenzzentrum GTB/PAR hat ergeben, dass seit April 2019 rund 300 Handwerker im Bereich der Installation von Wärmepumpen weitergebildet wurden und dementsprechend das notwendige Know-how besitzen. Ein Kurs besteht aus unterschiedlichen Modulen, die insgesamt 35 Tage dauern. Diese Module werden über das ganze Jahr verteilt – um zu verhindern, dass die Installateure zu lange ihrer Arbeit fernbleiben.
Zusätzlich bieten die Hersteller interne Schulungen an, die auf die hauseigenen Produkte ausgerichtet sind. Ein Teil dieser Handwerker belegt als Ergänzung ebenfalls einen Kurs beim luxemburgischen Kompetenzzentrum. Dieses Jahr gab es laut Aussagen des Zentrums sehr viele Einschreibungen für die Weiterbildungskurse. Deshalb hat das Kompetenzzentrum das Angebot für 2023 weiter ausgebaut und bietet, insbesondere für kleinere Installateurbetriebe, Kurse von kürzerer Dauer an. Diese sind auf ein paar wenige Tage angesetzt. Für das Jahr 2023 sind bereits zwei 35-Tage-Kurse mit je acht Handwerkern voll belegt.
Die Betriebe haben ihre Hausaufgaben demnach gemacht und bereiten sich auf den Ansturm auf neue Heizsysteme vor. Es stellt sich aber weiterhin die Frage: Woher die 1.000 Handwerker nehmen? Mindestens 300 davon haben das technische Know-how bereits erlangt und sind verfügbar. Und die anderen? Dabei geht es nicht nur um die Fortbildung bereits aktiver Installateure. Es geht auch um die Einstellung junger, motivierter Handwerker, die im besten Fall bereits in ihrer Grundausbildung auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Claude Turmes nennt sie liebevoll „Hightech-Climatefighters“.
Doch auch er weiß, dass noch viel getan werden muss, damit diese Klimakämpfer ihren Teil zur Energiewende beitragen können. Turmes will das Image der Installateure und Elektriker auf europäischer Ebene aufpolieren. In Gesprächen mit Lex Delles und Claude Meisch soll erörtert werden, wie man in Luxemburg mehr „Hightech-Climatefighters“ für die Grundausbildung motivieren kann. Und zusammen mit der „Chambre des métiers“ wird an einer neuen Ausbildung getüftelt. Für das alles bleiben eigentlich nur noch rund 30 Tage übrig.
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Warte seit April auf die Installateure und die…warten auf das Material. Habe gestern wieder den Tank befüllt.(4000€) !!
Tja Turmes.Das eine sind Pläne und das andere nennt man Realität. Mit dem Strom wird’s wohl ähnlich ausgehen,wenn wir heuer alle in E- unterwegs sind.
„Die Betriebe haben ihre Hausaufgaben demnach gemacht“.
Nein, stimmt nicht.
12 Betrieb angefragt, zu Wärmepumpen, seit März, vor Putin, 4 unterschiedliche Antworten erhalten.
Wie soll ein Laie dann entscheiden?
Von den Preisen sprechen wir vorerst mal nicht. Subsidien, keine Ahnung, müssen errechnet werden, angefragt werden, Rückerstattung wenn mal genehmigt, kann sehr lange dauern. Vorfinanzierung, keine Ahnung, Bank meint man könne sprechen einen Sonderkredit zu genehmigen.
Gelt dat och vir den SNHBM?
A firwat sin do leschte Mount zu Deifferdang
nach Wunnengen un de Mann bruecht gin
dei mat Gas beheitzt ginn?
An der Garage ginn et net emol Steckdousen?
Solarpanneauen ginn et keng um Dach,
a modern Flächenheizung hun se och vergiess….
Wann et em Energiespuere gett
ass deen Ytongsklotz wait ewech
vun modern an energetesch….
Habe meine Erdwärmepumpe seit 2006. Nicht erst wenn der Kessel am dampfen ist
Den Turmes wées genau, dass sein Stär ënnergeet.
(Huet dee jemols um gréngen Himmel geglënnert?)
Also mecht hien elo Politik der „verbrannten Erde“.
Hien quetscht jo erem seng Untertanen, dass déi éischt an déi bescht sin. Et mengt een grad, dee Mann hat Minderwärtegkeetskomplexer.