RTL-Lunghi-Prozess / Geldstrafen für Marc Thoma und Sophie Schram
Im RTL-Lunghi-Prozess haben die Richter gesprochen. Marc Thoma und Sophie Schram wurden wegen Verleumdung zu einer Geldstrafe verurteilt. Für Alain Berwick und Steve Schmit gab es einen Freispruch.
Im sogenannten RTL-Lunghi-Prozess fiel am Donnerstagmorgen das Urteil. Die früheren RTL-Mitarbeiter Marc Thoma und Sophie Schram wurden wegen Diffamation, also Verleumdung oder übler Nachrede, zu jeweils 1.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Alain Berwick, einst oberster Chef von RTL Luxemburg, und Steve Schmit, damals Programmchef und bis heute bei RTL beschäftigt, wurden von allen Vorwürfen freigesprochen. Enrico Lunghi erhält als Nebenkläger den symbolischen Euro.
Hintergrund der Affäre ist ein im Herbst 2016 gesendetes RTL-Fernsehinterview von Sophie Schram mit dem damaligen Mudam-Direktor Enrico Lunghi. Dieser fühlte sich durch den Fernsehbeitrag in seiner Ehre verletzt – und klagte gegen Unbekannt. Die Ermittelungen brachten die vier oben genannten Personen auf die Anklagebank. Zur Erinnerung: Sowohl der Presserat als auch das für audiovisuelle Medien zuständige Aufsichtsgremium ALIA fanden die Art und Weise der Reportage ethisch nicht in Ordnung und sprachen eine Rüge aus. Der Zusammenschnitt des Interviews erwecke ein falsches Bild. Dies sei mit der Absicht geschehen, seinem Mandanten zu schaden, so Lunghis Anwalt.
Auch laut Staatsanwaltschaft haben Thoma und Schram handwerklich schlecht gearbeitet, Fakten nicht sauber wiedergegeben und somit einen falschen Eindruck erweckt. Zwar sei Lunghis Handgreiflichkeit gegenüber der RTL-Mitarbeiterin nicht schönzureden, aber in der Reportage sei sie aus dem Kontext gerissen dargestellt worden. Die Fortsetzung des Interviews in ruhigem Ton nach der Handgreiflichkeit sei nicht gezeigt worden, genauso wenig wie die Entschuldigung Lunghis an Sophie Schram am Schluss ihres Gespräches. Das hätte aber in der Reportage enthalten sein müssen, damit Zuschauer sich ein objektiveres Bild hätten machen können, so der Vertreter der Anklage. Hinter der Art, wie die Reportage gemacht wurde, wittert er Absicht. Zufall sei das nicht gewesen. Und Marc Thoma habe mit seiner langjährigen Erfahrung wissen müssen, dass die Reportage den wirklichen Ablauf der Dinge nicht wiedergebe. Für Schram und Thoma hatte der Staatsanwalt eine Geldstrafe gefordert. Schmit und Berwick seien freizusprechen. Ein Vergehen im Sinne der Anklage sei Letzteren nicht vorzuwerfen.
Sieben Jahre nach den Geschehnissen fiel am Donnerstagmorgen, wie gesagt, das Urteil im RTL-Lunghi-Prozess. Rechtskräftig ist es nicht. Allen Parteien bleiben 40 Tage, um in Berufung zu gehen. Sowohl Sophie Schram als auch Marc Thoma haben das bereits am Donnerstag verlauten lassen. Falls es denn sein müsse, will Thoma sogar Kassation einlegen und bis nach Straßburg ziehen. Eine Geschichte, in der es laut Staatsanwaltschaft keine Gewinner geben kann, geht somit vorerst in die zweite Runde.
- Kirche in Metzerlach weiter auf dem Prüfstand, Gemeinderat genehmigte Zuschuss für „Eis Epicerie“ in Zolver - 17. Januar 2025.
- Nach Straftat in Esch wiederholt „Eran, eraus … an elo?“ eine alte Forderung - 9. Januar 2025.
- Haushalt 2025 im Zeichen von Bildung, Sport und Europa ohne Grenzen - 8. Januar 2025.
Eine affaere die sich wahrscheinlich noch in appel und kassation ueber mehrere jahre hinziehen wird.
Eine gute sache fuer die rechtsanwaelte der parteien
Was ist RTL denn jetzt noch ohne die Sendung mit dem Margarine Reporter und die täglichen Auftritte seines Freundes Fränz B.
„Margarine Reporter…“
Schriller Vergleich! Dieser war wenigstens unterhaltsam, was von F.B. nicht unbedingt behauptet werden kann!
Wer sagt uns denn ob nicht öfters bei RTL getrickst wird?
à SamB
Excellente question! Il y a deux victimes dans cette affaire : Enrico Lunghi que l’on a calomnié et diffamé, et le public que l’on a trompé.
Les juges viennent de donner gain de cause au premier, j’ai défendu les intérêts du second dans un livre dont le titre , „Donc nous avons menti au public“, est le reproche adressé par le rédacteur en chef de RTL, Alain Rousseau, à son directeur général, Alain Berwick, à l’époque des faits.
C’est un livre qui déplaît extrêmement à Sophie Schram et Marc Thoma…
Sie haben FB ernst genommen? War auch nur Satire🤣