Mehr als nur ein Blick in die Kristallkugel / Gemeinde Bissen stellt Masterplan 2030 vor
Eigentlich hätte man die Gemeinderatssitzung vom Donnerstagabend als Routineangelegenheit abhaken können, wäre da nicht der erste Punkt der Tagesordnung gewesen. Hierbei ging es um die Vorstellung des „Masterplang Biissen 2030“, den die Gesellschaft „Management Consultants Luxembourg“ aus Mersch aufgrund einer Bestandsaufnahme sowohl der fakultativen als auch der obligatorischen Aufgaben der Gemeinde erstellt hat.
Ende 2020 sowie in den ersten Monaten dieses Jahres nahmen Mitarbeiter der oben genannten Firma die Infrastruktur sowie die Angebote an Dienstleistungen der Gemeinde Bissen unter die Lupe. Bei dieser Studie ging es in einer ersten Phase um den Ist-Zustand der Gemeinde, darauf aufbauend wurden Prognosen bis ins Jahr 2030 (zum Teil auch darüber hinaus) gemacht.
Man habe zuerst alle obligatorischen und auch fakultativen Aufgaben der Gemeinde analysiert, um feststellen zu können, wo in den kommenden Jahren eventuell prioritär nachgebessert werden müsste. Finanziell sei die Gemeinde Bissen, die zurzeit r Interessant für den weiteren Verlauf der Studie seien aber auch folgende Zahlen: Im Moment würden etwa 300 Schüler den lokalen Schulcampus besuchen und in puncto Drittes Alter zähle Bissen rund 400 Einwohner, die über 65 Jahre alt sind. Vor allem die letztgenannte Zahl zeige eine sehr schnell ansteigende Tendenz (man spricht von einer Verdoppelung, ja fast Verdreifachung der Zahl) für die kommenden Jahre. Das sollte man keinesfalls außer Acht lassen, so Vertreter der Firma „MC Luxembourg“ am Donnerstagabend in der Gemeinderatssitzung. Bis 2040 schätzt MCL die Einwohnerzahl auf 4.400 bis 4.800.
10 Millionen Euro jährlich
Aus der Studie geht unter anderem hervor, dass Bissen seit 2016 jährlich Investitionen von rund 10 Millionen Euro tätigt. Auch in den kommenden Jahren sind Investitionen in gleicher Höhe vorgesehen, somit sieht der Masterplan für die Jahre 2021 bis 2026 Einnahmen von 36 Millionen Euro und Ausgaben über 68 Millionen Euro im außerordentlichen Haushalt vor, während der ordentliche Haushalt das Gleichgewicht hält. Bei den erwähnten Einnahmen gebe es aber noch mehrere Unbekannte, so zum Beispiel in puncto Staatszuschüsse, Prämien usw. Der Masterplan sieht demnach eine Verschuldung der Gemeinde über 32 Millionen Euro im Jahr 2026 vor, der Verschuldungsgrad liege dann aber noch weit unter dem vom Innenministerium festgelegten maximalen Wert.
Die Gesamtbevölkerung ist in den letzten 20 Jahren jährlich um 1,3 Prozent gestiegen, was einen Zuwachs um 800 Einwohner ausmacht. Lag der Prozentsatz ausländischer Einwohner 1991 noch bei 12,7 Punkten, stieg dieser bis 2011 auf 34,2 Prozentpunkte.
Ausbau der „Maison relais“
Im „Masterplang Biissen 2030“ findet man auch eine Analyse zu den bestehenden Gebäuden der Gemeinde. So wird unter anderem festgelegt, dass die gemeindeeigenen technischen Werkstätten in den kommenden Jahren an anderer Stelle untergebracht werden sollten. Das so frei gewordene Areal im Kern der Ortschaft könnte dann Wohnzwecken zugeführt werden.
In Sachen Schulcampus sei die Gemeinde auch für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Allein die „Maison relais“ brauche eine dringende Erweiterung, nicht zuletzt in Anbetracht der dieser Tage gemachten Aussagen des Premierministers, der eine kostenlose Betreuung der Kinder in der „Maison relais“ in Aussicht stellte. „Für die Zyklen 2 bis 4 fehlen rund 50 Plätze in der ‚Maison relais’ und die Schulkantine ist bereits jetzt zu klein“, so das Fazit der Untersuchung. In diesem wie auch in anderen Fällen sollte die Gemeindeführung unbedingt daran denken, dass in Luxemburg von der Planung bis zur Realisierung von Projekten leider mindestens sechs Jahre verstreichen.
In Sachen Wohnungsbau wurde vor allem das geplante Projekt zu erschwinglichem Wohnraum im Kern der Ortschaft hervorgehoben. Hier sollen 30 Wohneinheiten entstehen, zudem werden 12 Einheiten im Bereich „Jugendwohnen“ sowie Platz für den Einzelhandel geschaffen.
Während der rund einstündigen Vorstellung des Masterplans wurden weitere Punkte erwähnt, die aber den Rahmen dieser Berichterstattung sprengen würden. Bleibt noch der aufgrund dieser Studie erstellte Aktionsplan zu erwähnen, der unter anderem ein neues Rathaus, ein Kulturzentrum, neue technische Gemeindewerkstätten, eine Erweiterung des Schulcampus und der „Maison relais“, den Bau erschwinglichen Wohnraums usw. als Prioritäten vorsieht.
Bürgermeister David Viaggi („Är Leit“) hob hervor, dass der nun vorliegende Masterplan nicht in Stein gemeißelt sei, aber für den Gemeinderat richtungsweisend für die Planung der kommenden Jahre sei. Er ermögliche es, schneller Antworten auf die gesellschaftlichen Anforderungen der nächsten Jahre zu finden.
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Komisch,komisch,vun Google schwätzt keen meï!