Parkplatzprobleme / Gemeinde Contern führt das „Parking résidentiel“ ein
Die Gemeinde Contern geht gegen ortsfremde Langzeitparker vor: Ab dem 1. Januar 2022 wird in einigen Vierteln das „Parking résidentiel“ eingeführt. Des Weiteren plant die Gemeinde einen neuen Parkplatz mit 75 Stellplätzen.
Parkraumprobleme sind längst nicht mehr Großstädten vorbehalten: Auch Contern, eine kleine Gemeinde mit knapp 4.000 Einwohnern1), leidet darunter. Vermehrt würden Nicht-Anwohner die Parkplätze in der Gemeinde benutzen, sei es, dass sie ihren Wagen tagsüber dort abstellen und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Luxemburg-Stadt zur Arbeit fahren, oder, dass sie bei einer der ortsansässigen Firmen arbeiten.
„Et kann net sinn, dat eis Leit keng Plaz hunn“, sagte die Bürgermeisterin Marion Zovilé-Braquet am Montagabend im Mutforter Kulturzentrum, wo die Gemeindeverwaltung das Konzept des „Parking résidentiel“ vorstellte. Die Einwohner erhalten eine Vignette, die es ihnen erlaubt, in ihrem Wohnviertel unbegrenzt2) zu parken. Die Regelung gilt ab dem 1. Januar 2022. Es würden ab dem Datum zwar schon Kontrollen durchgeführt, doch in einer ersten Phase werde man bei Zuwiderhandlungen noch nicht repressiv vorgehen, sprich Strafzettel austeilen, sondern auf die Lernfähigkeit der Autofahrer setzen.
2019 hatte die Gemeinde Workshops organisiert, wo die Einwohner ihre Ideen zur Ortsgestaltung einbrachten. Dabei sind vor allem zwei Probleme zur Sprache gekommen, die den Bewohnern aufstoßen: Neben dem Parkplatzproblem war das noch der Durchgangsverkehr, wobei sich etliche Fahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.
Die Firma Schroeder & Associés wurde mit der Ausarbeitung einer Studie beauftragt, wie die Idee des „Parking résidentiel“ am besten umzusetzen sei. Da das subjektive Empfinden oft von den objektiven Erkenntnissen abweicht, hat die Firma im September vorigen Jahres das Parkverhalten unter die Lupe genommen. Dabei untersuchten sie, wie lange Stellplätze besetzt sind und ob die Parker von außerhalb kommen oder Anwohner sind.
Die Studie ergab für die Parkplätze in den drei Ortschaften Contern, Mutfort und Oetringen verschiedene Ergebnisse. Die am meisten von dem Problem betroffenen Viertel werden nun in blaue oder violette Zonen eingeteilt. In einer blauen Zone dürfen Anwohner mit Vignette uneingeschränkt parken; für Nicht-Anwohner ist dort das Parken auf drei Stunden begrenzt, Voraussetzung ist das Benutzen einer Parkscheibe. In den anderen (violetten) Zonen dürfen sowohl Anwohner wie auch Nicht-Anwohner nur mit Parkscheibe bis zu drei Stunden parken.
Jeder Haushalt hat das Recht auf zwei permanente Vignetten, für jeweils bis zu zwei Pkws. Diese sind kostenlos und für ein Jahr gültig. Daneben gibt es die Möglichkeit einer provisorischen Vignette, z.B. wenn man während der Reparatur seines Wagens ein Ersatzauto fährt. Außerdem gibt es eine Besucher-Vignette, maximal zwei pro Haushalt und Jahr. Sie werden jeweils für drei Monate ausgestellt. Im Falle von Arbeiten bei Anwohnern kann die jeweilige Firma eine „Vignette professionnelle“ anfragen.
Die neu ausgewiesenen Parkzonen seien so gewählt, um einen Verdrängungseffekt zu minimieren, also um zu vermeiden, dass Parker von außerhalb ihren Wagen einfach ein paar Straßen weiter abstellen.
Vorteile nur im eigenen Wohnviertel
Bei der Vorstellung des Konzepts beschwerten sich einige Bürger darüber, dass sie nun außerhalb des eignen Wohnviertels nur maximal drei Stunden parken dürfen. Wolle man z.B. den Wagen in Contern abstellen, um mit dem Bus nach Luxemburg-Stadt zu fahren, sei das problematisch, da allein die Hinfahrt manchmal schon bis zu einer Stunde dauere. Das Konzept werde eh nach ein paar Monaten „op de Leescht geholl“, Anpassungen seien durchaus möglich, hieß es am Montagabend. Die Bürgermeisterin versicherte, dass man versuche, den Bewohnern so weit wie möglich entgegenzukommen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Busverbindung mit der Hauptstadt kritisiert, ein Problem, bei dem die Gemeinde „dran bleiben werde“, wie der zweite Schöffe, Tom Jungblut, versprach.
Wie aus den Bemerkungen einiger Bewohner der Gemeinde hervorging, stößt vielen auch offensichtlich die Arroganz einiger ortsansässiger Betriebe auf, die sich oft nicht um Parkverordnungen scherten. Vor allem mit Kritik an einer örtlichen Heizungsfirma wurde nicht gespart. Nach Alternativen für die ortsansässigen Unternehmen befragt, machte die Bürgermeisterin deutlich, es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, einem Betrieb Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Da müsse die jeweilige Firma schon selbst aktiv werden. Der bei der Info-Versammlung anwesende Vertreter der Polizei versicherte, dass auch in der Industriezone, wo es oft Probleme mit Falschparken gebe, die Polizei kontrollieren würde. Es mache aber keinen Sinn, in der Gemeindeverwaltung anzurufen, und zu verlangen, diese solle bei Problemen die Polizei rufen, bemerkte die Bürgermeisterin. Das könne und solle jeder Bürger selbst tun.
Die Parkraum-Probleme lassen sich allerdings nicht ausschließlich auf den Durchgangsverkehr oder ansässige Betriebe zurückführen. Die Tatsache, dass die Bevölkerung wächst, führt ebenfalls dazu, dass der Parkraum rar wird. Marion Zovilé-Braquet kündigte am Montagabend den Bau eines neuen Parkplatzes mit 75 Stellplätzen hinter der alten Schule in Contern an. Konkrete Pläne gebe es zwar noch nicht, sagte sie auf Nachfrage des Tageblatt hin, doch man habe das Vorhaben bereits in den Haushalt des kommenden Jahres eingeschrieben. „Wir mussten einfach etwas tun“, sagt sie, „da die Einwohnerzahl in der Gemeinde quasi explodiert.“ Läuft alles glatt, dann könne bereits kommendes Jahr mit dem Bau begonnen werden.
1) 3.958 Einwohner zählte die Gemeinde am 1.1.2021
2) Unbegrenzt parken bedeutet nicht endlos: Laut Straßenverkehrsordnung dürfe man seinen Wagen höchstens 48 Stunden an einer Stelle lassen, erklärte der Vertreter von Schroeder & Associés
Weitere Informationen über das Parking résidentiel finden Sie hier
- Das Country-Radio aus Gilsdorf - 30. Dezember 2024.
- Tania Schott aus Bissen ist eine international renommierte Teddybär-Künstlerin - 29. Dezember 2024.
- „Péiteng on Air“ sendet aus einer ehemaligen Kirche - 29. Dezember 2024.
„Viertel“ falsch: 2 Dörfer !
Und jetzt die Frage aller Fragen: Warum explodiert die Einwohnerzahl? Kein Politiker hat bisher darauf geantwortet.
„Die Gemeinde Contern geht gegen ortsfremde Langzeitparker“
LOL, alle Einwohner müssen für eine Vignette oder 2 oder 3 bezahlen, das ist Abzocke pur.
Eng Blamage, dee Wesch vun der Gemeng Conter: keen Datum, Feeler, pas pré-imprimé, et muss een 2x nom + adresse… ausfellen. Kee link fir online! an mol keng Datenschutzerklärung fir données personnelles!!! : tel. Gsm. Email si gefrot, bestemmt net fir op vignette am Auto !!! De Präis fir méi vignettes steet och net do, wann Leit 3-4… Autoen hunn. Dén auteur kann apaken. Cf. Formulaires vun besser Gemengen