Wohnungsbau / Gemeinde Contern verkauft 23 Bauplätze zu einem Vorzugspreis
Die Gemeinde Contern verkauft 23 Grundstücke zu einem Vorzugspreis und will damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits soll jungen Leuten geholfen werden, sich ein eigenes Haus in der Gemeinde zu bauen, andererseits schlachtet die Gemeinde damit ihr „Sparschwein“, um mit dem Erlös den Bau von Gemeindeeinrichtungen zu finanzieren.
Laut den Angaben auf einer bekannten Immobilienplattform kostet ein Baugrundstück im Zentrum des Landes mindestens 200.000 Euro pro Ar – ein Preis, der in der Regel über den Möglichkeiten von Berufsanfängern und, ganz besonders, jungen Familien liegt. Dies führt dazu, dass etliche Menschen es sich nicht leisten können, in der Gemeinde, in der sie aufgewachsen sind, später anzusiedeln.
Die Gemeinde Contern will dieser Tatsache nun etwas entgegensteuern und gab deshalb kürzlich bekannt, 23 ihrer Baugrundstücke (insgesamt 113 Ar) zu einem Vorzugspreis zu verkaufen – mit dem Ziel, jungen Leuten die Gelegenheit zu geben, sich in der Gemeinde anzusiedeln oder dort wohnhaft zu werden. 118.000 Euro pro Ar kosten die angebotenen Baugrundstücke … und sind damit fast die Hälfte billiger als Bauplätze auf dem freien Markt.
Obwohl es nach oben hin keine Altersbeschränkung für Bewerber gibt (es gilt lediglich das Mindestalter von 18 Jahren), sind als Zielgruppe eindeutig junge Menschen festgemacht, sagt Bürgermeisterin Marion Zovilé-Braquet (CSV). Die Grundstücke werden nach einem Punktesystem verkauft: Wer die meisten Punkte „gesammelt“ hat, kann eines davon erwerben. „Die Kriterien sind so ausgelegt, dass junge Leute bevorzugt werden.“ In der Tat erhält z.B. jeder Bewerber neun Punkte für jedes Kind, das jünger als vier Jahre ist; außerdem gibt es zwei Punkte, wenn man noch keinen Immobilienbesitz hat. Weitere Kriterien sind z.B. die Bindungen mit der Gemeinde: Je länger man dort schon wohnhaft ist, desto mehr Punkte gibt es; ebenso gibt es Punkte, falls man Familienangehörige bis zum zweiten Grad in der Gemeinde hat. Pluspunkte gibt es auch, wenn man dort arbeitet.
Wie viele Bewerbungen bis dato schon bei der Gemeinde eingegangen sind, konnte die Bürgermeisterin auf Anhieb nicht sagen. „Ich kann aber bestätigen, dass das Echo auf die Initiative enorm groß ist. Ich habe heute Morgen gesehen, dass die Anlage, in der die Anfragen gesammelt werden, schon ziemlich voll ist.“
Mit der Auswertung der Bewerbungen wurde eine private Firma beauftragt. „Wir wollten vermeiden, dass es nachher heißt, jene oder jener hätte ein Grundstück bekommen, weil ein Familienmitglied bei der Gemeinde angestellt ist. Wir erhalten eine Liste mit den Bewerbern und der von ihnen erreichten Punktzahl.“ Noch zwei Monate können Interessierte sich bei der Gemeinde für einen der Bauplätze bewerben.
Die Grundstücke werden ohne Bauvertrag verkauft. Die zukünftigen Besitzer müssen allerdings innerhalb von zwei Jahren mit dem Bau beginnen, und spätestens nach vier Jahren muss das Haus fertig sein. Ist Letzteres nicht der Fall, droht eine Strafe von 70.000 Euro. Wird die Mindestresidenzdauer von zehn Jahren nicht respektiert, kann das mit 15.000 Euro pro Jahr geahndet werden. Was implizit bedeutet, dass das Haus in den ersten zehn Jahren nicht verkauft werden darf.
Andere Projekte
Auf Erbpachtverträge („bails emphytéotiques“) hat die Gemeinde bei diesem Projekt aus zwei Gründen verzichtet, erklärt Zovilé auf Nachfrage hin. Erstens gebe es in der Gemeinde schon entsprechende Projekte der „Société nationale des habitations à bon marché“ (SNHBM), und zweitens wolle man auch eine Durchmischung der Besitzverhältnisse, so die Bürgermeisterin. Zusammen mit der SNHBM realisiert die Gemeinde das Projekt „An de Steng“, wo insgesamt 35 Einfamilienhäuser und 125 Wohnungen gebaut werden. Daneben investiert die Gemeinde auch in den sozialen Mietwohnungsbau; in Contern selbst wird sie zwölf Wohnungen bauen, die sie „à coût modéré“ vermieten wird; ebenso in Oetringen, wo sechs solcher Mietwohnungen geplant sind. Zudem wird die Gemeinde eine Sozialwohnung in Moutfort zurückkaufen, und diese als Unterkunft für Notfälle bereithalten.
Es gibt allerdings noch einen finanziellen Grund, warum die Gemeinde bei den 23 angebotenen Grundstücken auf das System von Erbpachtverträgen verzichtet: Das Geld aus den Verkäufen wird bei der Finanzierung von anderen Projekte benötigt. „Diese Grundstücke wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte gekauft und stellen in gewisser Weise unser Sparschwein dar. Nun brauchen wir das Geld, um andere Bauprojekte zu finanzieren: eine neue Schule, eine neue ‚Maison relais’ und eine Sporthalle“, erklärt die Bürgermeisterin.
Für die Sporthalle wird es eine neue Ausschreibung im Herbst geben, fügt sie hinzu. Bei der vorherigen lagen die Angebote nämlich 85 Prozent über dem veranschlagten Budget der Gemeinde. Mit dem Bau der neuen Schule und der ‚Maison relais’ soll schon nächstes Jahr begonnen werden.
- Das Country-Radio aus Gilsdorf - 30. Dezember 2024.
- Tania Schott aus Bissen ist eine international renommierte Teddybär-Künstlerin - 29. Dezember 2024.
- „Péiteng on Air“ sendet aus einer ehemaligen Kirche - 29. Dezember 2024.
In Contern soll ich also für ein durchschnittliches Grundstück von 4,9 Ar Größe runde 578200 .- Euro bezahlen , wohl gemerkt OHNE einen Stein darauf gebaut zu haben. Entfernung zu Luxemburg-City ¼ Stunde.
Im schönen Losheim am See , eine Stunde von Luxemburg-City entfernt bekomme ich für den gleichen Preis ZWEI gleichgroße Grundstücke MIT ZWEI BUNGALOWS drauf. Fertig gebaut !!!!!