Flüchtlingsunterkünfte in der Hauptstadt / Gemeinde stellt ehemalige Schulgebäude zur Verfügung
337 ukrainische Flüchtlinge sind bisher offiziell in der Hauptstadt registriert. Die Gemeinde stellt mehrere Gebäude als Unterkunft oder als Begegnungsstätte zur Verfügung.
Seit dem 24. Februar dieses Jahres sind 337 ukrainische Staatsbürger in der Gemeinde Luxemburg registriert worden (Stand: 12.3.2022). „Das sind zum größten Teil solche, die in unseren Strukturen untergebracht sind“, sagt der Sozialschöffe der Hauptstadt, Maurice Bauer, dem Tageblatt. Doch es könnten durchaus noch mehr sein, denn wie viele Familien wie viele Menschen aufgenommen haben, sei nicht bekannt.
Die Stadt Luxemburg bietet den ukrainischen Flüchtlingen, bzw. Organisationen, die sich um sie kümmern, diverse Räumlichkeiten an. Ein Flügel des ehemaligen Kindergartens im Rollingergrund wurde der Vereinigung „LUkraine“ zur Verfügung gestellt. Diese hat dort eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge eingerichtet, ein Informationszentrum, wo bereits in Luxemburg ansässige Ukrainer ihren neu ankommenden Landsleuten mit praktischen Ratschlägen helfen. „Ihr Plan ist es, u.a. Sprachenkurse anzubieten und eine Bibliothek einzurichten. Die Struktur richtet sich vor allem an solche Flüchtlinge, die in Familien aufgenommen wurden“, erklärt Bauer.
In der hauptstädtischen Gemeinderatssitzung Ende März war u.a. bekannt geworden, dass die Gemeinde das Hotel Graace in Bonneweg zu diesem Zwecke für sechs Jahre gemietet hat. (s.T. vom 29.3.2022). Der Mietvertrag beinhaltet jedoch eine Vorkaufsrechtsklausel, falls der Besitzer das Hotel verkaufen will. Doch obwohl das Hotel voll bezugsfertig sei, werde es noch ein bisschen dauern, bis dass die ersten Flüchtlinge dort einziehen werden, sagt Bauer. Die Gemeinde stellt das Hotel dem „Office national de l’accueil“ (ONA) zur Verfügung. Das ONA ist die Behörde, die die Aufnahme von Flüchtlingen organisiert und Unterbringungsmöglichkeiten schafft und verwaltet. Da man nicht wisse, wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt, werde man mit der ONA vorerst einen Vertrag abschließen, der auf ein Jahr begrenzt ist, sagt Bauer. Als Träger werde voraussichtlich die Caritas verpflichtet. Weiter wird die Gemeinde nicht in der tagtäglichen Arbeit mit dem Hotel fungieren. „Wir überlassen das denjenigen, die Erfahrung damit haben, wie die Caritas.“ Wer nun genau in das Hotel einziehen werde, konnte Bauer nicht sagen, das werde wohl die Caritas dann entscheiden. Allerdings könne er sich nicht vorstellen, dass dort Familien untergebracht werden können, da die Zimmer nicht dafür gedacht seien. Davon konnten wir uns bei einem Besuch im Juli 2020, als das Hotel gerade geöffnet hatte, selbst überzeugen. Die meisten Zimmer sind lediglich 17 Quadratmeter groß. Ideal für Touristen auf der Durchreise, aber wohl kaum für Familien geeignet, die über einen längeren Zeitraum dort wohnen müssen. Und die Dauer des Aufenthalts ist in diesem Fall ungewiss.
Die Gemeinde hat ebenfalls ein Gebäude in Hollerich für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt; es handelt sich um das frühere Verwaltungsgebäude von Creos, neben dem Autobusdepot auf dem „Bouillon“. Dort seien bereits 120 Personen untergebracht worden, sagte Bürgermeisterin Lydie Polfer in der oben erwähnten Gemeinderatssitzung. Im Falle, wo Schulsäle gebraucht werden, stände die ehemalige Schule in der Montée de Clausen zur Verfügung.
Auch die Feuerwehrkasernen an der Arloner Straße habe man der Regierung zur Nutzung angeboten. Doch an diesem Gebäude seien wohl noch Arbeiten notwendig, bis dass es für solche Zwecke genutzt werden könnte, so dass dieses Gebäude momentan wohl eher als Reserve gedacht sei. Sehr interessiert sei die Regierung aber an einem Gebäude am „Izeger Stee“, wo sich früher das Capel („Centre d’animation pédagogique et de loisirs“) befand: Dort wolle die Gesundheitsdirektion Flüchtlinge unterbringen, die positiv (auf Covid) getestet wurden. Bei der „Direction de la Santé“ konnte uns dies auf Anfrage hin allerdings noch nicht bestätigt werden.
Da die Ukraine-Krise leider aller Voraussicht nach noch andauern wird, ist die Gemeinde wohl noch eine Zeitlang damit beschäftigt. Auf Gemeindeebene sei eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die sich unter dem Vorsitz des Leiters der „Affaires sociales“ einmal pro Woche trifft. Zusatzpersonal habe man bislang aufgrund der zahlreichen Flüchtlinge keines einzustellen brauchen, sagt Maurice Bauer, da alle Abteilungen der Gemeinde hervorragend zusammenarbeiteten.
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