Differdingen / Gemeinderat bespricht die Zustände im und um den Parc Gerlache
Der Differdinger Gemeinderat hat am Mittwoch (9.2.) in einer Dringlichkeitssitzung die Sicherheitslage im Stadtzentrum diskutiert. Vor allem ging es um den Bereich im und rund um den Parc Gerlache.
Der Parc Gerlache und seine benachbarten Straßen haben sich in den vergangenen Monaten zu einem regelrechten Störfaktor entwickelt. Die Folge ist eine Verschlechterung der Lebensqualität für die Menschen, die in direkter Nachbarschaft zum Park wohnen und arbeiten. Hinzu kommt zudem ein wachsendes Unsicherheitsgefühl aufgrund mehrerer gewaltsamer Übergriffe. Ende Januar wurden drei Männer in der rue Michel Rodange – die sich in direkter Nachbarschaft zum Park befindet – von einer rund 15-köpfigen Gruppe brutal überfallen und ausgeraubt. Die Opfer mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Einen Tag später wurde eine Polizeistreife ebenfalls von einer Gruppe bedrängt und beschimpft.
Seit vergangenen März versuchen die Streetworker von „CollecDiff“ zwischen den Anwohnern und den „Dauergästen“ des Parks zu vermitteln. „Sie gelten als erste Ansprechpartner vor Ort. Sollte es jedoch zu einem Zwischenfall kommen, sollen die Geschädigten zuerst die 113 anrufen“, erklärte Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“). Ali Ruckert (KPL) wollte wissen, ob es sich bei den Problemgästen im Park um eine einheitliche Gruppe handele. Das scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Man müsse zwischen normalen Jugendlichen und Drogendealern unterscheiden, so die Antwort der Bürgermeisterin.
Neben der Beleuchtung rund um den Park, die schrittweise ausgebessert wird, sollen zusätzliche Überwachungskameras in der Nähe des Parks zum Einsatz kommen. Wann diese allerdings angebracht werden können, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, da die nötigen Genehmigungen noch fehlen und sich nicht alle Mitglieder des Schöffenrates mit Überwachungskameras anfreunden können. Ganz anders steht die LSAP zu diesem Thema. „Wir bleiben bei unserer Überzeugung, dass eine gezielte Kameraüberwachung an bestimmten Punkten auf unserem Stadtgebiet zwingend notwendig ist. Mit einer gewissen Besorgnis nehmen wir jedoch zur Kenntnis, dass die Meinungen der beiden Koalitionsparteien „déi gréng“ und CSV sich bei der wichtigen Frage diametral gegenüberstehen“, teilten die Differdinger Sozialisten am Mittwoch mit. Die Bürgermeisterin wies jedoch darauf hin, dass das Anbringen von Überwachungskameras im Koalitionsabkommen festgehalten sei.
Pächter auswechseln?
Da ein gewisses Lokal in direkter Nachbarschaft zum Parc Gerlache immer wieder negative Schlagzeilen macht und als Ursprung allen Ärgers gilt, möchte Brassel-Rausch die Brauereien stärker in die Pflicht nehmen. Sie sollen für die Verfehlungen ihrer Gäste gerade stehen und vielleicht andere Pächter suchen. Henri Krecké, der Gemeindesekretär, schlug vor, dass die Gemeinde den „Fonds de commerce“ in Höhe von 45.000 Euro von der Brauerei abkaufe, um dann einen neuen Pächter für das Lokal zu suchen – mit dem Hintergedanken, dass sich dann auch die Kundschaft des Lokals ändere. Niemand der anwesenden Gemeinderäte wollte jedoch vorschnell handeln und überhastet an einer solchen Abstimmung teilnehmen. So wird dieses Thema noch einmal in der kommenden Gemeinderatssitzung thematisiert.
Parteiübergreifend forderten zudem alle Anwesenden die Aufstockung der Polizeikräfte. In einer ersten Phase werden deshalb vier neue Polizeibeamten für den Differdinger Raum eingestellt. Doch eine Aufstockung alleine reicht den Ratsmitgliedern nicht. Sie fordern auch eine erhöhte Polizeipräsenz rund um den besagten Stadtpark.
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