Luxemburg-Stadt / Gemeinderat genehmigt zusätzliche vier Millionen Euro für den Gaspericher Park
Der Gaspericher Park wird vier Millionen Euro teurer als im ursprünglichen Kostenvoranschlag vorgesehen. Obwohl von einigen Seiten kritisiert, wurden die Mehrkosten einstimmig gutgeheißen. Weitere Bauprojekte waren eine Sporthalle in Dommeldingen und die Renovierung eines alten Bauernhofs zwecks Einrichtung eines pädagogischen Projekts.
Der Park in Gasperich – mit einer Fläche von 16,6 Hektar der größte der Hauptstadt – wird mit 19.990.000 Euro wesentlich teurer, als beim Kostenvoranschlag im Jahre 2017 angenommen wurde. Vier Millionen Euro zusätzlich genehmigte der Gemeinderat am Montagnachmittag, was immerhin eine Erhöhung um 25 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Plan darstellt. Grund hierfür seien einerseits die üblichen Preissteigerungen für Material und Personalkosten, andererseits „die Durchführung zusätzlicher und unvorhersehbarer Arbeiten, die ursprünglich nicht im abgestimmten Kostenvoranschlag vorgesehen waren (Verlegung von Wasserleitungen, zusätzliche Gräben und Kabel, Modellierungsarbeiten, Anschaffung eines Stromgenerators, Bodendrainagen usw.)“. Die Gemeinde werde leider immer öfters damit konfrontiert, dass nicht alles in den Kostenvoranschlägen enthalten sei, erklärte Schöffe Laurent Mosar (CSV).
Der Zusatzkostenvoranschlag wurde einstimmig angenommen, bei einigen grundsätzlichen Anmerkungen von Gemeinderatsmitgliedern. Den Mehrwert des Parks für die Bewohner stelle niemand infrage, meinte Christa Brömmel („déi gréng“), eine solche Verteuerung sei der Öffentlichkeit aber schwierig zu vermitteln. Gabriel Boisante (LASP) verwies zwar auch auf die Vorzüge von Grünflächen, allerdings würde der Gaspericher Park die Bezeichnung „grüne Lunge“ noch lange nicht verdienen. Eine intensivere Begrünung und mehr Schattenplätze wären wünschenswert. Momentan sehe es dort noch dürftig aus. Boisante kritisierte auch den vom Schöffenrat benutzten Ausdruck einer „augmentation sensible“. Davon könne bei 25 Prozent Mehrkosten keine Rede sein. Offensichtlich habe nicht jeder die gleiche Definition, was eine „sensible Nutzung“ der öffentlichen Gelder sei.
Temporäre Sporthalle
Wurde dieser Kostenvoranschlag einstimmig gutgeheißen, war das beim Projekt einer temporären Sporthalle in Dommeldingen nicht der Fall. Die momentane Schulsporthalle wird Ende dieses Jahres abgerissen. Da die neue erst 2026 fertig sein wird, will die Gemeinde eine provisorische bauen lassen, um den Schulkindern dort ihren Sportunterricht zu garantieren. Warum wird das alte Gebäude nicht länger stehen gelassen, bis die neue Halle in Betrieb genommen werden kann, fragten sich „déi gréng“. Gabriel Boisante (LSAP) kritisierte die hohe Investition: Für einen temporären Bau seien 8,16 Millionen Euro doch viel Geld.
Die zuständige Schöffin Simone Beissel (DP) versprach, man werde analysieren, ob das Timing nicht verbessert werden könne. Parkplätze – der Punkt war von Tom Weidig (ADR) aufgeworfen worden – seien dort allerdings nicht möglich.
Das Projekt wurde mit den Stimmern der Mehrheit angenommen. Läuft alles nach Plan, soll das Gebäude im Winter 2025/26 fertiggestellt werden.
12,5 Millionen Euro sieht der Schöffenrat für die Renovierung eines Gehöfts in Junglister vor. Vor ein paar Jahren vermachte Liliane Mombel-Klein der Gemeinde den „Roudemerhaff“ mit einer Fläche von 39.330 Quadratmetern. Die Bedingung der Spenderin war, dass Kinder aus der Stadt dort die Gelegenheit erhalten, das Landleben kennenzulernen. Um auf dem denkmalgeschützten Hof aus dem 18. Jahrhundert ein pädagogisches Projekt unterzubringen, sind allerdings Umbauarbeiten nötig. Claude Radoux (DP) gab zu, dass diese Arbeiten sehr teuer würden, doch eine qualitative Arbeit koste eben Geld, verteidigte er das Projekt, das von allen Parteien begrüßt wurde. Der Kostenvoranschlag über 12.535.099 Euro wurde logischerweise einstimmig angenommen.
Erster Punkt der Tagesordnung war am Montagnachmittag die Vereidigung von Marie-Marthe Müller, die als Zweitgewählte ihrer Partei (Piraten) Pascal Clement im Gemeinderat ersetzt. Als Prioritäten ihrer Arbeit nannte sie bei ihrer Antrittsrede eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und die Förderung des sozialen Zusammenhalts.
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