Bürokratische Hürden / Gemeinderat reagiert auf Arbeitsstopp am Fahrradweg Mersch-Schönfels: „Et ass fir ze frecken“

Bei allem Humor: Dem Bürgermeister von Mersch, Michel Malherbe, ist nicht zum Lachen zumute
Bürokratische Hürden verhindern wieder einmal ein Bauvorhaben. Dieses Mal ist die Gemeinde Mersch die Leidtragende. Die Bauarbeiten am Fahrradweg Mersch-Schönfels wurde gestoppt. Erst im August vorigen Jahres hatte das Umweltministerium die Arbeiten der zweiten Phase genehmigt.
Fast wäre die Gemeinderatssitzung vom Montag, dem 3. Februar, ohne Überraschung zu Ende gegangen, hätte Mariette Weiler von „déi gréng“ nicht kurz vor Schluss die Frage nach dem Radfahrweg Mersch-Schönfels gestellt, wo ihren Informationen zufolge die Arbeiten gestoppt worden seien. Bürgermeister Michel Malherbe bestätigte die Information, musste aber zugeben, dass er nicht alle Details kenne. Mehrfaches Nachfragen im Umweltministerium habe nichts gebracht. Er könne nur sagen, dass die Gemeinde kurzfristig informiert worden sei, dass für ein Teilstück des Weges (in der Nähe von „op der Millen“ in Schönfels, wo der Weg 20 Meter durch den Wald führt) eine Studie fehle und noch weitere Kompensationsmaßnahmen nötig seien. Zudem sei vergessen worden, Geld für einen Sicherheitsberater im Haushalt vorzusehen.
Die Ironie der Geschichte ist, dass das Umweltministerium erst im August die Zustimmung für den Bau der zweiten Phase des Fahrradweges gegeben hatte. Malherbe machte aus seiner Wut gegenüber den zuständigen staatlichen Stellen keinen Hehl. „Et ass fir ze frecken“, lautete seine Reaktion auf Tageblatt-Nachfrage dazu. „Jetzt wird schon seit 21 Jahren darüber gesprochen, und nun das.“ Die Arbeiten hatten schon begonnen und der Boden sei bereits abgetragen worden auf. Der Belag fehle jedoch noch. Malherbe sprach von einem Staat im Staate, dessen Bürokratie wieder einmal ein schnelles Arbeiten verhindere.
Überschuss beim Sozialamt
Doch es stand auch wesentlich Erfreulicheres auf der Tagesordnung: So nahm der Gemeinderat einstimmig den berichtigten Haushalt 2019 des Sozialbüros der Gemeinde an. Dessen „service ordinaire“ schließt das Jahr mit einem Überschuss von 152.909,04 Euro ab, der „extraordinaire“ gar mit einem Bonus von 314.870,63 Euro. Für dieses Jahr wird im ordentlichen Haushalt mit einem Bonus von 36.750 Euro gerechnet, wodurch der Gesamtüberschuss auf 189.659,04 ansteigen würde. Der Bonus des außerordentlichen Haushalts für 2020 ist mit null Euro veranschlagt.
Die Anhebung des Preises für den „Repas sur roues“-Dienst wurde ebenfalls thematisiert. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den Preis um 50 Cent pro Mahlzeit von derzeit 11,50 auf 12 Euro zu erhöhen. Zwischen 40 und 45 Mahlzeiten werden pro Tag von dem Dienstleister ausgeliefert. Die Anzahl der Lieferungen erfordert aber mittlerweile, dass der Dienstleister zwei Touren pro Tag macht, da nur ein Auto zur Verfügung steht.
Weiteres
Der Gemeinderat nahm folgende Kostenvoranschläge an:
• 1.050.284,38 Euro für den Abriss des Festsaals, des Schwimmbads und der Pförtnerwohnung der Nic-Welter-Schule zusammen mit der Albert-Elsen-Schule und dem Merscher Pfarrhaus im Rahmen der Neugestaltung des Schulcampus „Centre“ in Mersch;
• 435.000 Euro für die Neugestaltung der Sporthalle am „Krounebierg“ in Mersch;
• 25.000 Euro für Anstricharbeiten in der Kirche von Schönfels;
• 782.000 für den Kauf von Arbeitsgeräten, darunter einem Traktor für Waldarbeiten;
• 96.500 Euro für Straßenarbeiten am „Lohrbierg“ in Mersch;
• 24.000 Euro für Straßenarbeiten „hinter Elenter“ in Reckingen;
• 230.000 Euro für Arbeiten am Trinkwassernetz.
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Ist irgendwie das Ländle ein Ableger von Schilda geworden?Die Verwaltungswege müssten im Mini-Land doch auch ,,Mini,,sein!Wie sagte einmal ein Kollege,landet eine 747 auf dem Findel,steigst du vorne aus,bist du in Trier,steigst du hinten aus,bist du in Cattenom!
@ J-P Goelff: Kleinheit schützt vor Torheit nicht!